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Juni 2009
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Louis Couperus, Saul Bellow

Der niederländische Schriftsteller Louis Couperus wurde am 10. Juni 1863 in Den Haag geboren und starb am 16. Juli 1923 in De Steeg. Er verbrachte den Großteil seines Lebens im Ausland; als Kind ging er mit seinen Eltern nach Batavia in die damaligen Kolonie Niederländisch-Indien (Indonesien), wo sein Vater als Jurist tätig war. Auch als Erwachsener unternahm er ausgedehnte Reisen nach Skandinavien, England, Deutschland, Frankreich, Spanien, Niederländisch-Indien, Japan und vor allem nach Italien. Von 1915 bis zu seinem Tod wenige Wochen nach seinem 60. Geburtstag im Jahr 1923 lebte er in Den Haag. Er schrieb eine große Reihe von Romanen und kürzeren Werken.

Aus: Xerxes oder Der Hochmut (Übersetzt von O. Lerche)

„Da sprach Xerxes in dem weiten Apadhana zu Susa zu seinen versammelten Großen:
»Perser! Ich wünsche nichts Neues oder den Göttern Mißliebiges zu tun. Ich wünsche nur die Weltmacht zu erringen.« Mit dem Zepter machte er eine zierliche Gebärde, um zu unterstreichen, daß er in der Tat sehr sittsam sei und ehrlich Göttern und Menschen gegenüber.
Xerxes, der König der Könige, saß auf seinem erhabenen Throne. Der ruhte auf zwei goldenen Löwen mit wild verzerrten Fratzen, und an den breiten Stufen entlang reihten sich gleichfalls zweimal sechs Löwen aus Gold mit wild verzerrten Fratzen. Xerxes selber stand in der Blüte der männlichen Jugend, und sein gewinnendes Lächeln und sein gewinnender Blick – als müsse er es allen klarmachen, daß die Erlangung der Weltmacht ein Ziel des Ehrgeizes, dem König der Könige, dem König der Perser, wohl gestattet sei – strahlten sonnengleich aus seinem Antlitz in den Saal hinein über alle seine Großen, die sich, wo sie standen, vordrängten bis ganz weit weg, vorn, in der Mitte und weit hinten, zwischen den vor dem Blick verschwindenden Säulen. Viele der geringeren Großen, die weit entfernt standen, vernahmen Xerxes nicht. Dies machte wenig aus. Sie stimmten allezeit mit den einflußreicheren Großen überein, die wohl vernehmen konnten, was der Basileus mit wohltönender Stimme laut verkündete.
Es war im Spätherbst, und die Sonne (von der die Priester fälschlich behaupten, daß sie das Auge des Ormuzd sei) warf ihre schrägen Strahlen in einem glitzernd hellen, stäubenden Puder auf schiefen Glanzbahnen in den Thronsaal durch die tiefen quadratförmigen Fensteröffnungen.
Im Inneren standen dicht gereiht sehr schlanke Säulen, die zunächst in Kelchkapitelle ausliefen und über ihnen noch zu zwei doppelten blaugrauen Marmorvoluten erblühten. Darauf lasteten kniende Stiertorsen aus blaugrauem Marmor, fast zu hoch für die Schlankheit der Säulen, und diese knienden blaugrauen Stiertorsen trugen die ungeheuren, goldgeschmückten Balken der Decke aus Zedernholz.
Dort schwamm ein azurner Schattendunst. Die schiefe Bahn von Sonnenglanz schwebte hinter und um den Fürsten, und wer schlichten Gemütes war, konnte glauben, daß göttliche Genien auf diesem Pfade aus Sonnenstaub dem Himmel entsteigen und Xerxes umschweben würden oder daß er selber nach Beendigung seiner Rede auf ihnen emporwandeln werde, dem Himmel, Ormuzd, seinem Herrn, entgegen, gleich als sei dies ebenso rechtmäßig wie die Erstrebung der Weltmacht. Xerxes war hoch gewachsen. So wie er dort saß, stolz, doch liebenswürdig, mit einem bestrickenden Lächeln, auf seinem von bleckenden Löwen getragenen Thron und angetan mit seinem goldenen Mantel, den persische Königinnen eigenhändig gewebt hatten, machte er Eindruck sogar auf diejenigen Großen, die am weitesten entfernt standen. Die symmetrischen Locken, die aus seiner Tiara über sein bernsteinfarbenes Antlitz fielen, die symmetrischen Locken seines Bartes waren blauschwarz, schwarz mit blauem Widerschein.“







