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Emily Dickinson, Jorge Semprún, Christine Brückner

Die amerikanische Dichterin Emily Dickinson wurde am 10. Dezember 1830 in Amherst, US-Bundesstaat Massachusetts geboren. Emily verbrachte ihr gesamtes Leben in Amherst, Massachusetts. Sie entstammt einer alteingesessenen, calvinistischen Familie. Sie besuchte die Amherst Academy (1834-1847), wo sie Unterricht in klassischer Literatur, Latein, Geschichte, Religion, Mathematik und Biologie erhielt. Danach wechselte sie auf das Mount Holyoke Female Seminary (1847-1848), eine konservativ-evangelikale Schule für Mädchen. Dort fiel sie ihren Lehrern durch ihre Intelligenz auf, sie war jedoch physisch und psychisch anfällig und litt an Depressionen, so dass sie die Schule nach nur einem Jahr abbrach. Emily Dickinson stand mit einer Reihe von Bekannten und Verwandten in Briefkontakt, persönliche Kontakte pflegte sie aber nur zu wenigen Menschen. Dazu gehörte neben ihrer Schwester Lavinia und ihrem Bruder Austin und dessen Frau Susan, einer Jugendfreundin von Emily, auch der Geistliche Charles Wadsworth aus Philadelphia. In ihm sah sie einen Seelenverwandten, den sie als dearest earthly friend bezeichnete.
Die ersten Gedichte von Emily Dickinson stammen aus dem Jahr 1850, die sie ab etwa 1858 in Faszikel ordnete und zusammenfasste. Die fruchtbarste Schaffensphase (1860-1870) war von zunehmender Vereinsamung und Krankheit überschattet. Nur sieben ihrer insgesamt 1775 Gedichte wurden zu ihren Lebzeiten veröffentlicht, viele fanden jedoch den Weg in die Öffentlichkeit in Briefen an Freunde und Verwandte. Aber Ihre Gedichte, erstmals 1890 nach ihrem Tod gedruckt, scheinen stilistisch vielfach ins 20. Jahrhundert vorzugreifen.



THERE is another Loneliness

THERE is another Loneliness
That many die without,
Not want or friend occasions it,
Or circumstances or lot.

But nature sometimes, sometimes thought,
And whoso it befall
Is richer than could be divulged
By mortal numeral.




A POOR torn heart, a tattered heart

A POOR torn heart, a tattered heart,
That sat it down to rest,
Nor noticed that the ebbing day
Flowed silver to the west,
Nor noticed night did soft descend
Nor constellation burn,
Intent upon the vision
Of latitudes unknown.

The angels, happening that way,
This dusty heart espied;
Tenderly took it up from toil
And carried it to God.
There,—sandals for the barefoot;
There,—gathered from the gales,
Do the blue havens by the hand
Lead the wandering sails.






I SHOULD not dare to leave my friend

I SHOULD not dare to leave my friend,
Because—because if he should die
While I was gone, and I—too late—
Should reach the heart that wanted me;

If I should disappoint the eyes
That hunted, hunted so, to see,
And could not bear to shut until
They “noticed” me—they noticed me;

If I should stab the patient faith
So sure I ’d come—so sure I ’d come,
It listening, listening, went to sleep
Telling my tardy name,—

My heart would wish it broke before,
Since breaking then, since breaking then,
Were useless as next morning’s sun,
Where midnight frosts had lain!







Emily Dickinson (10. Dezember 1830 – 15. Mai 1886)





Der Spanische Schriftsteller Jorge Semprún wurde am 10. Dezember 1923 in Madrid als eines von sieben Kindern des linksliberalen Juraprofessors José Maria Semprún geboren. Aufgrund des spanischen Bürgerkriegs zog José Maria Semprún im September 1936 mit seiner zweiten Frau und den Kindern nach Paris. Dort, an der Sorbonne, studierte Jorge Semprún nach der Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in Den Haag Philosophie und schloss sich 1941 unter dem Decknamen "Gérard" der kommunistischen Résistance an ("Francs-Tireurs et Partisans"). 1943 wurde Jorge Seprún von der Gestapo festgenommen und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Nach der Befreiung am 12. April 1945 wählte er erneut Paris als seinen Wohnort. Als Mitglied der spanischen Exil-KP begann er 1953, den Widerstand gegen das Franco-Regime zu koordinieren, und von 1957 bis 1962 wirkte er am Aufbau einer kommunistischen Untergrundorganisation in Spanien mit. Wegen seiner Kritik am Stalinismus schloss die Kommunistische Partei ihn 1964 aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jorge Semprún bereits zu schreiben angefangen und seinen autobiografischen Roman "Die große Reise" veröffentlicht. 1980 erschien Jorge Semprúns Roman "Was für ein schöner Sonntag!".
Der spanische Ministerpräsident Felipe Gonzáles Márquez (*1942) ernannte ihn 1988 zum Kultusminister, aber schon nach drei Jahren zog Jorge Semprún sich wieder aus der Politik zurück.
1994 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.


