Richard Aldington, Walter Hasenclever
Der englische Lyriker und Schriftsteller Richard Aldington wurde am 8. Juli 1892 in Portsmouth, Hampshire, geboren. Aldington studierte in London und veröffentlichte schon als Jugendlicher seine ersten Gedichte. Nach seinem Studium lebte er als freier Schriftsteller in London, wo er 1913 die unter dem Pseudonym H. D. bekannte US-amerikanische Schriftstellerin Hilda Doolittle heiratete. Doolittle ließ sich 1937 wieder von ihm scheiden. Aldington schloss sich um 1912 der Bewegung der Imagisten an und fungierte als Herausgeber für die avantgardistische Zeitschrift The egoist.
Aldington nahm am Ersten Weltkrieg teil. Seine Erlebnisse flossen natürlich auch in sein literarisches Schaffen ein. So beherrschen Gesellschaftskritik und Pessimismus sein späteres Werk. Für Latein und Griechisch gilt er immer noch als bedeutender Übersetzer. In seinem Spätwerk veröffentlichte er einige Biographien, die sehr fundiert, aber auch sehr kritisch angelegt sind.
Images
I
Like a gondola of green scented fruits
Drifting along the dark canals of Venice,
You, O exquisite one,
Have entered into my desolate city.
II
The blue smoke leaps
Like swirling clouds of birds vanishing.
So my love leaps forth toward you,
Vanishes and is renewed.
III
A rose-yellow moon in a pale sky
When the sunset is faint vermilion
In the mist among the tree-boughs
Art thou to me, my beloved.
Bombardment
Four days the earth was rent and torn
By bursting steel,
The houses fell about us;
Three nights we dared not sleep,
Sweating, and listening for the imminent crash
Which meant our death.
The fourth night every man,
Nerve-tortured, racked to exhaustion,
Slept, muttering and twitching,
While the shells crashed overhead.
The fifth day there came a hush;
We left our holes
And looked above the wreckage of the earth
To where the white clouds moved in silent lines
Across the untroubled blue.

Richard Aldington (8. Juli 1892 – 27. Juli 1962)
Der deutsche Lyriker und Schriftsteller Walter Hasenclever wurde am 8. Juli 1890 als Sohn des Arztes Friedrich Hasenclever und dessen Frau Emma in Aachen geboren. 1908 begann er ein Jurastudium in Oxford, wechselte dann aber nach Lausanne. Während seines Studiums in Leipzig (1909 bis 1914) wurde sein Interesse an Literatur und Philosophie geweckt. 1910 erschien sein erster Gedichtband Städte, Nächte und Menschen. 1914 gelang ihm mit dem Stück Der Sohn das erste große Werk des expressionistischen Dramas. Seine Kriegsbegeisterung, die ihn zur freiwilligen Meldung zum Kriegsdienst bewog, wandelte sich bald in eine Ablehnung des Krieges. Er simulierte ein psychisches Leiden und wurde daraufhin 1917 aus dem Kriegsdienst entlassen. 1924 lernte er Kurt Tucholsky kennen. Mit großem Erfolg veröffentlichte er 1926 die Komödie Ein besserer Herr und 1928 die Komödie Ehen werden im Himmel geschlossen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden seine Werke verboten und nach der Bücherverbrennung aus den Bibliotheken entfernt. Hasenclever ging daraufhin ins Exil nach Nizza. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er als „feindlicher Ausländer“ in Frankreich zweimal interniert. Nach der Niederlage Frankreichs nahm er sich in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1940 im Internierungslager Les Milles bei Aix-en-Provence mit einer Überdosis Veronal das Leben, um nicht den Nazis in die Hände zu fallen.
Begegnung
Sag aus meer- und wolkenhaftem Munde,
Schon verirrt in deines Bettes Nacht,
Wo du mit dem andern schliefst im Bunde:
Welche Stunde bist du aufgewacht?
Wann begannen dunkel dir zu tönen
Uhr und Glas auf deines Tisches Rand;
Wann erhobst du dich aus dumpfem Stöhnen,
Schauernd unter einer fremden Hand?
In derselben ängstlichen Sekunde
Schloß mir jene auf ihr Gartentor,
Wo ich stand verloren in der Runde
Schwarzer Bäume und dem Sternenchor.
Plötzlich allen nächtlichen Verbannten
War ich nahe in der gleichen Zeit -
Und da fühlt ich, daß wir uns erkannten
Tief in Treue aus der Wirklichkeit.
Die rote Laterne
Auf einmal wird es menschenleer,
Als blieb die Straße stehn
Im Dunkeln, und man hört nichts mehr
Als immer nur sein eignes Gehn.
Aus dieser abgeschiedenen Welt
Hebt sich in grauem Ton ein Haus.
Halb offen ist das Tor, es fällt
Ein matter Glanz aus ihm heraus.
Und nur der Glanz - sonst tot und leer.
Wie eigentümlich diese Angst,
Mit der Du plötzlich immer mehr
Herein und nach der Klinke langst.
Wie eigentümlich dieser Mut,
Mit dem Du nun an nichts mehr denkst,
Auf einmal drin bist und den Hut
An irgend einen Nagel hängst.

