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Dienstag, 4. August 2009

Rutger Kopland, Percy Bysshe Shelley

Der niederländische Lyriker Rutger Kopland (eigentlich Rutger Hendrik van den Hoofdakker) wurde am 4. August 1934 in Goor geboren, und lebt in Glimmen bei Groningen. Kopland ist Lyriker, Essayist, Prosaist und emeritierter Professor für Psychiatrie an der Reichsuniversität Groningen und arbeitete vornehmlich auf dem Gebiet der Depressionsbekämpfung und Schlafforschung. Als Lyriker veröffentlichte er sein 1966 zahlreiche Gedichtbände.


Weggehen

Weggehen ist etwas anderes
ls aus dem Haus schlüpfen
sachte die Tür ins Schloss ziehen
hinter dem, was du bist, und nicht
zurückkommen. Du bleibst
jemand, der erwartet wird.

weggehen kannst du als eine Art
Bleiben beschreiben. Niemand
wartet, denn du bist noch da
Niemand nimmt Abschied
denn du gehst nicht weg.





Winter von Breughel, der Hügel mit Jägern
und Hunden, zu ihren Füßen das Tal mit dem Dorf.
Beinahe da, aber ihre todmüde Haltung, ihr Stapfen
im Schnee, eine Heimkehr, aber beinahe so
langsam wie Stillstand. Zu ihren Füßen wächst
und wächst die Tiefe, weitet und öffnet sich,
bis die Landschaft verschwindet in einer Landschaft,
die da sein müsste, und da ist, aber nur
so wie ein Verlangen da ist.
Vor ihnen stößt ein pechschwarzer Vogel nieder. Ist es Spott
über den mühsamen Versuch der Rückkehr ins Leben
dort unten: die schlittschuhlaufenden Kinder auf dem Weiher,
die Bauernhöfe mit wartenden Frauen und Vieh?
Ein Pfeil unterwegs, und er lacht über sein Ziel.





Selbstporträt als Pferd

Als ich noch ein Pferd war auf einer Weide

ich muss in seinem Körper gewohnt haben
mit seinen Augen gesehen haben, was es sah

dass das Leben niemals beginnen, niemals
aufhören würde, noch sich wiederholen

ich muss seinen Körper verlassen haben und
meine Erinnerungen müssen zurückgeblieben sein

Sie stehen am Gatter einer Weide
auf der anderen Seite steht ein Pferd

sehen Sie es an – es wird Sie ansehen.






Übersetzt von Mirko Bonné und Hendrik Rost






Rutger_Kopland
Rutger Kopland (Goor, 4. August 1934)




Der englische Lyriker und Schriftsteller Percy Bysshe Shelley wurde am 4. August 1792 in Field Place, Sussex, geboren. Shelley war der älteste Sohn des reichen Baronets Sir Timothy Shelley. Seine Schul- und Universitätsausbildung, erst in Eton, dann in Oxford, musste er abbrechen, da er wegen seiner offen geäußerten atheistischen Ansichten von der Schule verwiesen wurde. Mit 19 Jahren heiratete er in Schottland die damals 16-jährige Harriet Westbrook. Das führte zu einem Zerwürfnis mit seinem Vater. Nach dem Selbstmord Harriets (durch Ertrinken) und nachdem er durch Erbschaft einer lebenslänglichen Rente von £ 1000 seinen Unterhalt gesichert sah, heiratete er 1816 Mary Wollstonecraft Godwin, Tochter der gleichnamigen Frauenrechtlerin und des Philosophen William Godwin und spätere Autorin des bekannten Romans Frankenstein. Seit 1818 lebte die Familie in Italien. Dort trafen die Shelleys immer wieder mit Lord Byron zusammen. Kurz nachdem Shelleys Schriftstellerfreund John Keats in Shelleys römischer Wohnung an Tuberkulose gestorben war, kam Shelley 1822 bei einer Segeltour an der Küste bei La Spezia ums Leben.



Remorse

Away! the moor is dark beneath the moon,
Rapid clouds have drunk the last pale beam of even:
Away! the gathering winds will call the darkness soon,
And profoundest midnight shroud the serene lights of heaven.
Pause not! the time is past! Every voice cries 'Away!'
Tempt not with one last tear thy friend's ungentle mood:
Thy lover's eye, so glazed and cold, dares not entreat thy stay:
Duty and dereliction guide thee back to solitude.

Away, away! to thy sad and silent home;
Pour bitter tears on its desolated hearth;
Watch the dim shades as like ghosts they go and come,
And complicate strange webs of melancholy mirth.
The leaves of wasted autumn woods shall float around thine head,
The blooms of dewy Spring shall gleam beneath thy feet:
But thy soul or this world must fade in the frost that binds the dead,
Ere midnight's frown and morning's smile, ere thou and peace, may meet.

The cloud shadows of midnight possess their own repose,
For the weary winds are silent, or the moon is in the deep;
Some respite to its turbulence unresting ocean knows;
Whatever moves or toils or grieves hath its appointed sleep.
Thou in the grave shall rest:--yet, till the phantoms flee,
Which that house and heath and garden made dear to thee erewhile,
Thy remembrance and repentance and deep musings are not free
From the music of two voices, and the light of one sweet smile.





Shelley
Percy Bysshe Shelley (4 augustus 1792 – 8 juli 1822)
Porträt von Joseph Severn

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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