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Hubert Selby Jr., Irina Liebmann

Der amerikanische Schriftsteller Hubert Selby Jr. Wurde am 23. Juli 1928 in New York geboren. Berühmt wurde er vor allem durch seinen Roman Letzte Ausfahrt Brooklyn. Selby arbeitete auch als Drehbuchautor sowie in kleineren Rollen als Filmschauspieler. Selby verließ mit 15 Jahren die Schule, um bei der US-Handelsmarine anzuheuern. Dort infizierte er sich mit Tuberkulose. Er wurde im Alter von 18 Jahren nach Hause entlassen, weil er sterbenskrank war. Ein Lungenflügel musste ihm daher operativ entfernt werden. Selby verbrachte die nächsten zehn Jahre mit diversen Lungenproblemen bettlägerig. Körperlich unfähig, sich in diesem Zustand einen Lebensunterhalt etwa als Angestellter zu verdienen, beschloss er: Ich kann das Alphabet, vielleicht könnte ich Schriftsteller werden. Er fing an, Kurzgeschichten zu schreiben. Den großen Erfolg – und Skandal – seines Romans Last Exit to Brooklyn verkraftete er nicht. In Großbritannien wurde er wegen Obszönität damals verboten. Der Bestseller machte ihn vorübergehend reich. Selby wurde alkohol- und drogenabhängig, was ihn später ins Gefängnis brachte. Nach der Entlassung war er tatsächlich suchtfrei und wandte sich einem neuen Leben in Los Angeles zu.

Aus: Waiting Period

“Hi, what can I do for you?
Well…I was thinking of buying a gun.
Yeah, well thats something we have plenty of. Funny how thats true of gun shops, eh? So, what did you have in mind, AK-47, pellet pistol, elephant gun, bazooka, bubble gum that is, what can I do you for?
Well, Im not sure, you know. I mean-
You thinking in terms of a rifle, a handgun, a-
Oh yeah. A handgun. Nothing big, you know. A handgun.
Well, come over here. Got a whole display case of handguns. Target pistols, semiautomatics, revolvers, 22s, 38s, 357s, 45s.
Damn, sure are a lot of them, aren't there?
Yeah, something for every need. I assume youre not a hit man, right?
Huh? What-
Relax. Only kidding. I mean you really don't know from guns, right?
Yeah.
Well, depends on what you want it for. Protection, right? Something to have around the house in case the moving men from B&E show up at 3 in the morning, right?
Huh, I don't-
Intruders. Burglars. 2nd storey men. Sneak thieves.
Oh…yes, yes. Protection. Cant be too careful these days, uh can you?
Thats right buddy. I got one each of these at home.
Huh?
Joshing man. Just putting you on. A little joke.
Oh yeah.
So, what do you think youd like? Personally, I think you should go for this 357 here. Good weight. Good accuracy. Plenty of stopping power. Hit a guy anywhere and hes not moving. Bet your ass on that. Here give it a heft.
Oh, I dont-
Hey, its not loaded. Comeon, Im crazy not stupid. Relax. Here. Just see how it feels in your hand. Yeah, thats it.
Oh, its heavy. I had no idea handguns were so heavy.
Yeah, they look light in the movies, don't they? the way they run around firing at everything that moves.”






hubert_selby
Hubert Selby jr. (23. Juli 1928 – 26. April 2004)






Die deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin Irina Liebmann wurde am 23. Juli 1943 in Moskau geboren. 1945 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Ost-Berlin nieder. Der Vater arbeitete als Journalist und wurde Chefredakteur verschiedener Tageszeitungen der DDR und Mitbegründer des Berliner Verlages. Er war Mitglied des Politbüros des ZK der SED und hatte hohe Staatsämter inne. Von der Gruppe um Walter Ulbricht im Politbüro für den Arbeiteraufstand am 17. Juni mitverantwortlich gemacht, wurde er nach kritischen Äußerungen gegen die Politik der SED im Sommer 1953 aus der SED ausgeschlossen und als Archiv-Mitarbeiter nach Merseburg versetzt. Irina Liebmann besuchte Schulen in Berlin, Merseburg und Halle (Saale), wo sie 1961 ihr Abitur machte. Anschließend studierte sie in Leipzig Sinologie; sie schloss ihr Studium 1966 mit dem Diplom ab. Von 1967 bis 1975 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift Deutsche Außenpolitik; ab 1975 schrieb sie, nunmehr als freie Schriftstellerin, zuerst Reportagen für die Ost-Berliner Wochenpost, aber auch Hörspiele und Prosa. Eine zunehmende Unzufriedenheit mit den Zuständen in der DDR führte 1988 dazu, dass sie mit ihrer Familie nach West-Berlin übersiedelte.


Seit dem siebzehnten Juni

Seit dem siebzehnten Juni ist wieder Bewegung, seit
Die Truppen abziehen gehen
Wir selber herum in der Stadt so wie
in der Neunten-November-Nacht
Als sich alles geändert hat. Morgens Siegesallee, wo
Die Amerikaner Franzosen und Briten
Zum Abschied marschieren, die Russen nicht, die werden
Am Abend singen im Lustgarten Unter den Linden.
Und wir laufen am Hackeschen Markt vorbei, an der Börse, die‘s
Gar nicht mehr gibt, im Lustgarten sind die Linden
Klein, aber blühen,
Sie blühen schon.

Das Schloss aus Plastikfolie sperrt
Den Blick nach Süden ab
Paar Regentropfen fallen und die kleinen
Linden halten den Regen nicht ab.
Das Alte Museum ist verstellt von einem Bühnenkasten,
aus Stoff und Stangen, die alles versperrn, sogar die Adler, die
täglich sonst dort auf dem Dache sitzen.
Die achtzehn grossen Adler aus Stein sind für heute verschwunden
Dafür
Steht rechts und links von dem Bühnenkasten ein
Gewaltiges Telefon. Es ist auf Stoff gemalt und in jedem leuchtet
Ein Bildschirm, darin laufen Filme über es selbst, also über
Ein tragbares Telefon.





Liebmann
Irina Liebmann (Moskou, 23. Juli 1943)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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