Walter Hasenclever (8. Juli 1890 – 21. Juni 1940)
Aldington nahm am Ersten Weltkrieg teil. Seine Erlebnisse flossen natürlich auch in sein literarisches Schaffen ein. So beherrschen Gesellschaftskritik und Pessimismus sein späteres Werk. Für Latein und Griechisch gilt er immer noch als bedeutender Übersetzer. In seinem Spätwerk veröffentlichte er einige Biographien, die sehr fundiert, aber auch sehr kritisch angelegt sind.
Images
I
Like a gondola of green scented fruits
Drifting along the dark canals of Venice,
You, O exquisite one,
Have entered into my desolate city.
II
The blue smoke leaps
Like swirling clouds of birds vanishing.
So my love leaps forth toward you,
Vanishes and is renewed.
III
A rose-yellow moon in a pale sky
When the sunset is faint vermilion
In the mist among the tree-boughs
Art thou to me, my beloved.
Bombardment
Four days the earth was rent and torn
By bursting steel,
The houses fell about us;
Three nights we dared not sleep,
Sweating, and listening for the imminent crash
Which meant our death.
The fourth night every man,
Nerve-tortured, racked to exhaustion,
Slept, muttering and twitching,
While the shells crashed overhead.
The fifth day there came a hush;
We left our holes
And looked above the wreckage of the earth
To where the white clouds moved in silent lines
Across the untroubled blue.

Richard Aldington (8. Juli 1892 – 27. Juli 1962)
Der deutsche Lyriker und Schriftsteller Walter Hasenclever wurde am 8. Juli 1890 als Sohn des Arztes Friedrich Hasenclever und dessen Frau Emma in Aachen geboren. 1908 begann er ein Jurastudium in Oxford, wechselte dann aber nach Lausanne. Während seines Studiums in Leipzig (1909 bis 1914) wurde sein Interesse an Literatur und Philosophie geweckt. 1910 erschien sein erster Gedichtband Städte, Nächte und Menschen. 1914 gelang ihm mit dem Stück Der Sohn das erste große Werk des expressionistischen Dramas. Seine Kriegsbegeisterung, die ihn zur freiwilligen Meldung zum Kriegsdienst bewog, wandelte sich bald in eine Ablehnung des Krieges. Er simulierte ein psychisches Leiden und wurde daraufhin 1917 aus dem Kriegsdienst entlassen. 1924 lernte er Kurt Tucholsky kennen. Mit großem Erfolg veröffentlichte er 1926 die Komödie Ein besserer Herr und 1928 die Komödie Ehen werden im Himmel geschlossen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden seine Werke verboten und nach der Bücherverbrennung aus den Bibliotheken entfernt. Hasenclever ging daraufhin ins Exil nach Nizza. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er als „feindlicher Ausländer“ in Frankreich zweimal interniert. Nach der Niederlage Frankreichs nahm er sich in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1940 im Internierungslager Les Milles bei Aix-en-Provence mit einer Überdosis Veronal das Leben, um nicht den Nazis in die Hände zu fallen.
Begegnung
Sag aus meer- und wolkenhaftem Munde,
Schon verirrt in deines Bettes Nacht,
Wo du mit dem andern schliefst im Bunde:
Welche Stunde bist du aufgewacht?
Wann begannen dunkel dir zu tönen
Uhr und Glas auf deines Tisches Rand;
Wann erhobst du dich aus dumpfem Stöhnen,
Schauernd unter einer fremden Hand?
In derselben ängstlichen Sekunde
Schloß mir jene auf ihr Gartentor,
Wo ich stand verloren in der Runde
Schwarzer Bäume und dem Sternenchor.
Plötzlich allen nächtlichen Verbannten
War ich nahe in der gleichen Zeit -
Und da fühlt ich, daß wir uns erkannten
Tief in Treue aus der Wirklichkeit.
Die rote Laterne
Auf einmal wird es menschenleer,
Als blieb die Straße stehn
Im Dunkeln, und man hört nichts mehr
Als immer nur sein eignes Gehn.
Aus dieser abgeschiedenen Welt
Hebt sich in grauem Ton ein Haus.
Halb offen ist das Tor, es fällt
Ein matter Glanz aus ihm heraus.
Und nur der Glanz - sonst tot und leer.
Wie eigentümlich diese Angst,
Mit der Du plötzlich immer mehr
Herein und nach der Klinke langst.
Wie eigentümlich dieser Mut,
Mit dem Du nun an nichts mehr denkst,
Auf einmal drin bist und den Hut
An irgend einen Nagel hängst.

Walter Hasenclever (8. Juli 1890 – 21. Juni 1940)
froumen - 8. Jul, 18:32