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Sonntag, 21. Juni 2009

Robert Menasse, Wulf Kirsten

Der österreichische Schriftsteller, Übersetzer und Essayist Robert Menasse wurde am 21. Juni 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den "Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb". Menasse lehrte anschließend sechs Jahre - zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie - an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über: Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.

Aus: Don Juan de la Mancha oder. Die Erziehung der Lust

“Lass uns etwas Verrücktes tun, sagte sie.Ja, sagte ich. Aber was? Wir haben schon das Allerverrückteste getan! Was könnte so verrücktsein wie deine Idee, zu heiraten?Nicht meine Idee, unser Entschluss!Ja, unser Entschluss! Und was könnte jetzt also angemessen verrückt sein?Wir gehen ins Kasino. Glück und Glücksspiel. Warst du schon einmal im Kasino?Nein.Komm, Nathan, bitte lass uns ins Kasino gehen. Wir haben heute Glück. Ich weiß es. Hast dueine Krawatte?Sie war so ausgelassen. Sie kicherte und schlug die Hände zusammen wie ein Kind. Bitte,Nathan!Dann, im Zuge der aufwändigen Herstellung eines kasinokompatiblen Äußeren, wurde sieernst, sachlich, vernünftig. Hör zu, Nathan, sagte sie, jeder nimmt zweihundert Schilling mit.Keine Karte, keine Schecks. Wenn es schiefgeht, hält sich der Schaden in Grenzen.Einverstanden?Ja.Wo sind deine Schecks, deine Karte? Zeig sie mir. Leg sie da in diese Lade. Ich will nicht, dassdu heimlich –Ja.Wir werden Glück haben. Aber sicher ist sicher.Ja. Glück ist – sicher ist sicher.Wir fuhren zum Kasino. Zahlten Eintritt, betraten den Saal mit den Roulette-Tischen – undschon war Martina verschwunden. Einige Minuten später fand ich sie an einem Tisch sitzend,geschäftig Einsätze machend. Tolle Frau, dachte ich, so sicher und selbstbewusst. Ich war dasnicht. Ich streunte zwischen den Tischen herum, konnte und konnte mich nicht entscheiden, einenEinsatz zu wagen. Probeweise stellte ich mir vor: Jetzt setze ich auf Rot. Ich setzte nicht, ichstellte es mir nur vor. Es kam Schwarz. Ich ging zum nächsten Tisch.Wissen Sie was, Hannah? Da haben Sie schon ein Bild für mein Sexualverhalten: Praxistheoretisch, Enttäuschung dann wirklich. Und wenn ich Glück habe, ist es auch ein Unglück, unddas kam so:Plötzlich sah ich einen Tisch, an dem ein Scheich saß. Der Scheich war ein Scheich, weil eraussah wie ein Scheich. Das ist ja so eine Eigentümlichkeit im Bereich der Weltfolklore: Ein Mann im Steireranzug muss kein Steirer sein, aber ein Mann im Scheich-Outfit ist ein Scheich.”







Menasse
Robert Menasse (Wien, 21. Juni 1954)




Der deutsche Lyriker, Prosaist und Herausgeber Wulf Kirsten wurde am 21. Juni 1934 in Klipphausen bei Meißen geboren. Wulf Kirsten arbeitete nach einer Lehre als Handelskaufmann in den 50er- Jahren zunächst als Bauhilfsarbeiter und Buchhalter, ehe er 1960 sein Abitur an der Arbeiter-und Bauernfakultät in Leipzig nachmachte und begann, Germanistik und Russistik zu studieren. 1962 wirkte er am Wörterbuch für sächsische Mundarten mit. Dann verließ er seine angestammte Region. 1964 trat er eine Stelle als Lektor des Aufbau-Verlages im thüringischen Weimar an, die er bis 1987 einnahm. Er war bald geschätzt als kundiger Herausgeber zahlreicher Anthologien. In dieser Zeit begann aber auch sein eigenes Schaffen als Lyriker. In den 70er-Jahren machte er zunächst mit den Gedichtbänden "Ziegelbrennersprache" und "Der Landgänger" auf sich aufmerksam.


an warmen sommertagen

an warmen sommertagen
äpfel und birnen reifen
hochgeladene erntewagen
sperrige äste streifen

dorfeinwärts schleifen karren
roßhufe schüren den staub
träges huhn beginnt zu quarren
gelbhalme pendeln im laub

zehnfach in die scheuer rollt
was der erde beigemengt
frost und durst tribut gezollt
was nun in den leitern zwängt



see

kauderwelsch der möwen
strand libellenumblitzt
blaue signale der hitze
stumm ins heiße geritzt

horizont gezahnt
weiße falter blinken
leuchtschrift träger see
bis die segel sinken

schwarm der scheuen fische
hart unterm spiegel zuckt
glasig leib und augen
bis ihn die masche schluckt








Kirsten
Wulf Kirsten (Klipphausen, 21. Juni 1934)

Samstag, 20. Juni 2009

Vikram Seth, Kurt Schwitters

Der indische Schriftsteller Vikram Seth wurde am 20. Juni 1952 in Kolkata geboren. Dort besuchte er die englischsprachige Schulen. Später ging er auf ein College in Oxford und beschäftigte sich dort mit Philosophie, Politik und Wirtschaft. Auf der kalifornischen Stanford-Universität erhielt er einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaft. Danach ging er nach Nanjing (China) und studierte chinesische Literatur. Eigene literarische Inspiration sammelte er in seiner Heimat, indem er durch den indischen Subkontinent reiste und die Lebensweise seiner Landsleute, vornehmlich der niederen Schichten der Bevölkerung, studierte. Hieraus entstand sein 1993 erschienener, monumentaler Roman A suitable boy (dt. Eine gute Partie, 1995). Das fast 2000-seitige Epos ist eine im postkolonialen Indien angesiedelte Liebesgeschichte zwischen Leidenschaft und Tradition. Seth entwarf seinen Roman im üppigen Stil der russischen Schriftsteller des 19. Jahrhundert und konnte deshalb innergesellschaftliche Konflikte Indiens breit und plastisch darstellen. 2007 wurde er mit dem Padma Shri geehrt. Im September 2006 startet Vikram Seth in Indien eine Initiative führender indischer Schriftsteller, Künstler, Akademiker und Rechtsanwälte für die Abschaffung des indischen Strafrechtsparagrafen 377, der homosexuelle Handlungen mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft.

