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Freitag, 17. Juli 2009

James Purdy, Martin R. Dean

Der amerkanische Schriftsteller James Otis Purdy wurde am 17. Juli 1914 in Fremont, Ohio, geboren. Purdy wurde 1914 (wie erst nach seinem Tod bekannt wurde[1]) in Fremont, Ohio, geboren. Er besuchte zwischen 1944 und 1947 die Universität im mexikanischen Puebla, die University of Chicago und die Universität in Madrid. Zwischen 1949 und 1953 unterrichtete Purdy am Lawrence College in Appleton (Wisconsin). Zweimal, 1958 und 1962, war Purdy Empfänger einer Guggenheim Fellowship.
Purdy hat nach seinem literarischen Debüt 1956 fast 20 Romane sowie eine große Anzahl Kurzgeschichten vorgelegt. Daneben veröffentlichte er Gedichte, Stücke und Zeichnungen. Purdys Œuvre hat aufgrund seiner zum Teil extrem nonkonformen Darstellung sexueller Vorgänge gelegentlich zu starken Polarisierungen unter Kritikern und in der Öffentlichkeit geführt. Purdy lebte zuletzt in Brooklyn Heights, New York City.

Aus: Moe's Villa and Other Stories

„People have no respect, no empathy for other people; they have no sense of who other people are. There’s a kind of withering away of the human sensibility, and this leads to the collapse of just about everything.
My writing is concerned with the soul, with the unknown forces of the psyche. A British writer said I write under the skin, which I liked. In a spiritual sense, the real life of man is going on inside. It’s not what he says or does, it’s something else. The only way, I think, one can get in touch with that is in dreams, either sleeping or waking...not a trance like stage, but going beyond the conscious. I think maybe that distinguishes the two kinds of writing: there is the muse kind and the journalistic kind. I feel that the stories and subjects "come" to me, because when I try to seek them, they elude me. Consequently, I don’t write for anyone. I write for the soul. If you really tell yourself the truth, you’ve told everyone. This doesn’t come easily at all. It’s all a matter of psychic energy, of getting in touch with what you’re looking for.
There are times, however, when I sit and write, and there’s nothing there, nothing comes. And I only see myself as a receptacle up to a point, as sometimes the story comes out partially formed. Then the really muscular work begins. The sledgehammer work. After the "voices" have told you, you have to hammer it into a shape that’s intelligible--first to yourself and then to others. Technique is constant practice and a kind of bleeding inside. It’s agony really because the body resists the soul. It doesn’t want to be tortured by putting some things down on paper.
My writing is both realistic and symbolic. The outer texture is realistic, but the actual story has a symbolic, almost mythic quality. The characters are being moved by forces, which they don’t understand. I’m really writing about something rather ancient that predates Christianity and Judaism. A friend calls it archetypal. Though my plays are really American myths and the language and characters are very American, they are not only about America. They just happen to take place here.
I usually write about a person in crisis, because that’s the time we tell the truth. They say "in vino veritas", but for me it’s the crisis when someone tells the truth. The people in my work discover the truth about themselves. They’re liberated from false illusions. In all my writing there is a final self-revelation which all of us try to avoid.”






Purdy
James Purdy (17. Juli 1914 - 13. März 2009)






Der Schweizer Schriftsteller Martin R. Dean wurde am 17. Juli 1955 in Menziken/Aargau geboren. Martin R. Dean wurde in Menziken als Sohn eines aus Trinidad stammenden Arztes indischer Herkunft und einer Schweizerin geboren. 1976 legte er seine Reifeprüfung an der Kantonsschule in Aarau ab. 1977 begann er ein Studium der Germanistik, Philosophie und Ethnologie an der Universität Basel. 1986 schloss er sein Studium mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und lebte längere Zeit im Ausland, u.a. in Südamerika, Portugal, Frankreich, Griechenland und Italien. Von 1990 bis 1998 lehrte er an der Schule für Gestaltung in Basel, ab 1999 die Fächer Deutsch und Philosophie am Gymnasium in Muttenz. 1995 heiratete er die Germanistin Dr. Silvia Henke, mit der er eine Tochter hat. Dean lebt und arbeitet heute als freier Schriftsteller und Publizist in Basel.

Aus: Der Guyanaknoten

"Gestern drehte sich die alte Frau von gegenüber nach mir um und verharrte in dieser lauernden Stellung bis ich im Hauseingang verschwunden war. Wahrscheinlich erkannte sie in mir den Attentäter oder verwechselte mich mit einem Asylanten. Ich verlasse meine Wohnung nicht ohne Pass, ohne meinen Schweizer Pass. Wo immer ich bin, stehenbleibe oder mich hinsetze, muss ich mich ausweisen.
Alle Ausländer sind Attentäter. Instinktiv schieben mir die Mütter ihre Kinderwagen vor die Füsse. Es ist lächerlich, sage ich zu Lehmann, aber ohne Ausweis ist man ein Nichts. Wer keinen gültigen Ausweis bei sich trägt, der gehört nicht zur Bevölkerung. Umgekehrt macht das Ausweistragen aus mir, einem Nichts, einen Teil der Bevölkerung. Statistisch gesehen gehöre ich zum männlichen, ledigen, arbeitenden Teil der Schweizer Bevölkerung. Absurd, wo doch meine Vorfahren aus allen Enden und Ecken der Welt zusammengestreut sind, sage ich zu Lehmann. Wie Meridiane, wenn man so sagen kann, ziehen sich die Migrationsrouten meiner Vorfahren über den Erdglobus. Vom kühlen Norden in den heissen Süden, Lehmann, ziehen sich die Fäden und verdichten sich in meiner Person, verknoten sich zu einem Ich, einem Guyanaknoten, einem Mehrstrangverdichtungsknoten, oder meinetwegen einem Endknoten mit Körperbindungsoberfläche. Ich bin der von meinen verschiedenrassigen Vorfahren in ausschweifenden Reisen und Begattungen geknüpfte Samenknoten. Ein Schuhhändlerknoten, ein Bendelknoten, ein Platting oder ein Spleiss, was auch immer."






dean1
Martin R. Dean (Menziken, 17. Juli 1955)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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