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Thomas Glavinic, Edgar Hilsenrath

Der österreichische Schriftsteller Thomas Glavinic wurde am 2. April 1972 in Grazgeboren. Glavinic war als Werbetexter und Taxifahrer tätig. Im Jahr 1998 veröffentlichte er seinen Debüt-Roman Carl Haffners Liebe zum Unentschieden. Der Roman beschreibt das Leben des Schachmeisters Carl Schlechter. Das Buch wurde mehrfach ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 folgte der Roman Herr Susi, eine in harter Sprache geschriebene Abrechnung mit dem Fußballgeschäft, die von den Kritikern überwiegend negativ beurteilt wurde. 2001 dann der Kriminalroman Der Kameramörder (mit dem Friedrich-Glauser-Preis auf der Criminale ausgezeichnet). 2004 gelang es ihm mit dem satirischen Entwicklungsroman Wie man leben soll sowohl Leser (Platz 1 auf der Bestsellerliste Österreichs) als auch Kritiker (Platz 1 auf der Kritiker-Bestenliste des ORF) zu überzeugen. Im August 2006 erschien sein Roman Die Arbeit der Nacht, der im August 2006 ebenfalls wieder auf dem 1. Platz der Kritiker-Bestenliste des ORF zu finden war. Glavinic' im Sommer 2007 erschienener Roman Das bin doch ich wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und schaffte es hier sogar auf die Shortlist.

Aus: Wie man leben soll

„An dem Abend, an dem drüben in Amerika die Challenger über Cape Canaveral explodiert, liegt man zum erstenmal mit einem Mädchen im Bett. Von dem Unglück ahnt man nichts, man konzentriert sich auf unsittliche Berührungen. Aus einem Kassettenrecorder dringt Musik, von der man weiß, daß sie dem Mädchen gefällt. So ist das Objekt der Sehnsucht in der gleichen Stimmung wie man selbst. Auch wenn man das für unmöglich hält.
Berührt man die weibliche Brust, stellt man fest, daß sie sich ähnlich anfühlt wie ein Tafelschwamm.
- Hoppla, Entschuldigung, murmelt man.
Claudia schweigt.
Zweifelhafte Gazetten verbilden Jugendliche und treiben sie scharenweise den Psychoanalytikern in die Arme. Entgegen deren Informationen schätzen es Mädchen nämlich unter bestimmten Umständen, an den Geschlechtsteilen befummelt zu werden, so sehr die Kirche und der bärtige Schularzt, dessen Atem nach Marillenlikör riecht, einem das ausreden wollen. Gottlob sind Neugier und Natur stärker als alle zusammen.
Man schließt die Augen und genießt Claudias Duft. Sie riecht blumig. So frisch, so fremd. Der Geruch eines anderen Menschen, so nah. Ein wunderbares Erlebnis. Man kann kaum glauben, daß es passiert, daß man plötzlich vom Glück verfolgt sein soll. Wenn man Karl Kolostrum heißt und immer schon der dickste der Klasse war, ist man einiges an Spitznamen und Bösartigkeiten gewohnt und in Liebesdingen alles andere als verwöhnt.“







Thomas Glavinic (Graz, 2. April 1972)
Thomas Glavinic, 2006





Der deutsche Schriftsteller Edgar Hilsenrath wurde am 2. April 1926 in Leipzig geboren. Er wuchs in Halle auf. Vor der „Reichspogromnacht“ im November 1938 flohen er, seine Mutter und sein jüngerer Bruder zu den Großeltern nach Sereth in der Bukowina (Rumänien). Der Vater sollte ursprünglich nachkommen, was der Kriegsausbruch jedoch unmöglich machte; er gelangte nach Frankreich, wo er den Krieg überlebte. 1941 wurden Edgar Hilsenrath, sein Bruder und seine Mutter, sowie all seine Freunde und Verwandten aus Sereth in das rumänische Ghetto Mogilev-Podolsk auf dem Gebiet der heutigen Ukraine deportiert. Als das Ghetto im März 1944 von russischen Truppen befreit wurde, wanderte er zu Fuß zurück nach Sereth und von dort weiter nach Czernowitz. Über die Organisation Ben Gurion gelangte Hilsenrath nach Palästina.
In Palästina lebte er als Gelegenheitsarbeiter, beschloss aber 1947 zu seiner Familie nach Lyon zu fahren, wo er bei seinem Vater das Kürschnerhandwerk erlernte. In den frühen fünfziger Jahren emigrierte die ganze Familie von Frankreich nach New York. Hier bestritt Edgar Hilsenrath durch Gelegenheitsarbeiten seinen Lebensunterhalt, gleichzeitig schrieb er seinen ersten Roman Nacht. Dieser Roman hatte bei seiner Erstveröffentlichung in Deutschland zunächst erhebliche Schwierigkeiten, da die Verlagsleitung ihn aus persönlichen Ressentiments kurz nach Erscheinen wieder zurückzog. Den folgenden Roman Der Nazi & der Friseur, der während eines längeren Aufenthaltes in München und in New York entstand, veröffentlichte Hilsenrath deshalb in englischer Übersetzung zuerst in den USA. Dieser Roman verschaffte ihm seinen weltweiten Durchbruch als Schriftsteller - und damit schließlich auch in Deutschland. 1975 kehrte Edgar Hilsenrath der deutschen Sprache wegen zurück nach Deutschland. Seither lebt er in Berlin.

Aus: Der Nazi & der Friseur

“Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein ari­scher Sohn der Minna Schulz ... zur Zeit meiner Geburt Dienstmädchen im Hause des jüdischen Pelzhändlers Abramowitz. An meiner rein arischen Herkunft ist nicht zu zweifeln, da der Stammbaum meiner Mutter, also der Minna Schulz, zwar nicht bis zur Schlacht im Teutoburger Walde, aber immerhin bis zu Friedrich dem Großen verfolgt werden kann. Wer mein Vater war, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber er war bestimmt einer von den fünfen: der Fleischer Hubert Nagler, der Schlossermeister Franz Heinrich Wieland, der Maurergehilfe Hans Huber, der Kutscher Wilhelm Hopfenstange oder der Hausdiener Adalbert Henne­mann.
Ich habe die Stammbäume meiner fünf Väter sorg­fältig prüfen lassen, und ich versichere Ihnen, daß die arische Herkunft der fünf einwandfrei festgestellt wurde. Was den Hausdiener Adalbert Hennemann anbetrifft ... da kann ich sogar mit Stolz sagen, daß einer seiner Vorfahren den Spitznamen >Hagen der Schlüsselträger< trug, ein Knappe des ruhmreichen Rit­ters Siegismund von der Weide, dem sein Herr und Gebieter als Zeichen seines großen Vertrauens einen bestimmten Schlüssel anvertraute ... nämlich: den Schlüssel des Keuschheitsgürtels seiner Frau Gemahlin ... ein vergoldeter Keuschheitsgürtel, der später am Hofe des großen Königs berühmt wurde und Ge­schichte machen sollte.”







Edgar Hilsenrath (Leipzig, 2. April 1926)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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