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Donnerstag, 30. April 2009

Ulla Hahn, Luise Rinser

Die deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin Ulla Hahn wurde am 30. April 1946 in Brachthausen, Sauerland, geboren. Ulla Hahn ist promovierte Germanistin. Zunächst war sie als Lyrikerin bekannt geworden. Ein großer Erfolg wurde vor allem ihr zweiter Roman Das verborgene Wort, in dem sie die Nachkriegszeit im katholisch geprägten Rheinland aus der Sicht eines Mädchens erzählt, das aus der geistigen Enge seines Elternhauses in die Welt der Bücher und Wörter flieht. Dieser Roman wurde im Winter 2006/2007 von Hermine Huntgeburth in Köln und Umgebung unter dem Titel Teufelsbraten verfilmt und am 7. März 2008 erstmals im TV (ARTE) gezeigt. Heute lebt Ulla Hahn in Hamburg und ist mit Klaus von Dohnanyi verheiratet.



Ehe

Ehe
Paar
weise und frei
willig in diese Arche
getrieben von unserem Verlangen
nach Vollendung nach
endlosem Anfang
wie die Ringe an unseren Fingern
Und wir halten einander
die Hand
vor Augen einander
verbergend
vorn am Bug
den furchtbaren Steuermann.





Leises Licht

Ganz leise leise leise geht das Licht
den ich nicht kenne geht an meiner Seite
wir gehen wie ein Paar auf schöne Art
und scheu schau ich ihm manchmal ins Gesicht

Das neben meinem liegen wird wenn alles Licht
gegangen ist wird er an meiner Seite
mich Lieben wie ein Mann auf schöne Art
und treu und bleiben und es gibt ihn nicht.




Blinde Flecken

Daß wir so uneins sind hält uns zusammen
du dort ich hier – wir sind auf andrer Fahrt:
Dein Istgewesen mein Eswirdnochkommen
zwei blinde Flecken in der Gegenwart
die uns gehört wie Träume vorm Erwachen
wenn wir schon wissen daß wir Träumer sind
die mit uns spielt ein Weilchen in den Winden
bis jedes hier und dort sich wiederfindet.






Ulla Hahn (Brachthausen, 30. April 1946)




Die deutsche Schriftstellerin Luise Rinser wurde am 30. April 1911 im oberbayrischen Pitzling als Tochter eines Lehrers geboren. Nach Abschluss der Schule mit Abitur studierte sie Psychologie und Pädagogik. Ab 1935 arbeitete sie als Volkschullehrerin, kam aber ihrer Entlassung durch eigene Kündigung zuvor, da sie sich weder für die NSDAP, noch für die NS-Formation einsetzen lassen wollte. Das erste Werk von ihr mit dem Titel "Die gläsernen Ringe" kam 1941 heraus. Das Buch brachte ihr Publikationsverbot und Gefängnis ein. Rinser wurde 1944 wegen Hochverrats und Wehrkraftzersetzung verhaftet. Ihr drohte das Todesurteil, doch durch die Befreiung durch die Amerikaner wurde das Urteil nicht vollstreckt. Die Erlebnisse jener Zeit schrieb sie in ihrem Roman "Gefängnis-Tagebuch" nieder. Rinser wurde eine der bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit. Von 1945 bis 1953 war sie freie Mitarbeiterin für die "Neue Zeitung" in München. In dieser Zeit entstanden die Bücher "Mitte des Lebens" und "Daniela". 1959 heiratete sie in zweiter Ehe den Komponisten Carl Orff, die Ehe hielt jedoch nur sechs Jahre. Ihr erster Mann fiel im Krieg. Nach der Scheidung von Orff lebte sie lange Zeit in Rocca di Papa in der Nähe von Rom.

Aus: Mirjam

“Jehuda war es, der Ordnung schuf. Er schrie Befehle. Er hieß die Leute rechts und links des Weges sich aufstellen. So konnte Jeschua zwischen ihnen hindurch gehen, sie berühren, ein paar Worte mit ihnen reden. Jehuda hielt sie im Zaum, doch war er ungeduldig und im Zwiespalt mit sich selbst, das sah ich. Er stand auf seiten der Armen, doch war ihm Flickwerk, was Jeschua tat. Ein paar Heilungen, hundert Heilungen, tausend: was bedeutete das, wenn ganz Jisrael krank war und im Elend? Nicht Kranke heilen, nicht Almosen geben: die Wurzeln ausreißen!
Er murrte, er knurrte die Leute an, doch liebte er sie, denn sie waren ihm, was sie waren: die Ausgebeuteten, die Beraubten, die, denen das Erstgeburtsrecht abgelistet worden war von den Schlauen, den skrupellos Tüchtigen, den Geschäftemachern, den Römerfreunden, denen, die buckelten vor Priestern und Hofbeamten.
Es kamen freilich nicht nur Arme, denn, so stellte Jehuda befriedigt fest: auch die Reichen wurden krank, aber sobald sie kranke Reiche waren, stand Jehuda auf ihrer Seite, denn jetzt waren sie die Minderheit und diese Minderheit litt und mußte unterstützt werden. Aber er wollte nicht dulden, daß sie wie Arme behandelt wurden, nämlich kostenlos. Ich sah, daß man ihm Geld zusteckte. Jeschua bemerkte es lange nicht, doch als ers bemerkte, packte ihn Zorn. So zornig habe ich ihn seit der Tempelszene nicht gesehen, und auch später nie mehr.
Gib mir den Beutel, Jehuda!
Der hielt ihn fest mit beiden Händen. Jehuda, den Beutel!
Jehuda drückte ihn an seine Brust. Da riß ihn Jeschua ihm weg und leerte ihn aus, mitten unters Volk. Jehuda schrie vor Wut und dann vor Triumph: die Armen kämpften um das Geld wie Hunde um Knochen.
Jehuda stampfte und schrie: Gebt das Geld zurück, sofort!
Sie gaben es erschrocken zurück und begriffen nichts. Große Verwirrung.
Da siehst du, Rabbi, rief Jehuda, wohin Almosengeben führt! Flickwerk!”







Luise Rinser (30. April 1911 – 17. März 2002)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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