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Samstag, 21. März 2009

Hamid Skif, Jean Paul, Hubert Fichte

Der algerische Schriftsteller und Journalist Hamid Skif wurde am 21. März 1951 als Mohamed Benmebkhout im algerischen Oran geboren. Er arbeitete als Reporter, gründete eine Zeitschrift und den algerischen Journalistenverband und war Mitglied einer Theatergruppe in Algier. Wegen seiner gesellschaftskritischen Schriften wurde er von der algerischen Regierung drangsaliert und erhierlt mehrere Morddrohungen seitens islamischer Fundamentalisten. Als ihn 1997, während des algerischen Bürgerkrieges, ein Anschlag auf sein Leben nur knapp verfehlte, floh Skif mit seiner Familie nach Hamburg. Er veröffentlicht Lyrik, Prosa und Theaterstücke. Hamid Skif lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern nach wie vor in Hamburg.

Aus: Geografie der Angst (Übersetzt von Andreas Münzner)

„Nichts mehr zu essen. Was ist mit Michel passiert? Er hat vergessen zu kommen.
Gestern bin ich trotz meiner Probleme beim Gehen zwischen ein und zwei Uhr nachts auf meinen wöchentlichen Spaziergang gegangen. Ich habe in Mülleimern gewühlt. Kommt er heute noch oder ist er der Last überdrüssig geworden?
Schlechte Neuigkeiten. In den Hangars beim Flughafen haben sie Tausende von Illegalen eingesperrt. Über das Radio werden die Leute aufgefordert, der Polizei, deren Belegschaft durch Truppen verstärkt wurde, tatkräftig zur Hand zu gehen. Die kleine Alte ist wieder am Fenster aufgetaucht. Sie schiebt ganz offensichtlich Wache. Meine Angst ist um eine Stufe gestiegen. Ich habe alle Bücher außer eines, das ich in Reserve halte, verschlungen und die Zeitungslektüre wieder aufgenommen. Jeden Tag lese ich einen alten Bericht noch einmal und erfinde eine Fortsetzung. Katastrophe, Unfall, Mord, der ganze Katalog der Vermischten Meldungen wird durch-exerziert. Ich liebe es, Dialoge zwischen Gefangenen zu erfinden – ob das ein Zufall ist?“







Hamid Skif (Oran, 21. März 1951)




Der deutsche Dichter Jean Paul wurde am 21. März.1763 in Wunsiedel (Fichtelgebirge) geboren. Sein Vater war Organist und Dorfpfarrer. Sein richtiger Name war Johann Paul Friedrich Richter. Er wuchs unter ärmlichen Verhältnissen auf. Er besuchte ab 1779 das Gymnasium in Hof, wo er bei seinen Großeltern lebte. 1781 bis 1784 studierte er Theologie und Philosophie in Leipzig. Die Bemühungen, sein Studium durch Privatstunden zu finanzieren, scheiterten, er mußte es wegen Armut abbrechen. Von 1790-1794 arbeitete er als Lehrer an der von ihm gegründeten Elementarschule in Schwarzenbach, bis ihm der Erfolg seiner Bücher Unabhängigkeit vom reinen Broterwerb brachte. Er lebte von 1798-1800 in Weimar, wo er Herder, Goethe und Schiller begegnete. Bis 1803 arbeitete er als Legationsrat in Meiningen, danach in Coburg und Bayreuth. Jean Paul erblindete 1824.

Aus: Dr. Katzenbergers Badereise

“Daß sich niemand als Wagen-Mitbelehnter meldete, war ihm als Mittelmanne herzlich einerlei, da er mit der Anzeige schon genug dadurch erreichte, daß mit ihm kein Bekannter von Rang umsonst mitfahren konnte. Er hatte nämlich eine besondere Kälte gegen Leute von höherem oder seinem Range und lud sie deshalb höchst ungern zu Diners, Gouters, Soupers ein und gab lieber keine; leichter besucht' er die ihrigen zur Strafe und ironisch; – denn er denke (sagte er) wohl von nichts gleichgültiger als von Ehren-Gastereien, und er wolle ebensogern à la Fourchette des Bajonetts gespeiset sein, als feurig wetteifern mit den Großen seiner Stadt im Gastieren, und er lege das Tischtuch lieber auf den Katzentisch. Nur einmal – und dies aus halbem Scherz – gab er ein Gouter oder Degouter, indem er um 5 Uhr einer Gesellschaft seiner verstorbnen Frau seinen Tee einnötigte, der Kamillen-Tee war. Man gebe ihm aber, sagte er, Lumpenpack, Aschenbrödel, Kotsassen, Soldaten auf Stelzfüßen: so wüßt' er, wem er gern zu geben habe; denn die Niedrigkeit und Armut sei eine hartnäckige Krankheit, zu deren Heilung Jahre gehören, eine Töpfer- oder Topf-Kolik, ein nachlassender Puls, eine fallende und galoppierende Schwindsucht, ein tägliches Fieber; – venienti aber, sage man, currite morbo, d.h. man gehe doch dem herkommenden Lumpen entgegen und schenk' ihm einen Heller, das treueste Geld, das kein Fürst sehr herabsetzen könne.”








