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Montag, 16. März 2009

César Vallejo, Francisco Ayala

Der peruanische Dichter und Schriftsteller César Abraham Vallejo Mendoza wurde am 16. März 1892 in Santiago de Chuco, einem Dorf in den peruanischen Anden, geboren. Er begann mit 13 Jahren die ersten Gedichte zu schreiben, studierte dann Literatur an der Universidad de la Libertad in Trujillo und erlangte 1915 einen Master-Abschluss in spanischer Literatur. Als Student arbeitete er auch auf einer Zuckerplantage. Hier lernte er die Ausbeutung der Landarbeiter kennen, was ihn in seiner späteren literarischen und politischen Arbeit stark beeinflussen sollte. Nach dem Studium lebte Vallejo in Lima, wo er wichtige Vertreter der intellektuellen Linken kennenlernte. Er gab Nachhilfestunden und erhielt schließlich eine Anstellung als Lehrer. Er verlor diese Anstellung, nachdem er sich geweigert hatte, seine schwangere Geliebte zu heiraten; diese starb nach einer von ihm initiierten Abtreibung. In dieser Zeit, um 1918, schrieb er sein Erstlingswerk, den Gedichtband Los heraldos negros. Nach der Veröffentlichung von Trilce 1922 verlor César Vallejo eine weitere Lehrerstelle und emigrierte 1923 nach Europa. Hier ließ er sich in Paris nieder. In der Folgezeit nahmen kommunistische Einflüsse auf sein Werk zu, 1928 reiste er zudem nach Moskau, um den Sozialismus in diesem Land kennenzulernen. Er wurde 1931 Mitglied im Kongreß Antifaschistischer Autoren und gründete 1937 zusammen mit Pablo Neruda in Paris das Lateinamerika-Komitee zur Unterstützung der spanischen Republik. Nach seinem Tod 1938 wurde er auf dem Friedhof Montparnasse in Paris beerdigt. Obwohl während seiner Lebenszeit nur drei seiner Bücher veröffentlicht wurden, gilt César Vallejo dennoch als einer der großen poetischen Neuerer der spanischen Sprache des 20. Jahrhunderts.

JETZT UNTER UNS HIER

Jetzt, unter uns, hier,
komm mit mir, nimm deinen Körper bei der Hand,
wir wollen zusammen nachtessen gehen und einen Augenblick Leben
als Leben zu zweit verbringen, und auch unser Tod soll sein Teil davon haben.
Jetzt, komm mit dir, tu mir den Gefallen und bleibe,
in meinem Namen und im Lichte der Nebelnacht,
in der du deine Seele bei der Hand nimmst
und wir auf Fußspitzen vor uns fliehen.

Komm zu mir, ja sicher! Und zu dir, ja sicher!
Im Gleichschritt, damit wir zwei im ungleichen Schritt
den Abschiedsschritt uns vorführen sehn.
Bis zum nächsten Mal! Bis wir wiederkommen!
Bis wir lesen können, Analphabeten!
Bis zum nächsten Mal. Jetzt müssen wir gehn.

Was liegt mir an den Gewehren,
hör,
hör zu, was liegt mir an ihnen,
wenn die Kugel schon auf der Höhe meiner Unterschrift kreist?
Was gehen dich die Kugeln an,
wenn der Bauch des Gewehrs schon nach dir riecht?
Noch heute wollen wir
einen Blinden unsern Stern wiegen lassen, und
wenn du anfängst mir vorzusingen, wollen wir weinen.
Heute noch, meine Schöne, im gleichen Schritt
und mit deinem Vertrauen, bis zu dem meine Angst reicht,
wollen wir fort aus uns, zu zweit wir zwei,
bis wir blind sind,
bis
wir weinen vor soviel Rückkehr!

