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Montag, 9. März 2009

Peter Altenberg, Ota Filip

Der österreichische Schriftsteller Peter Altenberg (eigentlich Richard Engländer) wurde am 9. März 1859 in Wien geboren. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen, ein normales Berufsleben zu beginnen, attestierte ihm ein Arzt die Unfähigkeit einen Beruf auszuüben wegen einer Überempfindlichkeit des Nervensystems. Seither führte er das Leben eines Bohèmiens und verbrachte die meiste Zeit im Kaffeehaus. Von kurzen Eindrücken, flüchtigen Begegnungen und zufällig mitgehörten Gesprächen inspiriert, schrieb Altenberg als Gelegenheitskünstler kleine Prosastücke. Diese stellen eine impressionistische Studie des Wiener Lebens und der Gesellschaft dar. Trotz Erfolges blieb Altenberg von Spenden abhängig, zu denen seine Freunde – u.a. Karl Kraus und Adolf Loos – aufriefen. Nachdem er seine letzten zehn Lebensjahre zu einem großen Teil in Alkoholentzugs- und Nervenheilanstalten verbracht hatte, starb er 1919. Er wurde in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Aus: Café-Chantant

“Nach der Vorstellung, Mitternacht, soupieren die Kavaliere mit den »Stars«.
Fünf junge Damen sind es, Schwestern. Vier sind hellblond, mit tiefen Scheiteln in ihren seidenen leichten Haaren. Eine ist hellbraun, mit tiefem Scheitel in ihren seidenen leichten Haaren.
Alle fünf tragen weite seidene schwarze Kleider und hellgraue Empire-Hüte mit drei schwarzen Straußfedern. Eine sechste ist in Reserve da. Plötzlich ist sie verschwunden. Wohin?! Niemand könnte es ergründen. Entführt, versunken?!?
Siehst Du, wie gut es ist, daß eine in der Reserve ist?! Gleich bestellt man einen neuen Reservisten und ein schwarzes Seidenkleid und einen Hut Empire.
Ein Graf schrieb der wunderbaren Mage einmal in ihr englisches Stammbüchlein: »Wenn Sie haben eine üble Laune, mein Herr, so nehmen Sie nicht Beechams Pillen, sondern soupieren sie mit Mage, und Ihre Krankheit wird fort sein, ganz fort.«
Viele Herren versuchten seitdem dieses einfache Mittel und allen half es. Frohen Sinn verbreitet sie wirklich, wie ein Kind bei seinen Großeltern.
Ein Baron sagte einmal während eines Soupers: »Fünf little dogs wird man euch schenken, ihr Süßen, gelbe Hündchen mit dunklen Schnäuzchen. Alle werden zu gleicher Zeit auf eurem Schoße sitzen und – – –«
»Und?!« fragten die fünf jungen Mädchen.
»Und – – –. Kleine Hunde können nichts dafür.«
Die fünf Fräulein lachten darüber wie Kanarienvögel im Sonnenlichte. Ganze Trillerketten rollten sie, wie man bei »Harzern« sich auszudrücken pflegt.
»You are ein kleines Swein,« sagte Mage zu diesem Kavaliere und tippte ihn auf seine Glatze, welche er in höchstem Maße besaß.
Die Kavaliere bestellten fünf Eierpünsche. Dafür schwärmen die jungen Fräulein. »Keinen Champagner! Keinen Rheinwein! Eierpunsch! Eierpunsch, o bitte – –!«
»Ich vermutete gar nicht, daß im Eierpunsche soviel Poesie läge«, sagte einer der Kavaliere und leckte Mages Löffelchen ab.”








Peter Altenberg (9 maart 1859 – 8 januari 1919)
Porträt von Oskar Kokoschka, 1909




Der deutsch- und tschechischsprachigee Schriftsteller Ota Filip wurde am 9. März 1930 in Schlesisch Ostrau geboren. Ota Filip arbeitete nach Abitur und Journalistik-Studium in der Tschechoslowakei als Redakteur in verschiedenen Zeitungen und im Rundfunk, ab 1960 bis Ende 1967 als Hilfsarbeiter. In dieser Zeit begann er aus Langeweile den Roman Cafe an der Straße zum Friedhof zu schreiben, für den er 1967 den Großen Preis der Stadt Ostrau erhielt. Ab 1968 arbeitete er als Verlagslektor. Ein Jahr nach der Okkupation des Landes, im Jahr 1969, wurde er wegen „Unterwühlung der sozialistischen Gesellschaft“ verurteilt und war 14 Monate inhaftiert. Danach war er als Möbelmonteur, Lastwagenfahrer und Bauarbeiter tätig. 1974 wurde er mit seiner Familie ausgebürgert und lebt seitdem als freier Schriftsteller in Oberbayern. 1986 wurde ihm der Adelbert-von-Chamisso-Preis für deutschsprachige Migrantenliteratur verliehen.

Aus: Im Licht der goldenen Stadt

Was blieb nach 1945 von der grossartigen, natürlich vorwiegend deutschsprachigen jüdischen Kultur in Prag zurück? Der alte jüdische Friedhof mitten in Prag mit seinen in vier Jahrhunderten künstlich aufgeschütteten zwölf Erdschichten, mit ebenso vielen Gräberschichten und mit mehr als 12|000 Grabsteinen, ist heute - leider - eine Touristenattraktion; es blieben die Alt-Neue Synagoge, ein jüdisches Museum, mehr als 77|000 von den Nazis ermordete böhmische Juden und dann nur Geschichten, Legenden, Märchen und Erzählungen aus einer grossen, mehr als tausendjährigen Geschichte des Prager Judentums. Und Franz Kafka? Der wird in Prag inzwischen ganz geschickt vermarktet. Es wird nicht lange dauern, und westliche Touristen werden sich in Prag schicke T-Shirts mit der Aufschrift »I love Kafka« oder Wandteller mit Kafkas traurigem Gesicht kaufen können. Erst dann wird es in Prag richtig »kafkaesk«. Aber wenn Sie Kafkas Prag erleben wollen, dann besuchen Sie Franz Kafka auf dem jüdischen Teil des Friedhofs in Prag- Olgany. Hier werden Sie bestimmt keine oder nur wenige Touristen antreffen. Der neue jüdische Friedhof kann den Besuchern nämlich nicht wie der alte, von Touristen überlaufene in der Nähe der Pariser Strasse das Grab des legendären Prager Rabbi Loewy bieten, der den berühmten Golem schuf (Gustav Meyrink schrieb 1915 über den Golem einen herrlichen Roman), auch keine Berühmtheiten aus der Geschichte des Prager Ghettos, sondern nur den schlichten Grabstein mit Franz Kafkas Namen, mit den Namen seiner Eltern und Schwestern, und dann die Stille zwischen den schwarzen, von wilden Holundersträuchern überwachsenen Marmorsteinen mit ihren goldenen, längst vergessenen Namen von einst ehrwürdigen jüdischen Familien aus Prag und Umgebung. Die Geschichte wiederholt sich nicht, nicht einmal die Geschichte einer Literatur. Diese Regel trifft auch auf die Geschichte der grossartigen deutschen oder deutschsprachigen Literatur in Prag zu."







Ota Filip (Ostrau, 9 maart 1930)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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