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Donnerstag, 12. März 2009

Dave Eggers, Kathrin Schmidt

Der amerikanische Schriftsteller und Herausgeber Dave Eggers wurde am 8. Januar 1970 in Chicago, Illinois, geboren. Er studierte an der University of Illinois in Urbana-Champaign. Er gründete die Magazine "Might" und "McSweeneys" sowie ein Verlagshaus gleichen Namens. Im Jahr 2000 veröffentlichte er sein bekanntestes Werk, A Heartbreaking Work of Staggering Genius (Deutsch.: Ein herzzerreißendes Werk von umwerfender Genialität), das zum Bestseller und für den Pulitzer-Preis nominiert wurde. 2002 erschien sein Roman You Shall Know Our Velocity (Deutsch.: Ihr werdet (noch) merken, wie schnell wir sind), sowie im Jahr 2004 die Kurzgeschichtensammlung How We Are Hungry (Deutsch.: Wie hungrig wir doch sind).
Gemeinsam mit Jonathan Safran Foer und Nicole Krauss ist er Herausgeber des 2004 im Rahmen des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs erschienenen The Future Dictionary of America, eine Sammlung politischer Aufsätze von Schriftstellern wie Paul Auster, Stephen King, Richard Powers oder Joyce Carol Oates.

Aus: Ihr werdet (noch) merken, wie schnell wir sind (Übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann)

“ Ich sprach mit Hand, einem meiner zwei besten Freunde, dem, der noch lebte, und wir planten unsere Reise. Zu diesem Zeitpunkt gab es gute Tage, gute Wochen, wenn wir so taten, als wäre es hinnehmbar, dass Jack überhaupt gelebt hatte, dass sein Leben auch in seiner verkürzten Form vollständig gewesen war. Heute war nicht so ein Tag. Ich lief hin und her, und Hand wusste, dass ich hin und her lief, und wusste, was das bedeutete. Ich lief immer so hin und her, wenn ich nachdachte oder irgendwas plante, und ich knackte mit den Knöcheln und schnippte leise und unrhythmisch mit den Fingern und ging von der Westseite der Wohnung, wo ich die Eingangstür abschloss und wieder aufschloss, zur Ostseite, zur Glasschiebetür des Balkons, die ich rasch öffnete, um den Kopf hinauszustecken, und dann wieder schloss. Hand konnte das leise Grollen der Tür hören, die sich auf ihren Schienen vor und zurück bewegte, aber er sagte nichts. Die Luft war eiskalt, und es war Freitagnachmittag, und ich war zu Hause, trug die neue, blaue Flanellpyjamahose, die ich damals fast jeden Tag trug, drinnen wie draußen. Ein blöder und nervöser, kotfarbener Vogel flatterte zur Futterstelle auf dem Balkon und fraß von der ekeligen Körnermischung, die ich völlig grundlos dort ausgestreut hatte, was mir jetzt schon Leid tat - diese Vögel würden bald sterben, und ich wollte weder ihren Flug noch ihr Ableben beobachten. Das Haus, in dem ich wohnte, erwärmte sich nicht regelmäßig und ohne gerechte Berücksichtigung seiner Ecken, und meine Wohnung, hinten links oben, bekam nur selten, dann jedoch viel zu viel Wärme ab. Jack war sechsundzwanzig gewesen und fünf Monate zuvor gestorben, und jetzt würden Hand und ich eine Weile verreisen. Vor zwei Wochen war ich von drei dunklen Gestalten in einem Lagercontainer in Oconomowoc brutal zusammengeschlagen worden - es hatte eigentlich nichts mit Jack oder sonst wem zu tun, oder vielleicht doch, vielleicht war es indirekt Jacks und direkt Hands Schuld - und wir mussten mal eine Weile weg. Ich hatte Schorf im Gesicht und auf dem Rücken und eine böse, birnenförmige Beule oben auf dem Kopf, und ich hatte dieses Geld, das unter die Leute gebracht werden musste, und deshalb würden Hand und ich verreisen. Mein Kopf war eine Kirche, auf der ein Fluch lastete, mit Fledermäusen an der Decke, aber ich riss mich aus dieser düsteren Stimmung und wurde euphorisch, wenn ich an die Reise dachte..“