Aus: Der Tote mit meinem Namen (Le mort qu'il faut, übersetzt von Eva Moldenhauer)

„- Wir haben den passenden Toten! schreit Kaminsky.
Er kommt mit großen Schritten herbei, wartet nicht, bis er mich erreicht hat, um die gute Nachricht auszuposaunen.
Ein Dezembersonntag: Wintersonne.
Die Bäume ringsum waren mit Reif bedeckt. Überall Schnee, anscheinend seit jeher. Jedenfalls hatte er den bläulichen Schimmer des Ewigen. Aber der Wind hatte sich gelegt. Seine üblichen Böen auf der Höhe des Ettersbergs, stürmisch, rauh, eisig, gelangten nur noch bis zu der Bodensenke, wo sich das Latrinengebäude des Kleinen Lagers erhob.
Flüchtig hätte man in der Sonne, in der Abwesenheit des todbringenden Windes vergessen, an etwas anderes denken können. Das hatte ich mir gesagt, als ich am vereinbarten Treffpunkt ankam, vor der Baracke der Gemeinschaftslatrinen. Man hätte sich sagen können, daß der Appell gerade zu Ende gegangen war und daß man, wie jeden Sonntag, ein paar Stunden Leben vor sich hatte: eine kostbare kleine Zeitspanne, die nicht den SS-Leuten gehören würde.
Man hätte in der Sonne die Augen schließen, sich ausdenken können, womit man diese verfügbare Zeit, dieses allwöchentliche Wunder ausfüllen würde.
Die Auswahl war nicht groß, es gab präzise Grenzen - wie man sich denken kann. Aber die gibt es wahrscheinlich immer und überall; jedenfalls für den gemeinen Sterblichen. Dennoch war eine, wenn auch eingeschränkte Wahl möglich: eine Ausnahme, ausschließlich den Sonntagnachmittagen vorbehalten, aber real. Man könnte zum Beispiel wählen, sich schlafen zu legen.
Übrigens rannten die meisten Deportierten gleich nach dem Ende des Sonntagsappells zu den Schlafräumen. Sich vergessen, sich verlieren, vielleicht träumen. Sie fielen wie ein Stein auf das Stroh der Bettstellen, schliefen sofort ein. Nach dem Appell, nach der Sonntagssuppe - immer Nudelsuppe; die dickste der Woche; immer willkommen schien das Bedürfnis nach dem erholsamen Nichts zu überwiegen.
Man konnte es aber auch über sich bringen, den Schlafmangel, die Lebensmüdigkeit zu überwinden, um Kumpel aufzusuchen, eine Gemeinsamkeit, manchmal sogar eine Gemeinschaft herzustellen, wenn nicht allein das Geburtsdorf oder der Maquis, die Widerstandsbewegung, ihr zugrunde lag; wenn sie zudem noch eine politische oder religiöse war, die nach Überschreitung, also nach Transzendenz trachtete.“






Jorge Semprún (Madrid, 10. Dezember 1923)






Die deutsche Schriftstellerin Christine Brückner wurde am 10. Dezember 1921 in Schmillinghausen/Waldeck bei Arolsen als Tochter des Pfarrers Carl Emde und dessen Ehefrau geboren. Sie studierte Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte, während sie ihren Lebensunterhalt als Köchin, Kantinenleiterin, Buchhalterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstinstitut Marburg verdiente. Im Alter von zweiunddreißig Jahren veröffentlichte Christine Brückner ihren ersten Roman: "Ehe die Spuren verwehen". 1985 stiftete sie zusammen mit ihrem Ehemann Otto Heinrich Kühner den "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor". Zu den größten Erfolgen der Autorin zählt die Roman-Trilogie "Jauche und Levkojen", "Nirgendwo ist Poenichen" und "Die Quints" sowie das Buch "Wenn Du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen". In den Jahren 1979 und 1980 wurden "Jauche und Levkojen" und "Nirgendwo ist Poenichen" jeweils als Mehrteiler für das Fernsehen verfilmt.

Aus: Jauche und Levkojen

“Der junge Quindt kehrte nach viertägiger Hotel-Ehe zu seinem Regiment an die Westfront zurück, und die alten Quindts nahmen seine junge Frau mit nach Poenichen. Schnellzug Berlin-Stettin-Stargard, dann Lokalbahn und schließlich Riepe, der die drei mit dem geschlossenen Coupé - nach dem Innenpolster >Der Karierte< genannt - an der Bahnstation abholte. Die junge Frau führte nicht mehr als eine Reihe von Schließkörben und Reisetaschen mit sich. Fürs erste blieb ihre Aussteuer in Berlin, Möbel, Wäsche, Porzellan und Silber für die spätere Berliner Stadtwohnung. Sie würde fürs erste zwei der Gästezimmer im Herrenhaus bewohnen, die sogenannten >grünen Zimmer<. Fürs erste, das hieß: bis der junge Baron heimkehrte, bis der Krieg zu Ende war.
Als die Pferde in die kahle Lindenallee einbogen, dämmerte es bereits. Vera sagte, als sie das Herrenhaus am Ende der Allee auftauchen sah: »Das sieht ja direkt antik aus! War denn mal einer von euch Quindts in Griechenland?« Der alte Quindt bestätigte es. »Ja, aber nicht lange genug. Pommersche Antike. «
Wo dieses Poenichen liegt?
Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, schlagen Sie im Atlas die Deutschlandkarte auf. Je nach Erscheinungsjahr finden Sie das Gebiet von. Hinterpommern rot oder schwarz überdruckt mit >z. Z. poln. Besatzungsgebiet< oder >unter poln. Verwaltung<, die Ortsnamen ausschließlich in deutscher Sprache oder die polnischen Namen in Klammern unter den deutschen oder auch nur polnisch. Daraus sollten Sie kein Politikum machen; im Augenblick steht zwar schon fest, daß der Erste Weltkrieg im günstigsten Falle noch durch einen ehrenvollen Waffenstillstand beendet werden kann, aber: Noch ist Pommern nicht verloren!“






Christine Brückner (10 december 1921 – 21 december 1996)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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