Bernard Malamud, Hannelies Taschau
Der amerikanische Schriftsteller Bernard Malamud wurde am 26. April 1914 in Brooklyn geboren als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer. Das schlug sich auch in den Themen seiner Erzählungen nieder, die eine moderne Interpretation des aus der jüdischen Literatur bekannten Schlemiel-Typus, des Pechvogels einfacher Herkunft, unschuldig leidend, aber gerade darin moralisch gross, geben. Nach Beendigung seiner Schulausbildung am City College von New York studierte er an der dortigen Columbia University, war anschliessend als Regierungsangestellter tätig und unterrichtete an Abendschulen. Von 1949 bis 1961 lehrte er Englisch an der Oregon State University, seit 1961 am Bennington College in Bennington (Vermont) Literatur- und Sprachwissenschaft und kreatives Schreiben. Erst in den späten 1940er Jahren hatte er zu schreiben begonnen; zunächst Kurzgeschichten, später auch Romane. Hierfür reiste er u. a. nach Europa, in die Sowjetunion sowie nach Israel. Er schrieb zahlreiche Kurzgeschichten und einige Romane, die sich vorrangig der Stadt New York mit jüdischem Bezug widmen. Sein bekanntester Roman Der Fixer (angeregt durch den Beilis-Prozess) gewann 1966 den National Book Award und den Pulitzerpreis in der Sparte Fiktion. Malamuds Roman "The Natural" war die Vorlage des Films Der Unbeugsame mit Robert Redford in der Hauptrolle.
Aus: The Complete Stories
„When he was a boy, Morris Lieberman saw a burly Russian peasant seize a wagon wheel that was lying against the side of a blacksmith's shop, swing it around, and hurl it at a fleeing Jewish sexton. The wheel caught the Jew in the back, crushing his spine. In speechless terror, he lay on the ground before his burning house, waiting to die.
Thirty years later Morris, a widower who owned a small grocery and delicatessen store in a Scandinavian neighborhood in Brooklyn, could recall the scene of the pogrom with the twisting fright that he had felt at fifteen. He often experienced the same fear since the Nazis had come to power.
The reports of their persecution of the Jews that he heard over the radio filled him with dread, but he never stopped listening to them. His fourteen-year-old son, Leonard, a thin, studious boy, saw how overwrought his father became and tried to shut off the radio, but the grocer would not allow him to. He listened, and at night did not sleep, because in listening he shared the woes inflicted upon his race.
When the war began, Morris placed his hope for the salvation of the Jews in his trust of the French army. He lived close to his radio, listening to the bulletins and praying for a French victory in the conflict which he called "this righteous war."
On the May day in 1940 when the Germans ripped open the French lines at Sedan, his long-growing anxiety became intolerable. Between waiting on customers, or when he was preparing salads in the kitchen at the rear of the store, he switched on the radio and heard, with increasing dismay, the flood of reports which never seemed to contain any good news. The Belgians surrendered. The British retreated at Dunkerque, and in mid-June, the Nazis, speeding toward Paris in their lorries, were passing large herds of conquered Frenchmen resting in the fields.“
Bernard Malamud (26. April 1914 – 18. März 1986)
Die deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin Hannelies Taschau wurde am 26. April 1937 in Hamburg geboren. ist. Sie wuchs in Schwaben und in Essen auf. Nach frühen Schreibversuchen wurde sie 1959 von dem Verleger V. O. Stomps entdeckt, der ihren ersten Gedichtband in seiner "Eremitenpresse" veröffentlichte. Von 1962 bis 1964 hielt sich die Autorin in Paris auf. Von 1972 bis 1974 war sie Mitherausgeberin der AutorenEdition im Bertelsmann-Verlag. Seit den Siebzigerjahren hat sie zahlreiche Reisen unternommen, u. a. in die Sowjetunion, nach Norwegen und Island. Seit 1996 ist sie Mitglied der Literaturkommission des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie lebt in Hameln.
Hannelies Taschaus Werk umfasst sowohl Lyrik als auch Prosa, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Ihr Thema sind Selbstfindungs- und Entwicklungsprozesse von Frauengestalten sowie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zuständen und der Zeitgeschichte der Bundesrepublik. Taschau ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Sie erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1968 einen Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 1995 den Kunstpreis des Landes Niedersachsen in der Sparte Literatur.