Aus: Eine gute Partie (Übersetzt von Anette Grube)

»Auch du wirst einen Mann heiraten, den ich aussuche«, sagte Mrs. Rupa Mehra in bestimmtem Ton zu ihrer jüngeren Tochter.
Lata wich dem gebieterischen Blick ihrer Mutter aus und sah sich in dem großen, von Lampen erhellten Garten von Prem Nivas um. Die Hochzeitsgäste hatten sich auf dem Rasen versammelt. »Hm«, sagte sie. Das ärgerte ihre Mutter noch mehr.
»Ich weiß, was deine ›Hms‹ bedeuten, junges Fräulein, und ich muß dir sagen, daß ich in dieser Angelegenheit keine Hms‹ dulden werde. Ich weiß, was am besten ist. Und alles, was ich tue, tue ich nur für euch. Glaubst du etwa, daß es einfach ist, diese Dinge gleich für vier Kinder zu arrangieren,
ohne seine Hilfe?« Ihre Nase lief rot an, als sie an ihren Mann dachte, der den heutigen Freudentag, dessen war sie sicher, von irgendwo hoch oben wohlwollend miterlebte.
Selbstverständlich glaubte Mrs. Rupa Mehra an Reinkarnation, aber in Augenblicken außerordentlicher Gefühlstiefe stellte sie sich vor, daß der verstorbene Raghubir Mehra noch den Körper bewohne, in dem sie ihn zu Lebzeiten gekannt hatte: den kräftigen, schwungvollen
Körper eines Mannes in seinen frühen Vierzigern, bevor er in den Wirren des Zweiten Weltkriegs aufgrund von Überarbeitung einem Herzanfall erlag. Vor acht Jahren, vor acht Jahren, dachte Mrs. Rupa Mehra zutiefst bekümmert.
»Aber, Ma, du kannst doch an Savitas Hochzeitstag nicht weinen«, sagte Lata und legte zärtlich, wenn auch nicht übermäßig besorgt, einen Arm um die Schultern ihrer Mutter.
»Wenn er noch hier wäre, hätte ich den Sari aus Patola- Flor anziehen können, den ich zu meiner eigenen Hochzeit getragen habe«, sagte Mrs. Rupa Mehra und seufzte. »Aber für eine Witwe ist er zu prunkvoll.«
»Ma!« Lata war etwas verärgert über den Gefühlsaufwand, den ihre Mutter bei jeder nur möglichen Gelegenheit trieb. »Die Leute beobachten dich. Sie wollen dir Glück wünschen und werden sich wundern, wenn sie dich weinen sehen.«
Und tatsächlich verneigten sich lächelnd ein paar Gäste mit vor der Brust gefalteten Händen vor Mrs. Rupa Mehra; die Creme der Gesellschaft von Brahmpur, wie sie erfreut feststellte.“







vikram_seth
Vikram Seth (Kolkata, 20. Juni 1952)




Der deutsche Maler, Bildhauer, Designer und Schriftsteller Kurt Schwitters wurde am 20. Juni 1887 in Hannover geboren. Er studierte von 1909 bis 1914 an der Dresdner Akademie und kehrte 1915 nach Hannover zurück, wo er bis zu seiner Emigration 1937 tätig blieb. Er begann als Expressionist und stellte 1918 mehrmals im Sturm aus. 1918 malte er seine ersten abstrakten Gemälde. Im Winter 1918/19 entstanden seine ersten Collagen, 1919 die ersten Assemblagen aus Altmaterial aller Art.
Auf einer dieser Arbeiten war das Wort MERZ als zufälliges Fragment der Zeile Commerz-und Privatbank zu lesen. So erfand er für seine Assemblagen die Gattungsbezeichnung Merzbilder. Er stand in Kontakt mit Dada in Berlin und Zürich, lernte Hans Arp und Raul Hausmann kennen und gründete in Hannover eine eigene Einrichtung, die er Merz nannte. Darüber hinaus stand er in Verbindung mit der holländischen und russischen Avantgarde. Er beteiligte sich an Dada-Veranstaltungen in Europa und verfasste Gedichte (An Anna Blume) und entwickelte seine phonetische Dichtung. Ab 1922 begann seine Hinwendung zum Konstruktivismus. Um 1923 begann er in seinem Haus in Hannover den Merzbau, einem labyrinthischen Höhlenbau, einer dadaistisch-konstruktivistischen Raumplastik, die 1943 durch Bomben zerstört wurde.



Die zute Tute

En as hja in de poede seach,
Dan wieren d'r reade kjessen yn.
Und als sie in die Tüte sah,
Da waren rote Kirschen drin.
Dann make hja de poede ticht,
Dan wier de poede ticht.
Da war die TUTE zu.




Das Urgebet der Scholle

Schale
Schiller
Schale
Schule Schule Schule uhle
Scholle Scholle Scholle rolle
Schale Schale Schale scheele
mahle mahle mahle Mehl
male male male Malerei
alle alle alle allerlei








