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September 2009
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Jean-Claude Carrière, Mika Waltari

Der französische Schriftsteller und Drehbuchautoren Jean-Claude Carrière wurde am 19. September 1931 in Colombières-sur-Orb, Hérault. Jean-Claude Carrière arbeitete zu Beginn der 50er Jahre als Schriftsteller. Erste Kontakte zum Film erhielt er, als Jacques Tati ihn damit beauftragte, Romanfassungen zu zwei seiner Filme zu schreiben. Carrière schrieb daraufhin die Romane zu Die Ferien des Monsieur Hulot und zu Mon Oncle. Ab 1963 arbeitete Carrière mit dem spanischen Filmregisseur Luis Buñuel. Es entstanden vielschichtige Filme, die durch surrealistischen Einfallsreichtum und exzessiven, schwarzen, subversiven Humor gekennzeichnet sind (Schöne des Tages, Der diskrete Charme der Bourgeoisie, u.a.). In den folgenden Jahren schrieb Carrière für so unterschiedliche Regisseure wie Milos Forman (Valmont), Louis Malle (Komödie im Mai, u.a.) Carlos Saura, Volker Schlöndorff (Die Blechtrommel, u.a.), Andrzej Wajda (Danton), Philippe de Broca, Jean-Luc Godard (Rette sich wer kann: das Leben) und arbeitete häufig mit Peter Brook (u.a. am Mahabharata). Carriere war lange Direktor und Lehrer der Pariser Filmhochschule FEMIS.
Ausserdem veröffentlichte er zahlreiche Bücher, u.a. mit Umberto Eco oder Gespräche mit dem Dalai Lama. Luis Bunuels Autobiographie Mein letzter Seufzer entstand ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit Jean-Claude Carrière.

Aus: Mit anderen Worten. Ein erotischer Sprachführer (Übersetzt von Nathalie Rouanet)

Paris, am 3. September

Sehr geehrtes Fräulein!

Ich danke Ihnen für Ihren Brief, der mich zutiefst berührt und den schlaffen Mann (der ich aber nicht immer war) wachgerüttelt hat.
Die wissenschaftliche Arbeit, die Sie ansprechen und die heute vergriffen ist, hatte den genauen Titel „Abhandlungen zur Entwicklung des erotischen Vokabulars“. Ich habe sie schon vor sehr langer Zeit veröffentlicht, und ich wage zu behaupten, daß sie bis heute unübertroffen ist. Selbstverständlich sind seitdem einige neue Ausdrücke entstanden – die Sprache lebt –, aber ich habe mich immer so gut es ging auf dem laufenden gehalten.
So haben sich ergänzende Notizen zum Buch angesammelt. Sie verteilen sich bereits über meine ganze Wohnung.
Ich glaube, ich kann Ihre heikle Frage beantworten. Sie fürchten, daß Ihr quälendes Problem mir „eigenartig oder unangebracht“ erscheinen könnte. Seien Sie beruhigt: Ich bin glücklich, Ihnen helfen zu können und mein bescheidenes Wissen zu Ihren Füßen zu legen, die ich mir übrigens sehr hübsch vorstelle.
„Es ist kein Handwerk schlecht, doch viele treiben’s nicht recht.“ Sie beschäftigen sich, wenn ich Sie richtig verstanden habe, mit der „Synchronisation“ fremdsprachiger Filme, die, wie Sie sagen, einen entschieden pornographischen Charakter haben, und Sie bedauern den armseligen Wortschatz, der Ihnen vorgelegt wird. Niemand könnte Sie besser verstehen als ich. Es ist vielleicht ein- oder zweimal vorgekommen, seitdem ich im Ruhestand bin, daß ich mich in eines dieser Kinos verirrt habe, und ich war jedes Mal zutiefst betrübt, und zwar nicht über das Gesehene, sondern über das Gehörte. Immer die gleichen abgenutzten und ordinären Wörter. So üppig die Kurven, so flach die Sprache.
Dabei verfügt unsere schöne Sprache, glauben Sie mir, mein Fräulein, in diesem Bereich über wahre, meist verkannte Schätze. Nehmen wir zum Beispiel den Ausdruck Liebe machen, den Sie sicherlich verwenden und der seit immer und ewig durch das Verb ficken ausgedrückt wurde, das seine heutige Bedeutung schon im 16. Jahrhundert bekommen hat und nach und nach das früher verbreitete fickfacken ersetzte, und es lassen sich sofort jede Menge malerische und köstliche Synonyme finden, etwa im Jargon der Schneiderinnen das Wort einfädeln oder, um im Handwerklichen zu bleiben, stangeln und wetzen, die sehr gebräuchlich sind, eigentlich genauso wie pflanzen, stechen, pfropfen, bimsen, und nicht zu vergessen poppen, das in Deutschland sehr beliebt ist und seinen Reiz hat.*





carriere
Jean-Claude Carrière (Colombières-sur-Orb, 19. September 1931)





