Aktuelle Beiträge

Christina Viragh, Derek...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 23. Jan, 19:14
Felicitas Hoppe, Margit...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 23. Dez, 07:50
Rebecca West, Heinrich...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 23. Dez, 07:49
Rafał Wojaczek, Peter...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 6. Dez, 20:44
Joseph Conrad, France...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 3. Dez, 22:09
Daniel Pennac, Mihály...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 1. Dez, 19:24
Carlo Levi, Jean-Philippe...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 29. Nov, 16:30
Eugène Ionesco, William...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 26. Nov, 22:17
Nadine Gordimer, Thomas...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 20. Nov, 22:11
José Saramago, Hugo Dittberner
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 16. Nov, 19:17
Jurga Ivanauskaitė, Taha...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 14. Nov, 19:28
C.K.Williams, Klabund
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 4. Nov, 19:16
Bilal Xhaferri, Leo Perutz
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 2. Nov, 19:07
Dylan Thomas, Sylvia...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 27. Okt, 19:56
Stephen L. Carter, Karin...
DIESER BLOG WIRD HIER NICHT MEHR WEITERGEFÜHRT!!! DIE...
froumen - 26. Okt, 19:51

Mein Lesestoff


Thomas Mann
6. Juni - 12. August 1955


Rainer Maria Rilke
4. Dezember 1875 - 29. Dezember 1926


Georg Trakl
3. Februar 1887 - 4. November 1914

Archiv

Dezember 2008
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
24
25
26
 
 
 
 
 

Samstag, 27. Dezember 2008

Markus Werner, Mariella Mehr

Der Schweizer Schriftsteller Markus Werner wurde am 27. Dezember 1944 in Eschlikon, Kanton Thurgau) geboren. 1948 zog die Familie nach Thayngen (Kanton Schaffhausen) um. Dort besuchte Werner die Schule und absolvierte 1965 die Matura. Anschliessend studierte er Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich und promovierte 1974 mit einer Arbeit über Max Frisch, dessen Einfluss auf Werners Schreiben bedeutsam ist. Von 1975 bis 1985 war er Hauptlehrer, von 1985 bis 1990 Lehrbeauftragter an der Kantonsschule in Schaffhausen. Seit 1990 ist er freier Autor. Werner lebt heute in Schaffhausen.

Aus: Froschnacht

Wir leben ein paar Augenblicke und tun so rasend wichtig. Der eine braucht den Ausdruck »Schwerpunktthema«, der andre spricht von »musikalischer Umrahmung«, der dritte sagt: »Anforderungsprofil«, und solche Wörter tönen so, als würden die, die sie verwenden, ewig leben, und ich kann nicht begreifen, warum der Mund kein Schamteil ist. Wir leben ein paar Augenblicke und achten doch auf Bügelfalten, und ist ein weiches Ei zu hart, macht man Theater. Hier fehlt ein Komma! sagen wir. Und der Hürlimann nicht endlich seine Büsche stutzt! Ich steh auf Kümmel. Nicht mein Typ. Naturschwamm oder Kunststoffschwamm? Sie werden mich noch kennen lernen. Ich ziehe Schritte in Erwägung, da man beim Schweizer Radio die vierte Strophe der Jodellieder meistens abklemmt. Du, ist der Meier schwul, er trägt ein selbst gestricktes Rosa-Westchen. Wir leben ein paar Augenblicke und sind so falsch, so schwatzhaft, so himmelschreiend oberflächlich und tun die ganze Zeit die Pflicht, die Pflicht und werden dabei schlecht und dumm und grölen in der Freizeit blöd herum und vögeln ruppig. Wir haben den Mut zu nichts und Angst vor allem, wir stehen zeitig auf und tun die Pflicht und schämen uns, wenn wir mal liegen bleiben, und wären froh um eine Grippe. Die Eskapadenfreudigkeit nimmt ab, man denkt schon vor der Sünde an den Katzenjammer, uns fehlt nicht nur die Lust, uns fehlt sogar die Lust zur Lust, schon sie gilt als obszön, nicht aber der Verzicht und nicht die Pflicht und nicht die pausenlose feige Füg- und Folgsamkeit und ihre Folge, die Verblödung. Wir sind so eingeschüchtert, so elend zahm, Umgänglichkeit hat Vorrang; weil alles so komplex ist und so erfreulich relativ, sind wir von vornherein entschuldigt, wenn wir nicht dies, nicht jenes sagen, die Selbstzensur nennt man die gedankliche Behutsamkeit, und Wahrheitsangst heißt Toleranz, und selbst der zitterigste Hampelmann hat noch die Chance, als kompromissbereiter Geist zu gelten. Ist unser Gang entspannt? Er ist es nicht. Wir gehen, wie wir leben, verkrümmt, gedrückt, geknickt und linkisch. Wie wird bei uns getanzt? Getanzt wird nicht bei uns, wir hopsen höchstens. Wo ist ein seliges Gesicht, frei von Verkniffenheit, frei von Verstellung, frei von der Furcht, nicht zu gefallen? Wo bleiben die Belege, die meine Hoffnung nähren könnten, dass alle meine Nachtgedanken nur alkohol- und froschbedingte Hirngespinste sind?"