Kurt Schwitters (20. Juni 1887 – 8. Januar 1948)
Collage

Freitag, 19. Juni 2009

Salman Rushdie, Jose Rizal

Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie stammt aus dem indischen Bombay, wo er am 19. Juni 1947 als Sohn einer muslimischen Familie geboren wurde. Nach der Schule studierte Rushdie Geschichte am College von Cambridge. Im Anschluss daran begann er, bis 1980 im Journalismus, im Theater und in der Werbebranche zu arbeiten. 1976 heiratete Rushdie Clarissa Luard, mit der er einen Sohn hat und bis 1987 zusammen blieb. Ab Beginn der 1970er Jahre betätigte sich Rushdie auch schriftstellerisch.
Im Jahr 1975 publizierte er mit "Grimus" seinen ersten Roman. Einen ersten internationalen Erfolg vor allem auf dem angelsächsischen Literaturmarkt erzielte er jedoch mit dem Buch "Midnight’s Children", das das Schicksal einer Familie im Übergang Indiens zur Unabhängigkeit erzählt und 1981 auch in deutscher Übersetzung ("Mitternachtskinder") erschien. Obwohl 1988 die Publikation seines Romans "The Satanic Verses" einen weiteren Erfolg des Autors markierte, blieb das Werk nicht unumstritten. Insbesondere die darin enthaltene satirische Darstellung über das Leben des Propheten Mohammed wurde von muslimischen Leserkreisen als Verletzung ihres religiösen Selbstverständnisses gewertet.
Der nun einsetzende islamische Protest gegen das Buch erreichte im Februar 1989 seinen Höhepunkt: Der iranische Staatschef Khomeini verurteilte den provokanten Schriftsteller zum Tode und rief die Moslems in aller Welt zur Vollstreckung des Urteils auf. Die Umsetzung der "Fatwa", des Feme-Urteils Khomeinis, sollte durch ein Kopfgeld in Millionenhöhe beschleunigt werden.

Aus: The Satanic Verses

“It was during one of these playful sessions at the end of a working day, when the girls were alone with their eunuchs and their wine, that Baal heard the youngest talking about her client, the grocer, Musa. 'That one!' she said. 'He's got a bee in his bonnet about the Prophet's wives. He's so annoyed about them that he gets excited just by mentioning their names. He tells me that I personally am the spitting image of Ayesha herself, and she's His Nibs's favourite, as all are aware. So there.'
The fifty-year-old courtesan butted in. 'Listen, those women in that harem, the men don't talk about anything else these days. No wonder Mahound secluded them, but it's only made things worse. People fantasize more about what they can't see.'
Especially in this town, Baal thought; above all in our Jahilia of the licentious ways, where until Mahound arrived with his rule book, the women dressed brightly, and all the talk was of fucking and money, money and sex, and not just the talk either.
He said to the youngest whore: 'Why don't you pretend for him?'
'Who?'
'Musa. If Ayesha gives him such a thrill, why not become his private and personal Ayesha?'
'God,' the girls said. 'If they heard you say that they'd boil your balls in butter.'







Salman Rushdie (Bombay, 19. Juni 1947)





Der philippinische Lyriker, Schriftsteller, Patriot und Arzt Jose Rizal wurde am 19. Juni in Calamba (Luzon) geboren. Sein berühmtestes Werk 'Noli me tangere' wurde in Leipzig gedruckt und in Berlin herausgegeben. In diesem Buch behandelt Rizal die Unterdrückung der Filipinos bis hin zu sexuellem Mißbrauch der philippinischen Frauen durch spanische Mönche. m Jahre 1892 gründete Rizal von Hongkong aus die Reformbewegung 'Liga Filipina' deren Ziel es war, mehr Gerechtigkeit für die Filipinos zu erreichen. Rizals Ziel war nicht die Loslösung von Spanien sondern die Gleichstellung der Filipinos mit den Spaniern. Er kritisierte den Machtmißbrauch der Kirche und die Unterdrückung durch Mönchsherrschaft und forderte für die Filipinos Rede- und Versammlungsfreiheit. Seine Schriften waren in den Philippinen verboten, wurden aber eingeschmuggelt. Seine Ideen verbreiteten sich und wurden zu den Idealen des Widerstandes.Nach dem Aufstand durch den Geheimbund Kapitulan wurde Rizal von den Spaniern gefangen genommen. Obwohl Rizal sich von den Plänen der Kapitulan distanziert hatte und eine Revolution nicht unterstützt hat, wurde er wegen Anstiftung zur Revolution und zum Verrat zum Tode verurteilt. Am Morgen des 30. Dezember 1896 um sieben Uhr auf dem Campo de Bagumbayan in Manila, dem heutigen Rizal-Park, wurde Rizal erschossen.



A Poem That Has No Title

To my Creator I sing
Who did soothe me in my great loss;
To the Merciful and Kind
Who in my troubles gave me repose.

Thou with that pow'r of thine
Said: Live! And with life myself I found;
And shelter gave me thou
And a soul impelled to the good
Like a compass whose point to the North is bound.

Thou did make me descend
From honorable home and respectable stock,
And a homeland thou gavest me
Without limit, fair and rich
Though fortune and prudence it does lack.




To Virgin Mary

Mary, sweet peace, solace dear
Of pained mortal ! You're the fount
Whence emanates the stream of succor,
That without cease our soil fructifies.

From thy throne, from heaven high,
Kindly hear my sorrowful cry!
And may thy shining veil protect
My voice that rises with rapid flight.

Thou art my Mother, Mary, pure;
Thou'll be the fortress of my life;
Thou'll be my guide on this angry sea.
If ferociously vice pursues me,
If in my pains death harasses me,
Help me, and drive away my woes!








José Rizal (19. Juni 1861 – 30. Dezember 1896)
Porträt von Fabian Dela Rosa, 1902

Donnerstag, 18. Juni 2009

Richard Powers, Raymond Radiguet

Der amerikanische Schriftsteller Richard Powers wurde am 18. Juni 1957 in Evanston, Illinois, geboren. Powers wuchs in einem Vorort von Chicago auf. Im Alter von knapp elf Jahren ging er mit seiner Familie nach Bangkok, wo sein Vater eine Stelle als Lehrer an der internationalen Schule angenommen hatte. Nach fünf Jahren kehrte er zurück in die USA und studierte zunächst an der University of Illinois Physik. Powers wechselte das Fach und studierte Literaturwissenschaften, die ihn allerdings auch frustrierten. Er nahm zunächst eine Stelle als Programmierer an. Eine Fotografie von August Sander im Kunstmuseum von Boston, die drei Bauern aus dem Westerwald 1914 auf dem Weg zu einem Fest zeigt, faszinierte ihn so, dass er seine Arbeit kündigte und seinen ersten Roman „Three Farmers on Their Way to a Dance“ verfasste. Das Buch wurde ein überraschender Erfolg.
1985 zog er in die Niederlande, wo er seinen zweiten Roman Prisoner's Dilemma zu Ende schrieb und einen weiteren, The Gold Bug Variations, verfasste. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Cambridge kehrte er 1993 in die Vereinigten Staaten zurück und nahm eine Lehrtätigkeit an der University of Illinois at Urbana-Champaign an und veröffentlichte fünf weitere Romane. Zur Zeit wohnt er in Urbana, Illinois.