Der finnische Schriftsteller Mika Waltari wurde am 19. September 1908 in Helsink geboren.1912 zog die Familie für zwei Jahre nach Mikkeli, wo Toimi Waltari einige Romane und Kinderbücher verfasste, unter anderem das Buch Unohdettuja (1912), das auf seinen Erfahrungen als Gefängniskaplan basierte. Kurz nach der Rückkehr nach Helsinki verstarb Toimi Waltari im Alter von 32 Jahren, der kleine Mika ist gerade 5 Jahre alt. Er und seine zwei Brüder wurden daraufhin von seiner Mutter und seinen beiden Onkeln, dem Theologen Toivo Waltari und dem Ingenieur Jalo Sihtola, erzogen. 1926 graduierte Mika Waltari an der Helsingin Suomalainen Normaalilyseo und begann auf Wunsch seiner Mutter ein Studium der Theologie an der Universität Helsinki, wandte sich aber bald den Fächern Literaturwissenschaft und Philosophie zu, in denen er 1929 seinen Abschluss machte. Danach arbeitete er zunächst als Journalist, Übersetzer und Literaturkritiker. Bereits 1925 veröffentlichte er sein erstes eigenes literarisches Werk. Ab 1938 war er als freier Schriftsteller tätig. Er verfasste Lyrik, Erzählungen (Ein Fremdling kam auf den Hof) und Kriminalromane (Kommissar Palmu), die er zum Teil unter den Pseudonymen veröffentlichte. Ab 1957 war er Mitglied der finnischen Akademie. Seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt.

Aus: Sinuhe der Ägypter (Übersetzt von Charlotte Lilius)

„Die Wächter wagten mich nicht daran zu hindern, weil ich Haremhabs Arzt war und die Soldaten mich bereits als einen boshaften Mann kannten, der sich sogar getraute, Haremhab mit harten und beißenden Worten entgegenzutreten. Zu Aziru aber ging ich, weil er in ganz Syrien keinen einzigen Freund mehr besaß. Ein gefangener, seines Reichtums beraubter und zu schimpflichem Tode verurteilter Mann hat keine Freunde mehr. Ich begab mich zu ihm, weil ich wusste, dass er das Leben sehr liebte, und weil ich ihm auf Grund all dessen, was ich gesehen, versichern wollte, dass es überhaupt nicht lebenswert sei. Auch wollte ich ihm als Arzt sagen, dass Sterben leicht sei, leichter jedenfalls als die Qual, der Kummer und das Leid des Lebens. Das Leben ist eine heiße, versengende Flamme, der Tod hingegen das dunkle Wasser der Vergessenheit. Das alles wollte ich ihm sagen, weil er am Morgen darauf sterben sollte, und ich wusste, dass er ohnehin nicht schlafen werde, da er das Leben über alles liebte. Sollte er aber meinen Worten kein Gehör schenken, so wollte ich mich schweigend neben ihn setzen, damit er nicht allein sei. Der Mensch kann wohl leicht ohne Freunde leben, ohne einen einzigen Freund zu sterben aber fällt ihm schwer, besonders wenn er zu Lebzeiten Kronen auf dem Haupte getragen und über viele Menschen befohlen hat.
Deshalb schlich ich mich im Dunkel der Nacht in das Zelt, wo er in Fesseln gehalten wurde. Bei Tageslicht hatte ich mich ihm nicht zeigen wollen und war ihm mit verhülltem Gesicht ausgewichen, als er und seine Familie auf schmähliche Weise in Haremhabs Lager geschleppt wurden, wobei ihn die Soldaten verhöhnten und mit Schmutz und Pferdemist bewarfen. Denn er war ein sehr stolzer Mann, dem es sicherlich peinlich gewesen wäre, wenn ich ihn in seiner Erniedrigung gesehen, nachdem ich ihn in den besten Tagen seiner Kraft und Macht gekannt hatte. Deshalb hatte ich ihn am Tage gemieden und suchte sein Zelt erst im Dunkel der Nacht auf. Die Wächter hoben ihre Speere und sprachen zueinander: ‚Wir wollen ihn einlassen! Es ist Sinuhe, der Arzt, der sich gewiss nicht auf unerlaubten Wegen befindet. Wenn wir ihm den Zutritt verweigern, wird er uns vielleicht beschimpfen oder durch Zauberei entmannen; denn er ist ein boshafter Mensch, und seine Zunge sticht ärger als ein Skorpion.‘






Mika_Waltari
Mika Waltari (19. September 1908 – 26. August 1979)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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