Jetzt,
unter uns, nimm
deine süße Person bei der Hand,
wir wollen zusammen nachtessen gehen und einen Augenblick Leben
als Leben zu zweit verbringen, und auch unser Tod soll sein Teil davon haben.
Jetzt, komm mit dir, tu mir den Gefallen
etwas zu singen
und spiel etwas auf deiner Seele und klatsch den Takt mit der Hand.
Bis zum nächsten Mal! Bis es soweit ist!
Bis wir uns trennen! Jetzt müssen wir gehn.



Übersetzt von Erwin Walter Palm








César Vallejo (16. März 1892 – 15. April 1938)





Der spanische Schriftsteller Francisco Ayala wurde am 16. März 1906 in Granada geboren. Ayala stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er wuchs zunächst in Granada, später in Madrid auf, wo er Jura, Philosophie und Literaturwissenschaft studierte. 1925 erschien sein erster Roman Tragikomödie eines geistlosen Mannes. Er wurde Mitarbeiter der Zeitschrift Revista de Occidente, die von José Ortega y Gasset herausgegeben wurde. Von 1929 bis 1931 lebte er in Berlin. In den 1930er Jahren arbeitete er als Anwalt für die republikanische Regierung Spaniens. Während der sich abzeichnenden Niederlage der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg ging er 1939 ins Exil, zunächst nach Lateinamerika (Stationen Argentinien, Puerto Rico), schließlich in die USA. Dort war er als Universitätsprofessor für Literatur und Soziologie, als Journalist und Übersetzer literarischer Werke (u.a. Thomas Mann, Rainer Maria Rilke) tätig. Nach dem Tod Francos kehrte Ayala 1976 nach Spanien zurück. Ayala feiert heute seinen 103. Geburtstag.

Aus: Wie Hunde sterben (Muertes de perro, Übersetzt von Erna Brandenberger)

„Wir sind heute nur allzusehr daran gewöhnt, im Kino Revolutionen, Kriege, Überfälle, Aufruhr aller Art und spektakuläre Gewalttaten anzuschauen, bei denen die Bestie Mensch brüllt; wenn man all das jedoch nur im Kino gesehen hat, kann man sich - glaube ich - kaum vorstellen, mit welch verblüffender Gewöhnlichkeit es sich in der Realität abspielt, anders als wenn man - wie ich jetzt - bedauerlicherweise dazu auserkoren ist, es hautnah mitzuerleben. Spätere Generationen werden angesichts solcher Ereignisse bestimmt staunen und alle daran Beteiligten vorbehaltlos als Helden betrachten. Auf solche Ehren verzichte ich, was mich betrifft, selbstverständlich gerne und bin bestrebt, diesen Bericht in der Blöße der reinen Wahrheit abzuliefern. Tag für Tag sitze ich hier in
meinem Rollstuhl, werde Zeuge des ganzen grausamen Durcheinanders und befinde mich mitten im Wirbel, ohne daß mich bislang jemand behelligt hätte. Falls mir meine Nutzlosigkeit weiterhin von Nutzen ist und nicht doch noch jemand aus Bosheit seine Scherze mit meiner Lähmung treibt und mich mit einem Stoß in den schauerlichen Totentanz hineinbefördert, so ist es sehr wahrscheinlich, daß wir das Ende erleben und ich es selbst erzählen kann ... Denn das alles muß ja schließlich ein Ende haben; und dann ist jemand vonnöten, es zu erzählen.
Bis dahin schützt mich meine Bedeutungslosigkeit.Wer wird sich denn schon mit mir abgeben? Ich habe mehr als genug Zeit, zu beobachten und auszukundschaften, Zeit, meine Erkundigungen auf ihre Stichhaltigkeit hin zu überprüfen, Zeit sogar, Beweismaterial zu sammeln, ja die Papiere zusammenzutragen, auf deren dokumentarischen Wert die Geschichte dieser verworrenen Zeitläufte sich stützen muß.“







Francisco Ayala (Granada, 16. März 1906)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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