Aus: Prisoner's Dilemma

“The first indication that Pop had been seeing something more than heebie-jeebies for all those years came a few weeks before the end, when the old guy leaned over to Artie on the front porch of an autumn evening and said, distinctly, "Calamine." Father and son had come out after dinner to sit together on this side of the screens and see November along. They enjoyed, in silence, one of those nights that hung in the high fifties but could easily go ten degrees either way within the hour. Artie staked out the rocker while his father, as usual, exercised eminent domain over the kapok bed long ago banished to the porch because chez Hobson-a twenty-year repository of everything the family had ever owned?could not take one more cubic foot of crap without spewing it all through every doorway and window.
Silence had gotten them this far, and there seemed to Artie no reason to improve on it. He tried to chalk up his father's mumbled word to an involuntary spasm in the man's cerebral cortex, a first burst of verb salad accompanying the return of autumn. He hoped, for a moment, to hide from it, let the word fall to the ground and add to the November earthworm-stink and autumn. But Artie had no place to hide from Pop that the old man himself hadn't shown him. So he put his knuckles to the bridge of his nose, braced his face for what was coming, and asked, "Say what, Dad?"
"You heard me. Calamine. I say what I mean and I mean what I say. I plan my work and work my plan. When the tough get going, the . . ."
"Got you, Pop." Artie preempted quickly, for once Edward Hobson, Sr., was let out of the verbal paddock, he could go all night without denting his capacityfor free association. After a quarter century, Artie knew the symptoms. In the man's present condition, it was pointless to ask him straight out just what he meant by the Word. Artie tried reconstructing: Calamine, zinc oxide, iodine-nothing in that direction. Dad's invocation was certainly not a medical request. Dad abhorred all medications. His sickness was nothing so trivial or topical as dermatitis, except that in crowds, for the express purpose of publicly shaming any other Hobson with him, he had been known to sing, "It's no sin to shake off your skin and go dancing in your bones."








Richard Powers (Evanston, 18. Juni 1957)





Der französische Schriftsteller, Dichter und Journalist Raymond Radiguet wurde am 18. Juni 1903 in Saint-Maur-des-Fossés geboren. Nach dem Besuch der Grundschule besuchte er das renommierte Pariser Lycée Charlemagne. Er war ein mittelmäßiger Schüler, las aber mit Begeisterung die französischen Werke des 17. und 18. Jahrhunderts, später Stendhal, Proust und die Gedichte von Verlaine, Mallarmé, Rimbaud und Lautréamont. Als Fünfzehnjähriger brach er den Schulbesuch ab, um sich dem Journalismus zu widmen. Er schloss Freundschaft mit den Schriftstellern und Dichtern André Salmon, Max Jacob, Pierre Reverdy und seinem späteren Verleger François Bernouard, machte die Bekanntschaft der Maler Juan Gris, Picasso und Modigliani und verkehrte mit jungen Komponisten wie Milhaud, Georges Auric, Francis Poulenc und Arthur Honegger.. 1918 lernte er Jean Cocteau kennen, der sein Talent erkannte, ihn ermutigte und förderte, und ihm half, seine Gedichte in Avantgarde-Revuen wie Sic und Littérature herauszugeben. Im September 1921 vollendete Raymond Radiguet den Roman Der Teufel im Leib (Le Diable au corps). Nachdem der Roman erschienen war, konnte der junge Schriftsteller die Beglückwünschungen anerkannter Literaten wie Paul Valéry, René Benjamin (Prix Goncourt 1919), Henri Massis (Redakteur der Revue Universelle) und Max Jacob entgegennehmen. Raymond Radiguet starb kurze Zeit später am 12. Dezember 1923 im Alter von 20 Jahren an Typhus.

Aus: Le diable au corps

„Des élèves comme nous servaient d'appeaux pour en attirer d'autres.
Ma mère me jugeait trop jeune pour aller à Henri-IV. Dans son esprit, cela voulait dire : pour prendre le train. Je restai deux ans à la maison et travaillai seul.
Je me promettais des joies sans bornes, car, réussissant à faire en quatre heures le travail que ne fournissaient pas en deux jours mes anciens condisciples, j'étais libre plus de la moitié du jour. Je me promenais seul au bord de la Marne qui était tellement notre rivière que mes soeurs disaient, en parlant de la Seine, « une Marne ». J'allais même dans le bateau de mon père, malgré sa défense ; mais je ne ramais pas, et sans m'avouer que ma peur n'était pas celle de lui désobéir, mais la peur tout court. Je lisais, couché dans ce bateau. En 1913 et 1914, deux cents livres y passent. Point ce que l'on nomme de mauvais livres, mais plutôt les meilleurs, sinon pour l'esprit, du moins pour le mérite. Aussi, bien plus tard, à l'âge où l'adolescent méprise les livres de la Bibliothèque rose, je pris goût à leur charme enfantin, alors qu'à cette époque je ne les aurais voulu lire pour rien au monde.
Le désavantage de ces récréations alternant avec le travail était de transformer pour moi toute l'année en fausses vacances. Ainsi, mon travail de chaque jour était-il peu de chose, mais, comme, travaillant moins de temps que les autres, je travaillais en plus pendant leurs vacances, ce peu de chose était le bouchon de liège qu'un chat garde toute sa vie au bout de la queue, alors qu'il préférerait sans doute un mois de casserole.
Les vraies vacances approchaient, et je m'en occupais fort peu puisque c'était pour moi le même régime. Le chat regardait toujours le fromage sous la cloche. Mais vint la guerre. Elle brisa la cloche. Les maîtres eurent d'autres chats à fouetter et le chat se réjouit.
A vrai dire, chacun se réjouissait en France. Les enfants, leurs livres de prix sous le bras, se pressaient devant les affiches. Les mauvais élèves profitaient du désarroi des familles.
Nous allions chaque jour, après dîner, à la gare de J..., à deux kilomètres de chez nous, voir passer les trains militaires. Nous emportions des campanules et nous les lancions aux soldats. Des dames en blouse versaient du vin rouge dans les bidons et en répandaient des litres sur le quai jonché de fleurs. Tout cet ensemble me laisse un souvenir de feu d'artifice. Et jamais autant de vin gaspillé, de fleurs mortes. Il fallut pavoiser les fenêtres de notre maison. »







