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Montag, 11. Mai 2009

Rose Ausländer, Carl Hauptmann

Die der Bukowina stammende deutschsprachige Lyrikerin Rose Ausländer wurde am 11. Mai 1901 in Czernowitz, Österreich-Ungarn, als Rosalie Beatrice Scherzer geboren. Rose wuchs in einem weltoffenem, liberal-jüdischen, auch kaisertreuen Elternhaus auf, in dem jedoch die wichtigsten Regeln der jüdischen Tradition bewahrt wurden. Sie studierte 1919/1920 Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Czernowitz und wanderte 1921 mit ihrem Studienfreund Ignaz Ausländer in die USA aus. Das Paar heiratete 1923 und trennte sich Ende 1926. 1930 kam die Scheidung. Rose Ausländer erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft, die ihr jedoch 1934 wegen dreijähriger Abwesenheit aus den USA wieder aberkannt wurde. In Amerika publizierte sie ihre ersten Gedichte und arbeitete u.a. als Redakteurin, Sekretärin und Bankangestellte. 1931 nach Czernowitz zurückgekehrt, um die erkrankte Mutter zu pflegen, war sie in ihrer Heimatstadt als Lyrikerin, Journalistin, Übersetzerin und Englischlehrerin tätig. Ihr erster Gedichtband Der Regenbogen erschien 1939 in Czernowitz. 1941 bis 1944 hielten die Nazis die Stadt besetzt. Rose Ausländer gelang es, im Ghetto zu überleben. Sie musste Zwangsarbeit leisten und versteckte sich zeitweise in einem Keller.
Die Lyrikerin übersiedelte 1946 nach New York, wo sie Gedichte in deutscher und englischer Sprache veröffentlichte. Das erste Buch nach dem Krieg, Blinder Sommer, erschien 1965 in Wien. Rose Ausländer übersiedelte 1965 in die Bundesrepublik, reiste viel und lebte von 1970 bis 1988 im Nelly-Sachs-Haus, dem Altenheim der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Die letzten zehn Jahre ihres Lebens war sie bettlägerig



Der Himmel

Er hat seine Masken abgelegt
Nachtwolken verbieten
den Sternen
Schwester Erde
zu sehen

Er träumt
daß sein endloses Schwarz
Trauer trägt um die Sonne
er träumt die Menschen auf Erden
die ihn blau träumen

In undurchdringlichen Dunkel
zählt er seine Wohnungen
sieben sollen es sein
aber es stimmt nicht
unendlich mehr

Er zählt unendlich





Mein Atem

In meinen Tiefträumen
weint die Erde
Blut

Sterne lächeln
in meine Augen

Kommen Menschen
mit vielfarbnen Fragen
Geht zu Sokrates
antworte ich

Die Vergangenheit
hat mich gedichtet
ich habe
die Zukunft geerbt

Mein Atem heißt

Jetzt








Rose Ausländer (11. Mai 1901 – 3. Januar 1988)





Der deutsche Dichter Carl Ferdinand Max Hauptmann (Pseudonym Ferdinand Klar) wurde am 11. Mai 1858 in Obersalzbrunn, Niederschlesien, geboren und war der ältere Bruder des Dichters Gerhart Hauptmann. Wegen seiner schwachen Gesundheit blieb Hauptmann bis zu seinem 13. Lebensjahr im Elternhaus und besuchte die Dorfschule. Erst 1872-1880 ging er auf die Realschule in Breslau. Dort befreundete er sich mit seinem Klassenkamerad Alfred Ploetz, eine Freundschaft, die bis zu seinem Tode währte. Carl studierte ab 1880 an der Universität Jena bei Ernst Haeckel Naturwissenschaften und bei Rudolf Eucken Philosophie. Sein frühestes Werk, ein Gedicht, stammt aus dem Juni 1881.
Nach der Promotion erfolgte 1883 eine Italien-Reise, die ihn nach Genua, Neapel, Capri, Sorrent und Rom führte. Da Carl eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollte, setzte er seine Studien bei dem Philosophen Richard Avenarius und dem Psychiater Auguste Forel in Zürich fort. Hauptmann heiratete in erster Ehe 1884 Martha Thienemann, eine der fünf Töchter des Dresdener Wollgroßhändlers Berthold. Durch seine Heirat 1884 finanziell unabhängig geworden, setzte er sein Studium in Zürich fort. Dort lernte er Frank Wedekind kennen. Hauptmann verzichtete auf eine wissenschaftliche Karriere in Zürich und zog statt dessen 1889 nach Berlin. 1891 bezog er das gemeinsam mit seinem Bruder Gerhart gekaufte Haus in Schreiberhau im Riesengebirge.


Nacht

Dämmern Wolken über Nacht und Tal,
Nebel schweben, Wasser rauschen sacht.
Nun entschleiert sich's mit einemmal:
O gib Acht! Gib Acht!
Weites Wunderland ist aufgetan.
Silbern ragen Berge, traumhaft groß,
Stille Pfade silberlicht talen
Aus verborg'nem Schoß;
Und die hehre Welt so traumhaft rein.
Stummer Buchenbaum am Wege steht
Schattenschwarz, ein Hauch vom fernen Hain
Einsam leise weht.
Und aus tiefen Grundes Düsterheit
Blinken Lichter auf in stummer Nacht.
Trinke Seele! Trinke Einsamkeit!
O gib Acht! Gib Acht!




Es schläft ein stiller Garten

Es schläft ein stiller Garten
Auf tiefstem Seelengrund;
Drin Wunderblumen blühen,
Drin klingt ein roter Mund.

Die bunten Blumen alle,
Wer hat sie nur gesteckt?
Die glühn wie Morgenröten
In Nächten aufgeweckt.

Und eine Wundermäre
Erzählt der rote Mund,
Es jubelt unvergessen
Im tiefsten Seelengrund.








Carl Hauptmann (11. Mai 1858 – 4. Februar 1921)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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