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Einar Kárason, Laurence Sterne

Der Isländische Schrifsteller Einar Kárason wurde 1955 in Reykjavík geboren und studierte nach seinem Schulbesuch an der dortigen Universität von Island ab 1975 Literaturwissenschaften.
Er lebt seit 1978 als freier Schriftsteller in Reykjavík und begann seine Karriere zunächst damit, Gedichte in literarischen Zeitschriften zu veröffentlichen. Seit 1985 ist er Mitorganisator des Literaturfestivals von Reykjavík. Für Die Goldinsel erhielt er 1986 den Literaturpreis der isländischen Zeitung DV und wurde im darauffolgenden Jahr für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert. Das gelobte Land stand 1989 auf der Auswahlliste für den Isländischen Literaturpreis. Die Trilogie wurde auch für die Bühne bearbeitet und der erste Teil unter dem Titel Devil‘s Island ins Kino gebracht, wofür Kárason selbst das Drehbuch schrieb. Für Sturmerprobt erhielt er 2004 erneut den Literaturpreis der isländischen Zeitung DV.

Aus: Sturmerprobt (Übersetzt von Kristof Magnusson)

„Obwohl ich die schlechteste "Reifeprüfung" der ganzen Schule machte, so wurde damals die Prüfung nach der siebten Klasse genannt, war ich eins der beiden Kinder, die der Lehrer in seiner Abschiedsrede lobend erwähnte: die Klassenbeste und mich. Die Klassenbeste war eine echte Streberin, Addí, Kinderärztin ist die, glaube ich, geworden, die dumme Kuh ... Die hatte fast überall eine Zehn, und alle anderen hatten mindestens eine Acht oder Neun. Ich war auf der katholischen Schule, die war ziemlich klein, wir waren nur wenige in der Klasse, und der Notendurchschnitt lag um einiges höher als an anderen Schulen, nur ich krebste da rum mit Sieben-Komma-Irgendwas und hatte mich schon damit abgefunden, als Schandfleck der Schule zu gelten - aber der Lehrer bedankte sich, nun wo sich unsere Wege trennten, mit allen möglichen sentimentalen Worten, lobte erst Addí für ihren Erfolg, "und dann ist da noch jemand, der ein besonderes Kompliment verdient hat, und das ist unser Eyvindur hier; dieser Junge hat einen unglaublichen Erfolg erzielt, trotz schwierigster Verhältnisse, einen Erfolg, der seine Begabungen und Talente eindrucksvoll unter Beweis stellt, und wenn er so weitermacht, sollte es ihm gelingen, auf seinem Lebensweg einige Untiefen und Gefahren zu meiden ..."

Natürlich hört man das irgendwie gern, man hat ja vorher noch nie ein Kompliment für seine Begabungen bekommen, außer höchstens beim Handball, und erst recht nicht für seine Talente! Aber am meisten wunderte es mich, dass sich die anderen überhaupt Gedanken über mich machten, über meine Herkunft, wo ich doch versucht habe, in der Schule so wenig Aufhebens davon zu machen wie möglich, man hat sich natürlich geschämt für seine Leute, niemals konnte ich Geburtstag feiern wie die anderen Kinder, wegen der Säufer und diesem ganzen Gesocks, das bei uns ein und aus ging, da war es natürlich nett, die Komplimente dieses Lehrers zu hören, als hätte der mich wirklich gern ...“




Einar Kárason (Reykjavík, 24. November 1955)






Der Englische Schriftsteller Laurence Sterne wurde zu Clonmel in Südirland am 24.November 1713 als Sohn eines Offiziers geboren. Da er geistig begabt war, ließen ihn Verwandte 1733 in Cambridge Theologie studieren. 1738 wurde er Vikar zu Sutton-in-the-Forset; später bekam er eine Pfründe in York. 1741 verheiratete er sich und erhielt durch Verwandte seiner Frau eine zweite Pfarrei zu Stillington. 1759 begann er seinen "Tristram Shandy" zu schreiben und ließ in diesem und dem folgenden Jahre die beiden ersten Teile in York drucken. Sieben andere folgten, und doch blieb das Werk unvollendet. 1762 machte er eine Reise nach Frankreich, 1764 reiste er nach Südfrankreich und besuchte auch Italien. Die "Empfindsame Reise durch Frankreich und Italien" erschien bald darauf. Seine letzten Jahre wurden ihm durch Kränklichkeit verbittert. Dazu kam, sein seine Frau mit der Tochter von ihm getrennt in Südfrankreich lebte. An einem Brustleiden, das ihn schon lange gequält hatte, starb er am 18. März 1768 in London.

Aus: The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman

„I wish either my father or my mother, or indeed both of them, as they were in duty both equally bound to it, had minded what they were about when they begot me; had they duly consider'd how much depended upon what they were then doing;-that not only the production of a rational Being was concern'd in it, but that possibly the happy formation and temperature of his body, perhaps his genius and the very cast of his mind;-and, for aught they knew to the contrary, even the fortunes of his whole house might take their turn from the humours and dispositions which were then uppermost:--Had they duly weighed and considered all this, and proceeded accordingly,--I am verily persuaded I should have made a quite different figure in the world, from that, in which the reader is likely to see me.-Believe me, good folks, this is not so inconsiderable a thing as many of you may think it;-you have all, I dare say, heard of the animal spirits, as how they are transfused from father to son, &c, &c.-and a great deal to that purpose:-Well, you may take my word, that nine parts in ten of a man's sense or his nonsense, his successes and miscarriages in this world depend upon their motions and activity, and the different tracks and trains you put them into; so that when they are once set a-going, whether right or wrong, 'tis not a halfpenny matter,--away they go cluttering like hey-go-mad; and by treading the same steps over and over again, they presently make a road of it, as plain and as smooth as a garden-walk, which, when they are once used to, the Devil himself sometimes shall not be able to drive them off it.“




Laurence Sterne (24. November 1713 – 18. März 1768)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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