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Samstag, 14. März 2009

Jochen Schimmang, Volker von Törne

Der deutsche Schriftsteller und Übersetzer Jochen Schimmang wurde am 14. März 1948 in Northeim geboren. Schimmang verbrachte seine Jugend in Leer/Ostfriesland. Von 1969 bis 1974 studierte er Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ab 1977 unterrichtete er an verschiedenen Orten Deutsch als Fremdsprache. Seit 1993 arbeitet er als freier Schriftsteller. Er lebte längere Zeit in Köln, dann in Paris und seiner Heimatstadt Leer, inzwischen in Oldenburg. Schimmang erhielt neben verschiedenen Arbeitsstipendien 1982 einen Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Literatur und 1996 den Rheinischen Literaturpreis Siegburg. 1996/97 war er Poet in residence an der Universität-Gesamthochschule Essen. 2000/2001 hatte er eine Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig inne. Seine stark autobiographisch geprägten Werke haben häufig das männliche Single-Dasein der Gegenwart zum Thema. Schimmang ist außerdem seit seinem ersten Roman ein seismographischer Chronist der Lebensbefindlichkeiten und gesellschaftlichen Strömungen in der Bundesrepublik.

Aus: Zaungäste des Fortschritts

“Adorno habe ich gleichsam knapp verfehlt, und ich bin überzeugt, dass alles in meinem Leben anders gekommen wäre, wenn nur die Ereignisse des Frühjahrs 1969 anders verlaufen wären. Im Februar oder frühen März 1969 fuhr ich nach Frankfurt am Main, um mir ein Zimmer zu suchen und ein paar Wochen später mein Studium aufzunehmen, unter anderem das der Philosophie. Dass ich kein Zimmer fand, hätte sich noch reparieren lassen, dass aber die Universität Frankfurt kurz danach zu meiner Bewerbung um einen Studienplatz noch eine etwas läppische Nachfrage hatte, verärgerte mich so sehr, dass ich mich für Berlin entschied, wo ich mich ebenfalls beworben hatte und man keine weiteren Nachfragen stellte.
Ich bin bis heute überzeugt, dass das ein Fehler war. Wäre ich Adorno noch begegnet, selbst so kurz vor seinem Tod, so wäre ich gegen die ganze Tristesse der kommunistischen Parteikostümierung resistent gewesen, der ich ein knappes Jahr nach meinem Studienbeginn in Berlin erlag und die mich zwei Jahre meines Lebens kostete. Ich hätte mich einen feuchten Lehm um den Kampf zweier Linien, um Sozialfaschismus oder die Stalinfrage geschert, und ich wäre niemals auf Maidemonstrationen im disziplinierten Block voller Angst durch den Wedding oder andere bedrohliche Gegenden gelaufen, wo die Berliner Arbeiterklasse aus dem geöffneten Fenster auf uns herabschimpfte. Ich hätte nie etwas anderes sein wollen als das Bürgerkind, das ich war.”







Jochen Schimmang (Leer, 14. März 1948)




Der deutsche Schriftsteller Volker von Törne wurde am 14. März 1934 in Quedlinburg geboren. Er ging in Seesen und Gandersheim zur Schule und studierte von 1954 bis 1956 Pädagogik in Braunschweig und ab 1956 das damalige Kombistudium Politik/Wirtschaft/Arbeit an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft in Wilhelmshaven-Rüstersiel. Anschließend arbeitete er drei Jahre lang als Bauarbeiter. Seit 1962 lebte er in Berlin, wo er anfangs Redakteur und Mitarbeiter der Zeitschrift „Alternative“ war und ab 1963 Geschäftsführer der Aktion Sühnezeichen. In dieser Funktion reiste er häufig nach Osteuropa und Israel, wo er sich in Vorträgen für Aussöhnung, Verständigung und Frieden einsetzte. Sein schmales literarisches Werk besteht zu einem großen Teil aus engagierter Lyrik, nicht selten Sonetten, womit von Törne eine große Kunstfertigkeit offenbart. Sein Werk fand sowohl in Deutschland als auch in übersetzter Form im Ausland bei seinen Lesern großen Anklang fand, obwohl der Autor, der sich zeit seines Lebens dem Literaturbetrieb verweigert hatte.


Lied vom Terroristen Karl Heinz Pawla

Hört die Schandtat von dem frechen
Karl Heinz Pawla aus Berlin:
Dieser schwarze Sohn von Tschechen
ohne Zucht und Disziplin,
lange Haare, ungewaschen
und die Hände in den Taschen,
trat er vor das Landgericht
als ein schlimmer Bösewicht.

Finster stand der Lichtesscheue
in Justizias heil'gem Haus
ohne Demut, ohne Reue,
und zog seine Schuhe aus.
Alle Bürger war'n erschrocken,
als er dastand in den Socken,
und er grinste ins Gesicht
den hohen Herrn vom Landgericht.

Schließlich trieb er's immer bunter,
ohne Zucht und ohne Scham
ließ er seine Hosen runter,
weil ihm ein Bedürfnis kam:
In Justizias heil'gen Hallen
ließ er hinter sich was fallen
mitten in das Landgericht:
Sowas tut ein Teutsch - tscher nicht!

Das ging den Richtern an die Ehre,
ihre Würde war beschmutzt.
Des Gesetzes ganze Schwere
haben sie darob benutzt
und den Strolch ins Loch geschmissen,
weil er auf's Gericht geschissen,
und so siegten Zucht und Pflicht
vor'm Berliner Landgericht.

Die Moral von der Geschichte:
Kommt Dich ein Bedürfnis an
vorm Berliner Landgerichte,
laß nichts fallen, teutscher Mann.
Mach Dich lieber in die Hose,
als wie dieser sittenlose
Terrorist und Bösewicht
scheißen auf das Landgericht !



Text: Volker von Törne
Muzik: Holger Münzer, (1982)







Volker von Törne (14. März 1934 – 30. Dezember 1980)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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