Raymond Radiguet (18. Juni 1903 – 12. Dezember 1923)

Mittwoch, 17. Juni 2009

Peter Rosei, Ferdinand Freiligrath

Der österreichische Schriftsteller Peter Rosei wurde am 17. Juni 1946 in Wien geboren. Peter Rosei ist der Sohn eines Eisenbahnbeamten und einer Ladenbesitzerin. Er wuchs in Wien auf, wo er das Gymnasium besuchte und seine Reifeprüfung mit Auszeichnung bestand. Anschließend studierte er an der Universität Wien Jura. 1968 promovierte er dort zum Doktor der Rechte. Von 1969 bis 1971 war er Sekretär und Manager des Wiener Malers Ernst Fuchs. Danach leitete er für kurze Zeit einen Schulbuchverlag. Seit 1972 lebt er als freier Schriftsteller in Wien; in den Jahren von 1975 bis 1981 hatte er seinen Wohnsitz in Bergheim bei Salzburg. Peter Rosei, der bis zu seinem Austritt von 1973 bis 1978 der Grazer Autorenversammlung angehörte, erhielt u. a. 1987 den Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft, 1991 den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, 1993 den Franz-Kafka-Preis, 1997 den Literaturpreis der Stadt Wien, 1999 den Anton-Wildgans-Preis und 2007 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.

Aus: Verzauberung

“Zu zweit ist es natürlich ein bißchen eng hier.
Ich schaue zu meiner Freundin hinüber: Sie sitzt lässig vor dem Tisch und schenkt sich gerade ein Bier ein. Ich gehe zum Schrank hinüber und öffne die beiden Flügel der Schranktür.
Der Vorleger mit seiner schiefen Ecke.
Die Freundin beugt sich vor, sitzt jetzt, die Beine überschlagen, auf unserem Sessel, sie bückt sich zu ihren Zehen hinunter und begutachtet sie. Die Zehen sind rot lackiert.
Auf dem Tisch stehen in einer Vase Blumen.
Ich stehe, an die Wand gelehnt, entspannt und großmächtig da.
Vom Schrank her rinnt ein rotes Farbrinnsal gegen die Mitte des Zimmers. Dort muß der Boden ein bißchen tiefer sein als an den Rändern.
Aus dem Kasten dringt schrecklicher Gestank.
Ich kann's gleich zugeben: Wir haben die Leiche des Königs in den Kasten gestopft, und das tote Königsfleisch stinkt jetzt ganz jämmerlich. Es verstinkt uns die ganze Bude.
Meine Freundin tut Milchflaschen ins Netz, sie will einkaufen gehen. Aber ich kann sie nur warnen: Ich deute aus dem Fenster. Draußen -
»Das ist ja lebensgefährlich«, sage ich.
»Da hast du recht«, sagt die Feundin.
Ich versuche, die schwankende Bühnendekoration zu stützen. Mit den Händen. Die Freundin hat die Milchflaschen wieder neben den Ausguß gestellt.
Ich hole meine Schuhe unter dem Bett hervor und versuche, sie zu putzen. Ich spucke auf die Kappen, um sie blank zu kriegen. Ein kleines Tier, ein kleines, kluges Tier, steht, zwischen meiner Freundin und mir, auf den Hinterläufen aufgerichtet auf dem Tisch. Wir sind in irgendeiner Wirtschaft.
Aber da liege ich schon auf dem Fußboden und starre zur Lampe hinauf. Meine Freundin rührt in einer runden Schüssel den Gips an.
Das kleine Tier, Wiesel oder Ratte, steht auf dem Tisch, ich kann es aus den Augenwinkeln gerade noch ausnehmen.
Die Freundin kommt auf allen Vieren auf mich gekrochen, sie schiebt die Schüssel mit dem Gips vor sich her.
Auf der Straße draußen entfernt sich mein Bekannter.”







Peter Rosei (Wien, 17. Juni 1946)





Der deutsche Lyriker und Dichter Ferdinand Freiligrath wurde am 17. Juni 1810 in Detmold geboren. Der Sohn eines Lehrers besuchte in Detmold bis zu seinem 16. Lebensjahr das Gymnasium. Da sein Vater nicht die Mittel für ein Studium besaß und ein Onkel in Edinburgh ihn zu adoptieren versprach, wenn er Kaufmann werde, trat Freiligrath bei einem anderen Onkel in Soest eine Lehre an. Dort konnte er sich die neueren Sprachen aneignen und sich durch ausgedehnte Lektüre selbst weiterbilden; in dieser Zeit entstanden die ersten Gedichte. Nach dem Tod des Vaters (1829) und dem Bankrott des Edinburgher Onkels nahm Freiligrath 1832 eine Kontoristenstelle in Amsterdam an; 1837 wurde er Buchhalter in Barmen. Er verkehrte mit zahlreichen rheinischen Schriftstellern (u.a. Karl Immermann, Gottfried Kinkel, Simrock, Matzerath, Wolfgang Müller). Einer Aufforderung Cottas folgend veröffentlichte er 1838 eine erste Sammlung seiner Gedichte; der außergewöhnliche Erfolg veranlaßte ihn, 1839 seine Barmer Stelle zu kündigen und als freier Schriftsteller zu leben.



Ruhe in der Geliebten

So laß mich sitzen ohne Ende,
So laß mich sitzen für und für!
Leg deine beiden frommen Hände
Auf die erhitzte Stirne mir!
Auf meinen Knien, zu deinen Füßen,
Da laß mich ruhn in trunkner Lust;
Laß mich das Auge selig schließen
In deinem Arm, an deiner Brust!

Laß es mich öffnen nur dem Schimmer,
Der deines wunderbar erhellt;
In dem ich raste nun für immer,
O du mein Leben, meine Welt!
Laß es mich öffnen nur der Träne,
Die brennend heiß sich ihm entringt;
Die hell und lustig, eh' ich's wähne,
Durch die geschloßne Wimper springt!

So bin ich fromm, so bin ich stille,
So bin ich sanft, so bin ich gut!
Ich habe dich - das ist die Fülle!
Ich habe dich - mein Wünschen ruht!
Dein Arm ist meiner Unrast Wiege,
Vom Mohn der Liebe süß umglüht;
Und jeder deiner Atemzüge
Haucht mir ins Herz ein Schlummerlied!

Und jeder ist für mich ein Leben! -
Ha, so zu rasten Tag für Tag!
Zu lauschen so mit sel'gem Beben
Auf unsrer Herzen Wechselschlag!
In unsrer Liebe Nacht versunken,
Sind wir entflohn aus Welt und Zeit:
Wir ruhn und träumen, wir sind trunken
In seliger Verschollenheit!








Ferdinand Freiligrath (17. Juni 1810 – 18. März 1876)
Porträt von Johann Peter Hasenclever, 1851

Dienstag, 16. Juni 2009

Joyce Carol Oates, Elfriede Gerstl

Die amerikanische Lyrikerin und Schriftstellerin Joyce Carol Oates wurde am 16. Juni 1938 in Lockport im US-Bundesstaat New York geboren. Oates stammt aus einfachen Verhältnissen der weißen unteren Mittelschicht. Ihr Vater war Werkzeugmacher und Farmer. Ihre Schwester Lynn musste wegen Autismus in ein Heim. 1956 erhielt Oates ein Stipendium und studierte in Syracuse und an der University of Wisconsin Englisch und Philosophie. Sie erwarb 1960 den B.A. und 1961 den M.A. Von 1961 bis 1967 war sie Anglistik-Dozentin an der University of Detroit, 1967-78 wirkte sie an der Universität im kanadischen Windsor. Nachdem sie von 1978 bis 1981 als Writer in Residence an der Princeton University (New Jersey) gearbeitet hatte, wurde sie dort 1987 Professorin für Kreatives Schreiben. Seit 1961 ist Joyce Carol Oates mit Raymond J. Smith verheiratet, der als Professor für Literaturgeschichte in Princeton lehrt. Das Paar hat keine Kinder. Gemeinsam geben sie die „Ontario Review of Books“ heraus.



how gentle

how gentle are we rising
easy as eyes in sockets turning

intimate the hardness: jaw
upon jaw, forehead warm

upon forehead
kisses quick as breaths, without volition

Love: I am luminous
careless as love's breathing

fluorescent glowing the fine
warm veins and bones

your weight,
the sky lowered suddenly

I am loved: a message
clanging of a bell in silence

you are quickened with surprise
our horizons surrender to walls

Are we wearing out
our skins' defenses? --

turning to silk, texture of flashy
airy surfaces scant as breaths?

I am loved: the noon slides gently
suddenly upon us
to wake us






Waiting On Elvis, 1956

This place up in Charlotte called Chuck’s where I
used to waitress and who came in one night
but Elvis and some of his friends before his concert
at the Arena, I was twenty-six married but still
waiting tables and we got to joking around like you
do, and he was fingering the lace edge of my slip
where it showed below my hemline and I hadn’t even
seen it and I slapped at him a little saying, You
sure are the one aren’t you feeling my face burn but
he was the kind of boy even meanness turned sweet in
his mouth.

Smiled at me and said, Yeah honey I guess I sure am.







Joyce Carol Oates (Lockport, 16. Juni 1939)






Die österreichische Lyrikerin und Schriftstellerin Elfriede Gerstl wurde16. Juni 1932 in Wien geboren. Elfriede Gerstl überlebte als jüdisches Kind die Zeit des Nationalsozialismus in Wien in diversen Verstecken. Ab 1945 besuchte Gerstl eine Maturaschule, die sie 1951 mit der Matura abschloss. Anschließend (bis 1960) studierte sie an der Universität Wien Medizin und Psychologie. 1955 begann sie, in Literaturzeitschriften zu veröffentlichen. Sie schrieb Gedichte, Essays und kurze Prosastücke und war im Rahmen der Wiener Gruppe aktiv. Besonders dem Thema der Geschlechterrollen hatte sich die engagierte Feministin verschrieben. 1963 nahm sie am Literarischen Colloquium Berlin (LCB) teil. Von 1963 bis 1971 hielt sie sich wiederholt längere Zeit in Berlin auf. Ab 1972 lebte sie ausschließlich in Wien und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grazer Autorenversammlung (GAV), aus der sie allerdings 1992 wieder austrat. Sie organisierte zahlreiche Literaturveranstaltungen, beispielsweise in der Alten Schmiede, und übte eine rege journalistische Tätigkeit aus.



der papierene garten

keine wespen & bienen
kein gekäfer
überhaupt kein getier
kriecht mich hier an
fliegt mir in hautnähe

in meinem papierenen garten
der in meiner wohnung wächst
pflücke ich nach laune
sätze von wittgenstein
oder geniesse gedichtzeilen von artmann

oft sind halt kräuter & rüben benachbart
wie ordne ich sie und wozu
ich freu mich ja heimlich
über meinen verwilderten garten





bei kleinen krisen leise zu sprechen

1
ich bin konstant
mit mir verwandt
zugleich ein fliessen dem ich folge
ich seh mit freude und entsetzen
wie sätze mich vernetzen und ersetzen

2
bin ich der sätze komisches konstrukt
und war auch dieses nicht schon wo gedruckt
die sätze kommen
die sätze gehen
muss ich das wirklich alles verstehen

3
bin ich aus sprache oder nicht
auf füssen gehendes gedicht
ich weiss nicht wer da spricht







Elfriede Gerstl (16. Juni 1932 – 9. April 2009)

Montag, 15. Juni 2009

Silke Scheuermann, Roland Dorgelès

Die deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin Silke Scheuermann wurde am 15. Juni 1973 in Karlsruhe geboren. Nach dem Abitur studierte sie Theater- und Literaturwissenschaften in Frankfurt am Main, Leipzig und Paris. Sie verfasst Lyrik und Prosa, die sie in zahlreichen Anthologien (u.a. Der Große Conrady) und Literaturzeitschriften veröffentlichte. Silke Scheuermann debütierte 2001 mit dem Lyrikband Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen. 2007 erschien der Roman Die Stunde zwischen Hund und Wolf, für den die Autorin mit dem Förderpreis zum Grimmelshausen-Preis ausgezeichnet wurde. 2007 wurde sie zum Klagenfurter Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen. Silke Scheuermann lebte bis 2008 in Frankfurt und ist dann in die Nachbarstadt Offenbach gezogen.


Die Art wie Gedichte arbeiten

Die Art wie Gedichte arbeiten
indem sie glitzern
in allergrößter Beiläufigkeit
oder sich öffnen und
hypnotisch leuchten
oder wirklichkeitsfremd
sind die Welt schwierig finden
verfliegen
Die Art wie Gedichte arbeiten
gewöhnlich und fähig
sich selbst zu illustrieren
sich der Ferne zu nähern
so dass sie fern bleiben darf
Die Art wie Gedichte arbeiten
mit Aufenthaltserlaubnis
und Flugschein
ist dem Winter durch Leugnen
immer näher zu kommen
Letztlich ein vollkommener
Kreis um die Kälte
und dabei immer
ein wenig über ihr
wie eine Boeing
die noch nicht landen darf
aber dadurch für alle unten
sichtbarer wird
Die Art wie Gedichte arbeiten
um aufzufangen und die
dreißig Seiten die nie irgendwer
geschrieben hat
in sich aufnehmen
als Fracht die du in
den Händen hältst
in der du den Himmel erkennst
den Atemzug abpasst
der dich glücklich macht
Die Art wie Gedichte arbeiten
ist zufällig
mutwillig
und von gleißend heller
Selbstverständlichkeit








Silke Scheuermann (Karlsruhe, 15. Juni 1973)





Der französische Schriftsteller, Journalist und Abenteurer Roland Dorgelès wurde am 15. Juni 1885 in Amiens geboren. Sein eigentlicher Name war Roland Lécavelé, Dorgelès lediglich sein Pseudonym. Nach einer Kindheit in der Banlieue von Paris besuchte Dorgelès die Ecole des Arts Décoratifs in Paris und verkehrte in den Literatenkreisen im Montmartre und machte sich bald schon einen Namen. Nach dem Erlebnis des Ersten Weltkriegs schrieb der Jüngling 1919 den Roman Les Croix de bois, mit dem er berühmt wurde. Bis 1920 veröffentlichte er Artikel in der Zeitung Le Canard enchaîné und wurde später für Auslandsreportagen berühmt. Außerdem war er Mitarbeiter bei den Zeitschriften Sourire, Fantasio und Paris-Journal. Sur la route mandarine (1925) entstand nach einer Reise durch Indochina. Partir hingegen schrieb er nach einer Reise nach Dschibuti. 1929 wurde er zum Präsidenten der Académie Goncourt gewählt und hielt diesen Posten bis zu seinem Tode 1973 inne. In Erinnerung wird Dorgelès vor allem durch seine Bücher über die Montmarte-Bohème bleiben.

Aus: Quand j'étais montmartrois

"Ceux d'entre nous qui peignaient ne trouvaient, pour acheter leurs toiles, que des amateurs lésineurs ou bien des marchands en plein vent, qui leur offraient dix francs d'un paysage qu'on revendrait un jour vingt mille. Les écrivains devaient intriguer, jouer des coudes, pour parvenir à glisser un sonnet dans des revues insoupçonnées qu'eux seuls savaient découvrir chez quelque imprimeur famélique, et si, ayant besoin de manger, ils se risquaient dans la grande presse, on leur offrait deux sous la ligne pour rédiger des faits divers, ou bien on leur payait vingt francs un conte de deux colonnes, que le rédacteur en chef avait l'air de prendre avec des pincettes.
C'est un aveu qui me coûte, mais nos physionomies ne plaisaient guère aux gens en place. Ils nous trouvaient encombrants, insolents, arrivistes, ignorants, mal élevés, bref tout ce que les personnes d'un certain âge ont coutume de reprocher à leurs cadets. Pas un de nous, pas un seul, ne fut aidé par un aîné illustre -écrivain ou peintre arrivé- qui aurait pris le débutant par la main pour lui faciliter les premiers pas. Ce parrainage, sans doute, était passé de mode. Les hommes célèbres nous ignoraient résolument, et je crois que cela devait les distraire de nous voir nous débattre, rageurs et honteux, avec les marchands, les éditeurs, les directeurs, qui ne se lassaient pas de nous répondre "non" et multipliaient les embûches devant nous, comme si nous avions joué au jeu de l'oie."






Roland Dorgelès (15. Juni 1885 – 18. März 1973)

Sonntag, 14. Juni 2009

Harriet Beecher Stowe, Peter Mayle

Die amerikanische Schrifstellerin Harriet Beecher Stowe wurde am 14. Juni 1811 in Litchfield, Connecticut, geboren. Harriet Beecher Stowe war eine der populärsten US-amerikanischen SchriftstellerInnen des 19. Jahrhunderts. Sie schrieb zahlreiche Kurzgeschichten und etliche Romane, ist aber heute vor allem berühmt wegen ihrer flammenden Anklage gegen die Sklaverei, dem Roman Onkel Toms Hütte (Uncle Tom’s Cabin), der in über 40 Sprachen übersetzt wurde. Stowe stammte aus einer Intellektuellenfamilie und bekam eine ungewöhnlich gute Ausbildung. Sie profitierte zudem von dem Pionierinnengeist ihrer 11 Jahre älteren Schwester Catharine, die eine Vorkämpferin der Mädchenbildung in Amerika wurde und Mädchenschulen gründete, in denen Harriet unterrichtet wurde und später selbst unterrichtete. Die Religion war für die Pastorentochter Harriet von zentraler Bedeutung - sie durchzieht all ihre literarischen Arbeiten und war Quelle beständiger Selbstprüfung und Unzufriedenheit mit dem Zustand ihrer Seele. In Cincinnati traf Harriet Calvin Stowe, einen Theologieprofessor, den sie 1836 heiratete und der ihre literarische Tätigkeit zeitlebens unterstützte

