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Felix Timmermans, Barbara Frischmuth

Der flämische Schriftsteller und Maler Felix Timmermans wurde am 5. Juli 1886 in Lier bei Antwerpen als 13. Kind eines Spitzenhändlers geboren. Sein Vater hatte ihn zwar als Nachfolger ausersehen, doch bereits 1903 schrieb er erste Gedichte, und betätigte sich bald auch als Maler. Als junger Mensch geriet er in eine seelische Krise, befasste sich mit Spiritismus, Okkultismus und anderen Ideologien, fand aber nirgendwo eine geistige Heimat. Eine Krankheit brachte die Wende: Das Ergebnis ist Pallieter. Diese Schilderung des Lebens eines jungen Mannes, voll von deftigen, oft derben Schelmereien, doch auch voll tiefer Volksfrömmigkeit, zugleich ein Porträt der flämischen Landschaft und ihrer Bewohner, wird sein bekanntestes Werk. Ihm folgte 1917 Das Jesuskind in Flandern, eine Geschichte, die die Geburt Jesu – in der Tradition flämischer Maler, besonders Pieter Brueghels – in seine flämische Heimat verlegt (dt. 1919). Dieses Werk und sein Das Triptychon von den heiligen drei Königen werden heute noch gelesen und vorgelesen, sein Triptychon wird als Theater- oder Puppenspiel aufgeführt. In Holland hielt er ab 1918 erste Vorträge und Lesungen. 1922 erhielt er den Staatspreis für Literatur. Ab 1928 führten ihn zahlreiche Lesereisen nach Deutschland und in die Schweiz. Er trat bis 1939 in mehr als 140 Städten oft mehrfach auf. Nachdem er bereits 1928 in Pieter Bruegel einen flämischen Maler gewürdigt hat, schreibt er 1944 den Malerroman Adriaan Brouwer. Das in der Ich-Form geschriebene Werk trägt autobiografische Züge. Es sind bereits erste Todesahnungen erkennbar. Felix Timmermans war herzkrank. Wegen seiner Kontakte zu den Deutschen wird er diffamiert und unter Hausarrest gestellt. Seine Krankheit bewahrte ihn vor schlimmerer Strafverfolgung.

Aus: Pallieter

” ... Und da kam noch ein Strahl, und dort noch einer, und es war, als ob der erste frische, grüne Lenz ganz schnell zurückgekommen sei.
Dort, über dem Felderbauch erhob sich das Ende des Regenschauers in die Höhe, und das halbe Land glitzerte in der Sonne, während der dunkle Teil noch vom Regen rauschte.
Die Vögel schüttelten das Wasser von den Flügeln, flogen auf einen andern Zweig, und da fing eine Meise an zu pfeifen, ein Fink an zu schmettern, und auf einmal ging es los: alles, was Schnabel hatte, jauchzte mit frischer Stimme die helle Freude hinaus. Der Hahn krähte, und eine Lerche stieg auf.
„Das is wohl ein Vergnügen, he“, schimpfte Charlot, „sich so nass regnen zu lassen?“
„Ach Mädchen, schweig, ich bin einen Fuß größer geworden“, sagte Pallieter; und er ging hinein, um ein reines Hemd und eine andere Hose anzuziehen.
Die Natur schien um vierzig Tage verjüngt, alle möglichen Düfte stiegen aus der nassen Erde empor, und alle Bäume sangen.
Der Himmel war wieder rein und blau wie ein Vergissmeinnicht, und die Sonne ließ alles, noch nass vom Regen, erglänzen.
Pallieter wandelte voll innerlichen Friedens durch seinen Garten. Ah, da hatte das Viertelstündchen Regen den vollen Sommerüberfluss gebracht. Die Nässe holte alle Blumendüfte hervor, Rosen, Flieder, Reseda und alles durcheinander. Sie hatte die vor dem Platzen stehenden Knospen aufgehen lassen, und nun standen noch einmal soviel Blumen da. Die Bäume tropften noch, und in allen Blumen strahlten silberne Regentropfen.
Ein gutes Gefühl kam über Pallieter. Er nahm seinen Dudelsack, setzte sich nieder auf die Bank vor der Vordertür und fing an, alte Dudelsacklieder zu spielen...”