Gartenwindlicht aus gebürstetem Zinn
Aus Gartenwind gebürsteter Zinn mit
aus Gartenzinn gebürstetem Wind
für unseren Vorrat so lange die
Kunden reichen Zinn aus dem Garten des
gebürsteten Windes Präzisionsgewinde
zum Abschrauben der Höhe Dankdem Licht Wind Dank
Der spitze Halt fast überall leicht sicher
spitz der Stab
Romantischer Abend zu zweit Das
laue Wie Die Idyllischen Freien Ein
Dinner ummantelt die Atmosphäre
Dank des hohen sicheren
Windes schützt der Zylinder vor Licht
Erster Versuch
Rasen lüften
in Nagelschuhen aus dem Versandhaus
in Potsdam Herrenhausen Pyrmont Ich lüfte Rasen
wer will soll zusehen es hat nichts Trotziges eine
von herkömmlichen Ausdrucksformen befreite
Bewegung
Sie muss nicht verstanden werden Alles liegt bei
mir
keine Botschaft nur Hingabe nur ruhiges Verfügen
über sich selbst
Hannelies Taschau (Hamburg, 26. April 1937)
Aus: The Complete Stories
„When he was a boy, Morris Lieberman saw a burly Russian peasant seize a wagon wheel that was lying against the side of a blacksmith's shop, swing it around, and hurl it at a fleeing Jewish sexton. The wheel caught the Jew in the back, crushing his spine. In speechless terror, he lay on the ground before his burning house, waiting to die.
Thirty years later Morris, a widower who owned a small grocery and delicatessen store in a Scandinavian neighborhood in Brooklyn, could recall the scene of the pogrom with the twisting fright that he had felt at fifteen. He often experienced the same fear since the Nazis had come to power.
The reports of their persecution of the Jews that he heard over the radio filled him with dread, but he never stopped listening to them. His fourteen-year-old son, Leonard, a thin, studious boy, saw how overwrought his father became and tried to shut off the radio, but the grocer would not allow him to. He listened, and at night did not sleep, because in listening he shared the woes inflicted upon his race.
When the war began, Morris placed his hope for the salvation of the Jews in his trust of the French army. He lived close to his radio, listening to the bulletins and praying for a French victory in the conflict which he called "this righteous war."
On the May day in 1940 when the Germans ripped open the French lines at Sedan, his long-growing anxiety became intolerable. Between waiting on customers, or when he was preparing salads in the kitchen at the rear of the store, he switched on the radio and heard, with increasing dismay, the flood of reports which never seemed to contain any good news. The Belgians surrendered. The British retreated at Dunkerque, and in mid-June, the Nazis, speeding toward Paris in their lorries, were passing large herds of conquered Frenchmen resting in the fields.“
Bernard Malamud (26. April 1914 – 18. März 1986)
Die deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin Hannelies Taschau wurde am 26. April 1937 in Hamburg geboren. ist. Sie wuchs in Schwaben und in Essen auf. Nach frühen Schreibversuchen wurde sie 1959 von dem Verleger V. O. Stomps entdeckt, der ihren ersten Gedichtband in seiner "Eremitenpresse" veröffentlichte. Von 1962 bis 1964 hielt sich die Autorin in Paris auf. Von 1972 bis 1974 war sie Mitherausgeberin der AutorenEdition im Bertelsmann-Verlag. Seit den Siebzigerjahren hat sie zahlreiche Reisen unternommen, u. a. in die Sowjetunion, nach Norwegen und Island. Seit 1996 ist sie Mitglied der Literaturkommission des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie lebt in Hameln.
Hannelies Taschaus Werk umfasst sowohl Lyrik als auch Prosa, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Ihr Thema sind Selbstfindungs- und Entwicklungsprozesse von Frauengestalten sowie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zuständen und der Zeitgeschichte der Bundesrepublik. Taschau ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Sie erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1968 einen Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 1995 den Kunstpreis des Landes Niedersachsen in der Sparte Literatur.
Gartenwindlicht aus gebürstetem Zinn
Aus Gartenwind gebürsteter Zinn mit
aus Gartenzinn gebürstetem Wind
für unseren Vorrat so lange die
Kunden reichen Zinn aus dem Garten des
gebürsteten Windes Präzisionsgewinde
zum Abschrauben der Höhe Dankdem Licht Wind Dank
Der spitze Halt fast überall leicht sicher
spitz der Stab
Romantischer Abend zu zweit Das
laue Wie Die Idyllischen Freien Ein
Dinner ummantelt die Atmosphäre
Dank des hohen sicheren
Windes schützt der Zylinder vor Licht
Erster Versuch
Rasen lüften
in Nagelschuhen aus dem Versandhaus
in Potsdam Herrenhausen Pyrmont Ich lüfte Rasen
wer will soll zusehen es hat nichts Trotziges eine
von herkömmlichen Ausdrucksformen befreite
Bewegung
Sie muss nicht verstanden werden Alles liegt bei
mir
keine Botschaft nur Hingabe nur ruhiges Verfügen
über sich selbst
Hannelies Taschau (Hamburg, 26. April 1937)
froumen - 26. Apr, 18:58