Markus Werner (Eschlikon, 27. Dezember 1944)




Die Schweizer Schriftstellerin Mariella Mehr wurde am 27. Dezember 1947 in Zürich als Angehörige des fahrenden Volkes der Jenischen geboren. Sie ist ein Opfer des Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse, das jenische Kinder von ihren Eltern trennte, und wuchs in 16 Kinderheimen und drei Erziehungsanstalten auf. Viermal wurde sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, 19 Monate verbrachte sie in der Frauenstrafanstalt Hindelbank. Seit 1975 ist sie publizistisch tätig und setzt sich für Aussenseiter und unterdrückte Minderheiten ein. Für ihr Engagement erhielt sie 1998 die Ehrendoktorwürde der Universität Basel. Im Jahre 2000 trat sie aus der Autorenvereinigung Gruppe Olten aus, weil diese das Ziel, „eine demokratische sozialistische Gesellschaft“ zu verwirklichen, aus dem Zweckartikel ihrer Statuten gestrichen hatte. Heute lebt Mariella Mehr in der Toskana.

Aus: Angeklagt (2002)

„Ich bin im Zustand der Gnade. Ich töte. Ich bin.
Auf diese kurze Formel gebracht, betrachte ich mein Leben als gelungen. Als vollendetes Kunstwerk, dem keine Farbschattierung fehlt und das an allen denkbaren Formen gewachsen ist. Sogar die Farben der Liebe sind darin enthalten, ob Sie es nun glauben oder nicht. Die Liebe spricht man meinesgleichen bekanntlich ab. Zu Unrecht, zu Recht, das hängt davon ab, wie Sie ein Leben betrachten.
Lassen Sie sich von meinem jugendlichen Aussehen nicht täuschen. Mein wahres Alter liegt in den Taten. Zählte man sie zusammen, und seien es auch nur die vom Gerichtsschreiber protokollierten, ergäbe das die stattliche Anzahl von einigen hundert Lebensjahren.
Als Malik verschwand, hatte ich den längsten Teil meines Lebens hinter mir, die frühen Kindheitsjahre abgerechnet, als ich noch nichts von ihrer Existenz wusste. Malik war der Zählrahmen, an dem ich meine Taten abzählte und die Jahre addierte, für die sie standen.
Malik wird wiederkommen.
Wird Malik wiederkommen?
Eine Glaubensfrage, wie fast alles, was unsereins vorwärts treibt.
Einlassen. Furchtlos. Sagen Sie.
Mein Vertrauen gewinnen. Nichts zu verlieren.
Wenn Sie wüssten, was ich zu verlieren habe. Eine Geschichte. Meine Geschichte. Mein ganzes Leben.
Malik.
Überhaupt. Spricht eine Beamtin so mit einer Delinquentin?
Malik würde es nicht gerne hören.
Also beeilen wir uns.
Bringen wir es hinter uns, für welche Variante ich mich auch entscheiden werde.
Ihre scheint klar zu sein.“





Mariella Mehr (Zürich, 27. Dezember 1947)

Rainer Malkowski, Henry Miller

Der deutsche Dichter Rainer Malkowski wurde am 26. Dezember 1939 in Berlin-Tempelhof geboren. Bis 1972 war Malkowski Geschäftsführer einer Werbeagentur, danach trat er als Lyriker an die Öffentlichkeit. Er war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Malkowski gelang es, sich bereits mit seinem ersten Gedichtband als Lyriker zu etablieren. Seit 2006 wird im Auftrag der Rainer Malkowski Stiftung von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste der Rainer-Malkowski-Preis verliehen.