felixtimmermans2
Felix Timmermans (5. Juli 1886 – 24. Januar 1947)
Statue in Lier





Die österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin Barbara Frischmuth wurde am 5. Juli 1941 in Altaussee geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit in Altaussee, besuchte die Gymnasien in Gmunden und Bad Aussee und später wegen eines Umzuges das Pestalozzi-Gymnasium in Graz, wo sie auch maturierte. An der Karl-Franzens-Universität studierte Frischmuth ab Herbst 1959 am Dolmetsch-Institut Türkisch, Englisch und später Ungarisch. Ein Stipendienaufenthalt führte sie 1960/61 an die türkische Atatürk Universität in Erzurum. 1964 übersiedelte Frischmuth nach Wien, wo sie das Studium der Turkologie, Iranistik und Islamkunde begann. Im Herbst 1966 brach sie ihr Studium ab und wurde hauptberuflich als Schriftstellerin und Übersetzerin aktiv. Schon während ihrer Studienzeit veröffentlichte sie Gedichte und wurde 1962 Mitglied der später so genannten „Grazer Gruppe“. Sie nahm an Lesungen teil und kam mit dem Forum Stadtpark in Kontakt, zu dessen Gründungsmitglied sie während ihrer Zeit im Erzurum ernannt wurde. Mehrere Auslandsaufenthalte führten sie in die Türkei, nach Ungarn, Ägypten, England, China, Japan und die USA, wo sie am Oberlin College in Ohio und an der Washington University in St. Louis Vorlesungen hielt.

Aus: Vergiss Ägypten

« Vergiss Ägypten, sagte Lamis. Ägypten ist ein uraltes Haus, von dem niemand genau weiß, was sich hinter den Türen befindet. Die Kellertreppe ist eingestürzt, und die Leiter zum Dach hat kaum noch Sprossen. Die einzelnen Räume sind nur mehr gefühlsmäßig zu erschließen. Lass es also, denk lieber an die Ägypter.
Lamis hat leicht reden. Es ist ihr Land, es sind ihre Vergleiche.
Wenn du tatsächlich etwas über Ägypten sagen willst, vergiss Ägypten. Denk an ein anderes Land. Ein ganz anderes Land. Stell dir vor, du fliegst nach Sydney. Auf dem Weg dorthin musst du umsteigen. Möglicherweise in Bangkok oder weiß der Teufel, wo. Du sitzt nach dem unbequemen Flug mit ausgestreckten Beinen im Transitraum und unterhältst dich mit einer englischen Journalistin, die in Hurghada Urlaub gemacht hat. Du warst natürlich nicht in Hurghada. Und plötzlich überfällt dich eine Vorstellung von Ägypten, die es wert wäre, aufgeschrieben zu werden.
Wieso Bangkok?
Die Betonung liegt auf Transit. An Orten des Übergangs ist die Seele ungeschützt, alles Mögliche kann ihr passieren. Es gibt vielfältige Rituale bei Geburt und Tod, die einem beim Umsteigen helfen sollen.
Es geht aber nicht um Geburt und Tod. Es geht um Wörter, um Sätze.
Es geht ums Begreifen, glaub mir, Valie.
Ich hasse diese amputierten Vornamen und unterschreibe meine Briefe immer mit Valerie. Valerie Kutzer. Lamis sagt auch Alex, wenn sie Alexandrien, und IA, wenn sie die Isis Air meint.
Ich möchte Lamis wiedersehen. Jede Herzensregung hat ihren Preis. Das aviatische Paradoxon.
Nirgendwo fühle ich mich so geborgen wie in einem Flughafen, so als könne ich nie mehr verlorengehen. Wenn ich tatsächlich bliebe? Im Flughafen wohnen bliebe? Es wäre für alles gesorgt, Toiletten, Duschen, Friseur. Es gibt einen Arzt und einen Andachtsraum (ökumenisch), Buffets, Restaurants, Buchhandlungen.“






frischmuth
Barbara Frischmuth (Altaussee, 5 juli 1941)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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