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Mittwoch, 1. April 2009

Carl Sternheim, Urs Allemann

Der deutsche Schriftsteller Carl Sternheim wurde am 1. April 1878 in Leipzig geboren. Carl Sternheim war der Sohn eines jüdischen Bankiers. Er wuchs in Hannover und Berlin auf. 1897–1902 studierte er Philosophie, Psychologie und Rechtswissenschaften in München, Göttingen und Leipzig ohne Abschluss. Ab 1900 lebte und arbeitete als Freier Schriftsteller zunächst in Weimar, wo er Eugenie Hauth heiratete. In zweiter Ehe war er ab 1907 mit Thea Sternheim geb. Bauer verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Thea, Tochter eines vermögenden Fabrikanten, ermöglichte ihm den Bau des Schlosses Bellemaison bei München. Sternheim verkehrte hier mit Künstlern wie Mechtilde Lichnowsky, Max Reinhardt und Frank Wedekind und baute eine Kunstsammlung auf. Ab 1908 gab er gemeinsam mit Franz Blei den ersten Jahrgang der Zeitschrift Hyperion heraus. 1912 zog er nach Belgien, 1918 − infolge des Ersten Weltkriegs – nach St. Moritz und Uttwil in der Schweiz. Nach erneuter Scheidung war er von 1930 bis 1934 mit Pamela Wedekind verheiratet und lebte ab 1935 mit Henriette Carbonara im Exil in Belgien. Sternheims Werke waren in der Zeit des Nationalsozialismus verboten. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande und Belgiens beging er am 3. November 1942 in Brüssel Suizid.

Aus: Die Hose

“Als ich neunzehnhundertundacht ein bürgerliches Lustspiel veröffentlichte, kannte die deutsche Bühne nach Gerhart Hauptmanns Naturalismus nur die Maskerade vom alten Fabelkönig, der jungen Königin, dem famosen Pagen, die unter mannigfaltigen Verkleidungen neuromantisch auftraten; reich kostümiert von Wirklichkeit fort Glanz sprachen, Erhabenheit handelten. In meinem Stück verlor ein Bürgerweib die Hose, von nichts als der banalen Sache sprach in kahlem Deutsch man auf der Szene.
Ob solcher Einfalt fällte Welt das Urteil: wie war das Dichtung? Eine bürgerliche Hose und fünf Spießer, die von ihr räsonierten? Wo blieb gewohnter Glanz (ersatz) wo (Pseudo) Naturalismus? In einer Sprache redeten dazu von der Albernheit die Leute, die in keinem Buch, keiner Zeitung stand, und die kein besserer Bekannter sprach. Der Autor, offenbarer Absicht, ließ der Komödie eine Anzahl anderer folgen, die der ersten wesentlich Neues nicht hinzufügten. Von durchschnittlichen Dingen sprach man weiter, behandelte Beiläufiges mit Emsigkeit und einem Nachdruck, der vorher nicht an bürgerliche Welt gewandt war. Doch diese Welt, die in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen mochte, anderen der Verantwortung Ehre und Bürde überließ, blieb, als sie eines neugierigen Auges Scheinwerfer auf sich gerichtet sah, verwirrt und wie ertappt: schrie aus vollem Hals den Friedensstörer an, und die ergebene Presse des Iuste milieu zog blank.”








Carl Sternheim (1. April 1878 – 3. November 1942)





Der Schweizer Lyriker und Schriftsteller Urs Allemann wurde am 1. April 1948 in Schlieren geboren. Seine Erzählung Babyficker war Mittelpunkt eines Skandals beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Seitdem ist Allemann mit avantgardistischen Gedichten hervorgetreten. Allemann in Bonn und Berlin auf. Er studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Marburg und Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Hannover. Von 1975 bis 1976 war er Redakteur der Zeitschrift Theater heute. Von 1986 bis 2005 leitete er das literarische Feuilleton der Basler Zeitung. Er lebt in Bettingen bei Basel und arbeitet als freier Schriftsteller und Poesie-Performer, Rezitator eigener und fremder Werke (u.a. von Wilhelm Busch, Robert Gernhardt, Erich Kästner, Christian Morgenstern und Robert Walser).Seit 2001 veröffentlichte Allemann Gedichtbände, in denen er tradierte Poesieformen auf eigenwillige Art wiederbelebte.


Sapphisch die siebte

Ob vom eignen Herzschlag erschlagen du zu
singen wes und zuckts übern Boden ob du
hinschlugst es vor Augen herauf noch schwarz und
sie es dir abschlug

von der Zunge als du sie harrten Steine
aber wes Gebrüll noch im Knochen leise
es davontrug und überm Fleisch der Geier
als es zu schneien

noch sich totstellt dass du es zu verschweigen
wär wes Aas vorm Zerrspiegel bräch das Maul wund
Blut zu sagen dass es dich zu zerreissen
rot übers Wort fuhr





Elegisch die dritte

Als den Gebirgssturz passierend er sah wie das Flugzeug aus Fleisch am
Felsen zerplatzte und schrie unter der Blutwolke o
dass Myriaden von Fliegen den Hirnpunkt den Herzspalt und schwärmten
auf ach und brannte so süss dies dass der Rauch Gesang
zwar doch die Zunge zerfiel und floss aus dem Mund an den Knochen
ab in die Schluchten das Wort aber es hielt ihn nicht
Haut sondern spie ihn hinaus und hinauf dass die Arme er wieder
weit und der Schnabel die Brust auf bis im Frein der Motor
stampfte und sah es nicht und lauschte und war der Propeller
der ihn noch einmal emporschraubend sich aufhob und war
nichts als die Glühlaus am schwarzen am Schädel am Himmel und pickte
selber sich weg und verschlang das Helikopter-Ioo
als an der Leber des Adlers der hohle der Zahn des Prometheus
nagte und schenkte ein Licht ihm im Schenkel der Stern
der aus dem Fleisch schon heraus sich zu drehen und nannte es Auge
was als winziger Mond lidlos ihm um den Kopf
schwirrte doch kaum es ihn sah wie die Bombe dem Krater entgegen
flog über Kopf der Vulkan ziellos Raketenmusik








Urs Allemann (Schlieren, 1 april 1948)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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