Louis Couperus (10. Juni 1863 – 16. Juli 1923)
Statue in Den Haag




Der amerikanische Schriftsteller Saul Bellow wurde am 10. Juni 1915 als Solomon Bellows in Lachine, Québec, Kanada, geboren. Aufgewachsen ist er in Chicago. Die erste Sprache, die der Junge erlernte, war Hebräisch. Die Familie zog nach Chicago um, als Saul neun Jahre alt war. Bellow selbst und sein literarisches Schaffen wurden zeitlebens durch das östlich-jüdisch geprägte Großstadtmilieu, in dem er aufwuchs, beeinflusst. Bellow promovierte an der University of Wisconsin in den Fächern Anthropologie und Soziologie, heiratete dann die Soziologin Anita Goshkin und arbeitete als Journalist, später als Universitätsprofessor für Literatur. Bereits mit seinem Tagebuchroman Dangling Man löste er 1944 Aufmerksamkeit aus. Hier kreist das Geschehen um einen jungen Mann, der seine Einberufung erwartet. Das Hauptthema seiner Werke ist die Situation des männlichen, jüdischen Intellektuellen in den heutigen USA, der ohne religiöse Bindung seinen Weg im Kampf des Lebens sucht, insbesondere verwirrt im Kampf der Geschlechter. Die Schauplätze seiner Romane sind vorwiegend New York und Chicago. Bellow was Träger des Nobelpreises für Literatur.

Aus: Humboldts Vermächtnis (Übersetzt von Eike Schönfeld)

“Das Balladenbuch, . das Von Humboldt . Fleisher in den dreißiger . Jahren vorlegte, war auf der . Stelle ein Erfolg. Auf einen wie . Humboldt hatte jeder gewartet. Ich jedenfalls im Mittleren Westen hatte voller Ungeduld darauf gewartet, das kann ich Ihnen sagen. Er war ein Avantgarde-Autor, der erste einer neuen Generation, er sah gut aus, war blond, groß, ernst, witzig, er war gebildet. Der Mann hatte es einfach. Alle Zeitungen besprachen sein Buch. Sein Bild war ohne Beleidigungen in Time und mit Belobigung in Newsweek. Ich las die Harlequin Ballads mit Begeisterung. Ich studierte an der Universität von Wisconsin und dachte Tag und Nacht an nichts anderes als an Literatur. Humboldt eröffnete mir neue Wege, die Dinge anzugehen. Ich war hingerissen. Ich beneidete ihn um sein Glück, sein Talent und seinen Ruhm, und im Mai fuhr ich gen Osten, um ihn mir anzusehen – vielleicht, ihm nahe zu kommen. Der Greyhound-Bus brauchte für die Fahrt auf der Scranton-Route rund fünfzig Stunden. Das machte nichts. Die Busfenster waren offen. Ich hatte noch nie richtige Berge gesehen. Die Bäume schlugen aus. Es war wie Beethovens Pastorale. Ich fühlte mich innerlich von Grün überschüttet. Auch Manhattan war schön. Ich nahm mir ein Zimmer für drei Dollar die Woche und fand einen Job als Vertreter für Fuller-Bürsten. Und alles war furchtbar aufregend für mich. Nachdem ich Humboldt einen langen Fanbrief geschrieben hatte, wurde ich nach Greenwich Village eingeladen, um über Literatur und Ideen zu diskutieren. Er wohnte in der Bedford Street, ganz in der Nähe vom Chumley’s. Erst stellte er mir eine Tasse schwarzen Kaffee hin, dann goss er Gin dazu. »Na, Sie sehen doch richtig gut aus, Charlie«, sagte er zu mir. »Sind Sie vielleicht nicht auch ein bisschen durchtrieben? Ich glaube, Sie kriegen mal früh eine Glatze. Und so große, gefühlige hübsche Augen. Aber jedenfalls lieben Sie die Literatur, und das ist ja die Hauptsache. Sie haben Feingefühl«, sagte er. Im Gebrauch dieses Wortes war er ein Pionier. Feingefühl kam später ganz groß raus. Humboldt war sehr nett. Er stellte mich Leuten im Village vor und besorgte mir Bücher zum Besprechen. Ich habe ihn immer geliebt.”






Saul Bellow (10. Juni 1915 – 5. April 2005)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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