Für einen römischen Soldaten

Mit jeder Zeile im Lexikon
über die Leistungen des Archimedes
wächst das Entsetzen
über die Tat seines Mörders.

Man erschlägt keine Genies.

Gab es nicht genug
andere Opfer?
Durchschnittliche Familienväter,
schlichte,
lebenslustige Leute?

Aber vermutlich
wußte der römische Soldat nicht
wen er vor sich hatte.

Oder er hielt nichts
von der die Jahrhunderte
erhellenden
Ungleichheit der Menschen.

Und war
gerecht.




Die Fighter

Willi Höppner, Hans Stretz,
der lange Hein und Conny Rux:
daß ich nur keinen vergesse.

Die Boxer meiner Kindheit
stehen noch immer im Ring.

Längst gilt meine Begeisterung
nicht mehr ihrem Punch,
sondern den Nehmerqualitäten.

Keiner von ihnen fällt

- bis ich selber
die Engel singen höre.







Rainer Malkowski (26. Dezember 1939 – 1. September 2003)





Der amerikanische Schriftsteller Henry Miller wurde am 26. Dezember 1891 in New York als Sohn eines aus Deutschland stammenden Schneiders geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, fühlte sich schon in der Jugend als Rebell, brach sein Studium ab und schlug sich mit verschiedenen Tätigkeiten durch – u. a. als Goldsucher in Alaska, Bettler, Totengräber, Milchmann und Küchenhilfe –, bevor er von 1930 bis 1939 in Paris lebte. Zwar hatte er 1923 ein erstes Buch verfasst ("Clipped Wings") und kürzere Arbeiten auf eigene Kosten drucken lassen, aber erst mit dreiundvierzig Jahren veröffentlichte Henry Miller in Paris seinen ersten Roman: "Tropic of Cancer" ("Wendekreis des Krebses"). Eine seiner Geliebten, die Schriftstellerin Anaïs Nin, schrieb dazu ein Vorwort. 1939 zog Henry Miller nach Griechenland, und im Jahr darauf kehrte er in die USA zurück. 1942 ließ er sich in dem kalifornischen Küstenort Big Sur nieder.

Aus: Time Of The Assassins

„Conditioned to ecstasy, the [artist] is like a gorgeous unknown bird mired in the ashes of thought. If he succeeds in freeing himself, it is to make a sacrificial flight to the sun. His dreams of a regenerate world are but the reverberations of his own fevered pulse beats. He imagines the world will follow him, but in the blue he finds himself alone. Alone but surrounded by his creations; sustained, therefore, to meet the supreme sacrifice. The impossible has been achieved; the duologue of author with Author is consummated. And now forever through the ages the song expands, warming all hearts, penetrating all minds. At the periphery the world is dying away; at the center it glows like a live coal. In the great solar heart of the universe the golden birds are gathered in unison. There it is forever dawn, forever peace, harmony and communion. Man does not look to the sun in vain; he demands light and warmth not for the corpse which he will one day discard but for his inner being. His greatest desire is to burn with ecstasy, to commerge his little flame with the central fire of the universe. If he accords the angels wings so that they may come to him with messages of peace, harmony and radiance from worlds beyond, it is only to nourish his own dreams of flight, to sustain his own belief that he will one day reach beyond himself, and on wings of gold.

One creation matches another; in essence they are all alike. The brotherhood of man consists not in thinking alike, nor in acting alike, but in aspiring to praise creation. The song of creation springs from the ruins of earthly endeavor. The outer man dies away in order to reveal the golden bird which is winging its way toward divinity.“





Henry Miller (26. Dezember 1891 – 7. Juni 1980)

Suche

 

Status

Online seit 5655 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

Credits

Zufallsbild

Moore

Counter


Weltliteratur
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren