Brian Moore, Johann Gottfried von Herder
Der irisch-kanadischer Schriftsteller und Drehbuchautor Brian Moore wurde am 25. August 1921 in Belfast geboren. Moore war der Sohn eines irischen Chirurgen und Nationalisten und wurde streng katholisch erzogen. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Sanitäter. Nach dem Krieg arbeitete Moore für das UN-Hilfswerk in Polen. Hier begann er, Reportagen zu schreiben. 1948 verließ Moore Irland und wurde kanadischer Staatsbürger. Von 1948 bis 1952 arbeitete er für die Zeitung The Gazette in Montreal und publizierte gleichzeitig unter dem Pseudonym Michael Bryan Thriller. Sein erster, 1956 unter eigenem Namen veröffentlichter Roman The Lonely Passion of Judith Hearne brachte ihm ein Guggenheim-Stipendium in New York ein. Als Alfred Hitchcock ihn mit dem Drehbuch zu Torn Curtain (1966) beauftragte, ließ er sich in Kalifornien nieder. Von 1976 bis 1989 lehrte Moore an der University of California in Los Angeles.Obwohl Moore manchen als Agnostiker galt, lässt sich seine Position zum Christentum, geprägt von irischen Zuständen, als kritischer Katholizismus betrachten, der sich der modernen Welt stellt. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise wie den Prix littéraire du Québec (1958) oder den Hughes Irish Fiction Award (1988). Moore war Mitglied bei Aosdána. Sein Werk erscheint auf Deutsch im Zürcher Diogenes Verlag.
Aus: The Luck of Ginger Coffey
“Fifteen dollars and three cents. He counted it and put it in his trouser-pocket. Then picked his Tyrolean hat off the dresser, wondering if the two Alpine buttons and the little brush dingus in the hatband weren’t a shade jaunty for the place he was going. Still, they might be lucky to him. And it was a lovely morning, clear and crisp and clean. Maybe that was a good augury. Maybe today his ship would come in.
James Francis (Ginger) Coffey then risked it into the kitchen. His wife was at the stove. His daughter Paulie sat listless over Corn Flakes. He said “Good morning,” but his only answer came from Michel, the landlady’s little boy, who was looking out the window.
“What’s up, lad?” Coffey asked, joining Michel. Together, man and boy, they watched a Montreal Roads Department tractor clambering on and off the pavement as it shunted last night’s snowfall into the street.
“Sit down, Ginger, you’re as bad as the child,” his wife said, laying his breakfast on the kitchen table.
He tried her again. “Good morning, Veronica.”
“His mother was just in,” said she, pointing to Michel. “Wanting to know how long we were going to keep the place on. I told her you’d speak to her. So don’t forget to pop upstairs and give our notice the minute you have the tickets.”
“Yes, dear.” Flute! Couldn’t a man get a bite of breakfast into him before she started that nattering? He knew about telling Madame Beaulieu. All right.
A boiled egg, one slice of toast and his tea. It was not enough. Breakfast was his best meal; she knew that. But in the crying poverty mood that was on her these last weeks, he supposed she’d take his head off altogether if he asked her for a second egg. Still, he tried.
“Would you make us another egg?” he said.
“Make it yourself,” she said.
He turned to Paulie. “Pet, would you shove an egg on for me?”
“Daddy, I’m late.”

Brian Moore (25. August 1921 – 10. Januar 1999)
Der deutsche Dichter Johann Gottfried von Herder wurde am 25. August 1744 als Sohn eines Kantors in Mohrungen geboren. Er besuchte zunächst eine Lateinschule und studierte dann an der Königsberger Universität Philosophie bei Immanuel Kant, Theologie und Literatur. Dort schloß er Freundschaft mit Johann Georg Hamann. 1764 ging er als Prediger und Lehrer nach Riga. 1769 unternahm er eine Frankreichreise, danach eine Bildungsreise nach Deutschland. 1770 kommt es in Straßburg zur historischen Begegnung zwischen Herder und Goethe. Diese Begegnung sollte beide Dichter in ihrem Denken weitreichend beeinflussen. 1770-71 bleibt er in Straßburg, um sich von einem Augenleiden zu erholen. Ab 1771 hatte er verschiedene geistliche Ämter inne, z. B. war er Hofprediger und Superintendent bei einem Grafen (1771-76), später wurde er Generalsuperintendent in Weimar und damit zum höchsten geistlichen Würdenträger des Staates. Mit Hilfe von Goethe kam er nach Weimar. Dort konnte er auch Freundschaft mit Schiller und Wieland schließen. Herder trat für eine aufklärerisch-didaktische Dichtung ein, und geriet damit in Konflikt mit Goethe und Schiller. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er isoliert vom gesellschaftlichen Leben Weimars. 1802 wurde er geadelt.
In Mitte der Ewigkeit
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wegen schweben
und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte
nach Raum und Zeit;
und sind (und wissen's nicht) in Mitte
der Ewigkeit . . .
Verklärung
Lebensfunke, vom Himmel entglüht,
Der sich loszuwinden müht!
Zitternd, kühn, vor Sehnen leidend,
Gern und doch mit Schmerzen scheidend!
End', o end' den Kampf, Natur!
Sanft ins Leben
Aufwärts schweben,
Sanft hinschwinden laß mich nur.
Horch!, mir lispeln Geister zu:
»Schwester-Seele, komm zur Ruh!«
Ziehet was mich sanft von hinnen?
Was ist's, was mir meine Sinnen,
Mir den Hauch zu rauben droht?
Seele, sprich, ist das der Tod?
Die Welt entweicht!
Sie ist nicht mehr!
Engel-Einklang um mich her!
Ich schweb' im Morgenrot!
Leiht, o leiht mir eure Schwingen;
Ihr Brüder-Geister, helft mir singen:
»O Grab, wo ist dein Sieg?
Wo ist dein Pfeil, o Tod?«

