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Samstag, 11. Juli 2009

Giuseppe Bonaviri, Helmut Krausser

Der italienische Schriftsteller Giuseppe Bonaviri wurde am 11. Juli 1924 in Mineo, Sizilien, geboren. Bonaviri studierte in Catania Medizin und arbeitete als Kardiologe in Frosinone bei Rom. Seine schriftstellerischen Werke spielten in seiner Heimat Sizilien; den ersten Roman, Der Schneider von Mineo, veröffentlichte Bonaviri 1954 im Verlag Einaudi. Im Jahr 2000 soll er für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen worden sein. Er veröffentlichte insgesamt neun Romane sowie unzählige Gedichtbände und Erzählungen. Für Die blaue Gasse, in dem er sich an seine eigene Jugend erinnerte, erhielt er in Italien den Premio Elio Vittorini.

Aus: Die blaue Gasse (Übersetzt von Annette Kopetzki)

“In jenen Tagen tauchte in unserem Viertel ein alter Mann auf, den wir Mastro Ciccio Pisciacane nannten. Er trug eine zerrissene Jacke und Schuhe mit löchrigen Sohlen, lebte von Almosen oder vom Verkauf selbstgebundener Kränze und schlief unter den Brücken, die manche Straßen im Ort miteinander verbanden. Oder er wurde in einem catoio beherbergt und durfte neben dem Esel schlafen, wenn draußen der Wind pfiff, der aus Schluchten, Abgründen und Gräben aufstieg.
Da keiner genau wußte, woher er kam, wer er war und ob er womöglich übers Meer gefahren war, um nach Sizilien zu gelangen, hatten sich Legenden um ihn gebildet.
Linuccia Osario mit den sehr lebhaften Augen sagte zum Beispiel, daß der Alte ein Heiliger sei. Er wolle die Menschen erretten, die sich dem Verfall und der Sünde ergeben hätten. Da er über neunzig Jahre alt war, vergaß er manchmal, wer er war, und fragte uns: «Heda, ihr kleinen Wichte, wißt ihr, wer ich bin? Erinnert ihr euch daran?» Er hatte nur noch zwei Eckzähne und wenige, gräßlich schwarze Backenzähne, er trug einen kleinen, gelben Hut und sehr schmutzige weiße Handschuhe.
Zu der Zeit hatte ich mir vorgenommen, eine Quelle zu suchen, die sich meiner Meinung nach in der Gegend des Trezzito oder auf dem Querceto befinden mußte und wahrscheinlich kühl und frisch in einer Höhle entsprang. Ich war überzeugt, dieses Wasser würde uns, wenn wir es auffingen und über unser Glied strömen ließen, mit seinem unablässigen Aufschäumen einen immensen sinnlichen Genuß bereiten. Pino Lauria jedoch entgegnete, dies sei das Wasser, aus dessen winzigen hervorquellenden Wellen Gott entstehe.
«Du denkst immer nur an die körperlichen Freuden», fügte er hinzu.
Egal – gemeinsam hatten wir, Turi Simili, Nico Giostra, Santo Cunsolo, Kòlovoz und auch Pino Lauria, der zum Zeichen der Trauer am linken Jackenärmel eine schwarze Stoffbinde trug, beschlossen, in die Wälder von Trezzito zu gehen. Doch die Anwesenheit des Alten weckte unsere Neugierde und lenkte uns von dem Vorhaben ab. Don Ciccio war ein sonderbarer alter Mann, recht schrullig. Wenn er zum Beispiel Wasser lassen mußte, ging er zu einem Hund und bespritzte ihn mit seinem Urin. Darum wurde er Pisciacane, «Hundepisser», genannt.
Ein plötzlicher trüber Aufruhr in seinen Gedanken trieb ihn, stillende Mütter zu fragen, ob sie ihn ihre Milch saugen lassen würden.
Er würde ihnen dafür Kränze aus Lorbeerzweigen, aus biegsamem Olivenlaub oder den dichten Blättern der Myrte, aber auch Fächer aus Schilfrohr und Flußbinsen geben. Er machte sogar welche aus den winzigen Blüten der Feige.”







bonaviri
Giuseppe Bonaviri (11. Juli 1924 – 21. März 2009)





Der deutsche Schriftsteller, Dichter und Bühnenautor Helmut Krausser wurde am 11. Juli 1964 in Esslingen am Neckar geboren. 1993 wurde er für Melodien mit dem Tukan-Preis der Stadt München ausgezeichnet. 1998 schrieb er das „Hörspiel des Jahres“ (Diptychon) und wurde 2000 mit dem „Prix Italia“ (für Denotation Babel) ausgezeichnet. Weiterhin existieren von Krausser verschiedene Beiträge und Publikationen in Zeitungen und Zeitschriften, einige Musikaufzeichnungen und Hörspiele. Zwei seiner Romane sind verfilmt worden. Im Wintersemester 2007/2008 hatte er die Poetikprofessur der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Helmut Krausser lebt heute in Rom und Potsdam.



Das Leben ist nur einen Traum weit weg.
Ich müßte träumen, daß ich träume, um
in ihren Armen zu erwachen, ohne
Angst, ein Lidschlag könne das beenden.
Sie redet, wie ein Blatt vom Baum zur Erde
schaukelt. Lacht, als suchten Stürme unter
allen Blättern das, worauf ein Gott sich
den Sinn des Suchens überhaupt notiert
und weggeworfen hat. Es gibt nichts mehr
zu suchen, sie ist hier und sagt: Vergiß,
was nichts zur Sache tut, die Namen, in den
Stamm geritzte Wunden. Alles heilt, sei
stolz auf mich und halt mich fest, erzähl
uns nicht, die Worte sind noch ungeboren.
Triff mich im Unendlichen und schweig.
Dann komm ich dir so nah wie nichts zuvor.




Wiedergutmachung

Grabräuber gaben zu Protokoll,
sie hätten die Pharaonengrüfte
geplündert in einer einzigen Nacht,
Edelsteine aus den Geschmeiden
mit Messern gestemmt, das Gold
im Uferfeuer geschmolzen,
hölzerne Sarkophage in
Brand gesteckt und brennend
den Nil nordwärts treiben lassen.
Sei sehr schön gewesen, das.







Helmut_Krausser
Helmut Krausser (Esslingen am Neckar, 11 juli 1964)
Foto: Lutz Hagestedt

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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