Jean Paul (21. März 1763 – 14. November 1825)
Statue in Bayreuth





Der deutsche Schriftsteller Hubert Fichte wurde am 21. März 1935 in Perleberg, Brandenburg, geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Schauspieler als auch eine Lehre in der Landwirtschaft und lebte ab 1961 in Hamburg. Nach missglückten dramatischen Versuchen veröffentlichte er unter anderem den Erzählband Der Aufbruch nach Turku (1963), Das Waisenhaus (1965), Die Palette (1968) und Detlevs Imitationen "Grünspan" (1971). Ein Teilvorabdruck aus dem Roman "Detlevs Imitationen - Grünspan" erschien mit einem Portrait von Hubert Fichte in der Zeitschrift konkret, Nr. 20 im Jahr 1970.
Zu seinen prägenden Einflüssen gehörte neben Marcel Proust Hans Henny Jahnn, den Fichte 1949 kennenlernte, aber auch Jean Genet, mit dem er ein vielbeachtetes Interview geführt hat. Sein Verhältnis zu Jahnn - und dessen Einfluss auf die Entdeckung der eigenen Homosexualität - hat Fichte in seinem letzten zu Lebzeiten erschienenen Roman Versuch über die Pubertät (1974) dargestellt, mit dem er seinen autobiografisch inspirierten roman-fleuve vorläufig zu einem Abschluss brachte. In den 1970er Jahren beschäftigte sich Fichte zunehmend mit ethnologischen Untersuchungen. Von 1971 bis 1975 hielt er sich hierzu in Bahia (Brasilien), Haiti und Trinidad auf.

Aus: St. Pauligeschichte

“Davidstraße. – Über der Elbe ein Dunstlicht von Werften und Schiffen. – Eine Frau zieht vorbei; drei Katzen und fünf Hunde hält sie an kleinen Zügeln. – Der Duft des Flußwassers weht heran. Doch ich will nicht zum Strom hinunter. Um diese Zeit breitet sich am diesseitigen Ufer eine graue, – schwarze, – schwerblaue Einsamkeit zwischen Häuser und Gerüste. – Ich kehre dem Hafen den Rücken –, ich schlage auch nicht den Weg zum Pinnasberg ein, mit den vertrauten und unheimlichen Schenken und schlendre sogar an dem freundlichen Konditorladen voll billiger, kranker Mädchen vorüber.
Mich erfüllt ein unerträglicher Durst in der lauen Vergnügungsunruhe.
Die Lichter der Reeperbahn zucken auf, zittern, – verlöschen und blitzen heftiger wieder hervor. – Eine gleißende, bonbongetönte Fuge.

Ich gehe in die „Lorelei“. Neulich bei meinem nächtlichen Streifzug durch homosexuelle Lokale habe ich sie ausgelassen.
Auf den Tischen stehen Getränkekarten; das Bier hier ist nicht teurer als in jeder gewöhnlichen Kneipe. Es fehlt jener peinliche Geruch der Vereinskrämerei, welcher sich in gewissen Bars schon durch die teuren Getränkepreise aufdrängt.
Auf den zweiten Blick entdecke ich einen prominenten Buchhändler der Hansestadt. Wir begrüßen uns distanziert.
Arbeiter sonst. –
Sie trinken ihr Bier und sehen sich tief in die Augen. An der Theke lehnen sie dicht nebeneinander. – Ich kann ihnen wohl ansehen, daß sie „so“ sind. Dennoch wirken sie natürlich, unauffällig, einfach. Vielleicht sind sie nur ein wenig sentimentaler, als sie es sonst wären.”







Hubert Fichte (21. März 1935 – 8. März 1986)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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