Johann Gottfried von Herder (25 augustus 1744 – 18 december 1803)
Büste in Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Aus: The Luck of Ginger Coffey
“Fifteen dollars and three cents. He counted it and put it in his trouser-pocket. Then picked his Tyrolean hat off the dresser, wondering if the two Alpine buttons and the little brush dingus in the hatband weren’t a shade jaunty for the place he was going. Still, they might be lucky to him. And it was a lovely morning, clear and crisp and clean. Maybe that was a good augury. Maybe today his ship would come in.
James Francis (Ginger) Coffey then risked it into the kitchen. His wife was at the stove. His daughter Paulie sat listless over Corn Flakes. He said “Good morning,” but his only answer came from Michel, the landlady’s little boy, who was looking out the window.
“What’s up, lad?” Coffey asked, joining Michel. Together, man and boy, they watched a Montreal Roads Department tractor clambering on and off the pavement as it shunted last night’s snowfall into the street.
“Sit down, Ginger, you’re as bad as the child,” his wife said, laying his breakfast on the kitchen table.
He tried her again. “Good morning, Veronica.”
“His mother was just in,” said she, pointing to Michel. “Wanting to know how long we were going to keep the place on. I told her you’d speak to her. So don’t forget to pop upstairs and give our notice the minute you have the tickets.”
“Yes, dear.” Flute! Couldn’t a man get a bite of breakfast into him before she started that nattering? He knew about telling Madame Beaulieu. All right.
A boiled egg, one slice of toast and his tea. It was not enough. Breakfast was his best meal; she knew that. But in the crying poverty mood that was on her these last weeks, he supposed she’d take his head off altogether if he asked her for a second egg. Still, he tried.
“Would you make us another egg?” he said.
“Make it yourself,” she said.
He turned to Paulie. “Pet, would you shove an egg on for me?”
“Daddy, I’m late.”

Brian Moore (25. August 1921 – 10. Januar 1999)
Der deutsche Dichter Johann Gottfried von Herder wurde am 25. August 1744 als Sohn eines Kantors in Mohrungen geboren. Er besuchte zunächst eine Lateinschule und studierte dann an der Königsberger Universität Philosophie bei Immanuel Kant, Theologie und Literatur. Dort schloß er Freundschaft mit Johann Georg Hamann. 1764 ging er als Prediger und Lehrer nach Riga. 1769 unternahm er eine Frankreichreise, danach eine Bildungsreise nach Deutschland. 1770 kommt es in Straßburg zur historischen Begegnung zwischen Herder und Goethe. Diese Begegnung sollte beide Dichter in ihrem Denken weitreichend beeinflussen. 1770-71 bleibt er in Straßburg, um sich von einem Augenleiden zu erholen. Ab 1771 hatte er verschiedene geistliche Ämter inne, z. B. war er Hofprediger und Superintendent bei einem Grafen (1771-76), später wurde er Generalsuperintendent in Weimar und damit zum höchsten geistlichen Würdenträger des Staates. Mit Hilfe von Goethe kam er nach Weimar. Dort konnte er auch Freundschaft mit Schiller und Wieland schließen. Herder trat für eine aufklärerisch-didaktische Dichtung ein, und geriet damit in Konflikt mit Goethe und Schiller. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er isoliert vom gesellschaftlichen Leben Weimars. 1802 wurde er geadelt.
In Mitte der Ewigkeit
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wegen schweben
und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte
nach Raum und Zeit;
und sind (und wissen's nicht) in Mitte
der Ewigkeit . . .
Verklärung
Lebensfunke, vom Himmel entglüht,
Der sich loszuwinden müht!
Zitternd, kühn, vor Sehnen leidend,
Gern und doch mit Schmerzen scheidend!
End', o end' den Kampf, Natur!
Sanft ins Leben
Aufwärts schweben,
Sanft hinschwinden laß mich nur.
Horch!, mir lispeln Geister zu:
»Schwester-Seele, komm zur Ruh!«
Ziehet was mich sanft von hinnen?
Was ist's, was mir meine Sinnen,
Mir den Hauch zu rauben droht?
Seele, sprich, ist das der Tod?
Die Welt entweicht!
Sie ist nicht mehr!
Engel-Einklang um mich her!
Ich schweb' im Morgenrot!
Leiht, o leiht mir eure Schwingen;
Ihr Brüder-Geister, helft mir singen:
»O Grab, wo ist dein Sieg?
Wo ist dein Pfeil, o Tod?«

Johann Gottfried von Herder (25 augustus 1744 – 18 december 1803)
Büste in Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek
froumen - 25. Aug, 18:43