Aus: Onkel Toms Hütte

„In derselben Nacht ging Cassy in Emmelines Zimmer. Als sie eintrat, saß Emmeline, bleich vor Angst, in der äußersten Ecke. "Ach, du bist es, Cassy. Ich bin so froh, daß du da bist, ich hatte Angst, es wäre Legree. Was für einen abscheulichen Lärm sie da unten machen."
"Das habe ich oft genug gehört, und du wirst es noch öfter mitmachen", erwiderte Cassy.
"Sag doch, Cassy, gibt es denn keine Möglichkeit, zu entfliehen? Können wir denn nirgends hin?" "Nur ins Grab", sagte Cassy bitter. "Ich habe oft genug gesehen, wie es welche versucht haben - und was mit ihnen dann geschah." Emmmeline wandte sich schaudernd ab.
Cassy wollte Emmeline Branntwein zu trinken geben. "Trinke nur; mir ist er auch zuwider gewesen, und jetzt kann ich nicht mehr ohne ihn leben. Etwas muß man haben. Das Leben sieht nicht mehr so entsetzlich aus, wenn man trinkt."
Aber Emmeline lehnte ab. Die Mutter hatte ihr gesagt, sie solle nicht trinken. "O Cassy, bitte habe Mitleid mit mir", flehte sie.
"Mitleid? Habe ich das nicht? Habe ich nicht eine Tochter? Gott weiß, wo sie ist und wem sie jetzt gehört. Sie wird wahrscheinlich denselben Weg gehen, den ihre Mutter vor ihr eingeschlagen hat und auf dem ihre Kinder folgen müssen. Der Fluch dauert ewig "
Am Morgen nach der wüsten Nacht ging Legree in den Geräteschuppen, in dem Tom lag.
"Na, mein Junge, wie geht´s denn?" fragte er mit gehässigem Lächeln und stieß mit dem Fuß nach ihm. "Ich hab´ dir´s ja gesagt, daß ich dir noch was beibringen kann. Wie ist dir die kleine Kostprobe bekommen?"
Tom gab keine Antwort. "Los, steh auf, du Hund", schrie Legree. Endlich gelang es Tom, aufzustehen.
"Siehst du, du kannst stehen. Hast doch nicht genug bekommen. was? So, und jetzt wieder runter mit dir, aber diesmal auf die Knie. Und dann bittest du schön um Entschuldigung wegen gestern abend." Tom rührte sich nicht.
"Runter mit dir, hab´ ich gesagt !" brüllte Legree und schlug ihm mit der Reitpeitsche ins Gesicht.
"Mas´r Legree", sagte Tom mit leiser Stimme, "das kann ich nicht. Ich habe nur getan, was ich für recht hielt."
Legree bemühte sich nun, ruhig zu sprechen.
"Du weißt nicht, was dich noch erwartet. Das gestern abend war nichts, gar nichts. Was hältst du davon, wenn ich dich an einen Baum binden lasse, mit so einem hübschen kleinen Feuerchen rundherum?"






Harriet Beecher Stowe (14. Juni 1811 – 1. Juli 1896)
Um 1851




Der britische Schriftsteller Peter Mayle wurde am 14. Juni 1939 in Brighton geboren. Nach Anfängen als Kellner und Busfahrer war Peter Mayle in der Werbebranche tätig. Ab den 1970er-Jahren begann er zu schreiben, zuerst Erziehungs- bzw. Aufklärungsbücher. 1985 gab er seine Erwerbstätigkeit auf und zog 1987 in die Provence, wo er ein altes Bauernhaus renovierte und begann, Bücher über eigene Erlebnisse vor Ort, aber auch das Leben, die Kultur und die Mentalität Südfrankreichs zu schreiben. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt die Beschreibung der südfranzösischen Küche ein. Seine Werke wurden in 17 Sprachen übersetzt, viele wurden große Erfolge. Durch seine Bücher Mein Jahr in der Provence und Toujours Provence wurde seine Popularität so groß, dass er 1997 nach Long Island in den USA flüchtete. Nach kurzer Zeit in den USA aber zog es ihn nach Südfrankreich zurück, wo er heute wieder lebt. Er hat aus seinen Erfahrungen gelernt: Die Adresse seines aktuellen Wohnsitzes gibt er heute nicht mehr preis. Sein Roman Mein Jahr in der Provence wurde 2003 vom britischen Nachrichtensender BBC verfilmt; sein Roman Ein guter Jahrgang wurde 2006 unter dem Titel Ein gutes Jahr von Ridley Scott verfilmt.

Aus: Encore Provence

“I think it was the sight of a man power-washing his underpants that really brought home the differences, cultural and otherwise, between the old world and the new.
It was a cold, still morning in early winter, and the pulsing thumpthump, thumpthump of a high-pressure hose echoed through the village. Getting closer to the sound, it was possible to see, over a garden wall, a laundry line totally devoted to gentlemen's underwear in a stimulating assortment of colors. The garments were under attack, jerking and flapping under the force of the water jet like hanging targets in a shooting gallery. Standing some distance away, out of ricochet range, was the aggressor, in cap and muffler and ankle-high zippered carpet slippers. He had adopted the classic stance of a soldier in combat, feet spread apart, shooting from the hip, a merciless hail of droplets raking back and forth. The underpants didn't stand a chance.
Only a few days before, my wife and I and the dogs had arrived back in Provence after an absence of four years. Much of that time had been spent in America, where we were able to slip back into the comfortable familiarity of a language that was relatively free--although not entirely--from the problems of being socially appropriate or sexually accurate. No longer did we have to ponder the niceties of addressing people as vous or tu, or to rush to the dictionary to check on the gender of everything from a peach to an aspirin. English was spoken, even if our ears were rusty and some of the fashionable linguistic flourishes took a little getting used to.
A friend of below-average height told us he was not considered short any more but "vertically challenged"; the hour, previously a plain old sixty minutes, had sprouted a "top" and a "bottom"; you were not seen leaving a room, but "exiting" it; the economy was regularly being "impacted," as though it were a rogue wisdom tooth; great minds "intuited" where once they had merely guessed; "hopefully," an agreeable word that never harmed a soul, was persistently abused. Important people didn't change their opinions, but underwent a significant "tactical recalibration."






Peter Mayle (Brighton, 14. Juni 1939)

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