Dave Eggers (Chicago, 12. März 1970)





Die deutsche Schriftstellerin Kathrin Schmidt wurde am 12. März 1958 in Gotha geboren und wuchs ab 1964 in Waltershausen auf. Nach dem Abitur studierte sie von 1976 bis 1981 Psychologie an der Universität Jena. Nachdem sie dieses Studium mit einem Diplom abgeschlossen hatte, war sie von 1981 bis 1982 wissenschaftliche Assistentin an der Universität Leipzig und von 1983 an wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung. Daneben war sie als Kinderpsychologin an verschiedenen Ost-Berliner Krankenhäusern tätig. 1986/87 absolvierte sie ein Sonderstudium am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" in Leipzig. Nach der Wende in der DDR arbeitete sie am "Runden Tisch" in Ost-Berlin mit. 1990/91 war sie Redakteurin der Frauenzeitschrift "Ypsilon". Seit 1994 ist sie freie Schriftstellerin. Sie ist verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in Berlin-Hellersdorf. Dort war sie 1997 auch Stadtschreiberin. Kathrin Schmidt, die bereits seit ihrer Jugend schrieb, hat zuerst Gedichte veröffentlicht. In ihren Romanen brilliert Schmidt durch ihre Sprachmächtigkeit und eine überbordende Fantasie, die von der Kritik mit der des frühen Günter Grass und Irmtraud Morgners verglichen wurde.

Aus: Die Gunnar-Lennefsen-Expedition

“Josepha Schlupfburgs Faible für Taschenkalender geht weit über jenes Maß hinaus, das sich aus bloßer Erwerbsarbeit ergeben könnte. Du steckst in den Kalender eine Ewigkeit, den du entblätterst bei Kaffee und Bodenfrost, murmelt sie, wenn ihre Nächte unter der Rassel eines vorsintflutlichen (falls der Leser das Wort Sintflut als Synonym für den letzten Krieg gelten zu lassen geneigt ist) Weckers regelmäßig dahinsterben, aller Schlaf einer splittrigen Scheibe Toast zum Opfer fällt und der dicke braune Aufguß der Marke Rondo Melange mindestens dreimal ihre Tasse füllt. In der Küche einer Wohnung übrigens, die Josepha Schlupfburg seit ihrem sechsten Lebensjahr mit ihrer Urgroßmutter Therese teilt, mehr in Freud denn in Leid - und doch durch die Not an Wohnungen gedrungen, seit sie erwachsen ist und gern ein Eigenes hätte, ihren Rhythmus zu finden. Gewohntem ergeben, steht die Druckerin Josepha Schlupfburg auch heute (wie eh und je) mit der fünften Stunde auf, zu der die alte Therese zum ersten Mal zur Toilette zu schlurfen pflegt. Die Außenwand bezeichneter Küche, die den Hintergrund des hier zu schildernden morgendlichen Aufbruchs abgibt, hat Josepha Schlupfburg mit exakt zweiundzwanzig bebilderten Kalendern behängt, deren erster aus dem Jahre ihrer Geburt stammt und wie die der darauffolgenden sechs Jahre von Thereses Hand mit nicht zu vergessenden Terminen, Geburts- und Namenstagen und einer Vielzahl kaum zu entschlüsselnder Zeichen, Kreuzchen und Punkte übersät worden ist. Vom Jahr ihres Schulbeginns an hat dann Josepha die Feder geführt und vermerkt, was zu vermerken ihr wichtig schien. Zu den Weihnachtsfesten brachte sich Therese den Inhabern der Buch- und Schreibwarengeschäfte als treue Kundin in Erinnerung: Sie kaufte Kalender. Die Küchenwand bietet Tier-, Zirkus-, Pferde-, Kunst-, Vogel-, Blumen-, Kirchen- und Frauenkalender, deren monatliche Seiten eine Plastspirale zusammenhält oder Papierleim. Josepha, die sich beim Frühstücken unbeobachtet weiß, hat sich mit den Jahren einen rituellen Spaß daraus gemacht, mittels der ihr innewohnenden magischen und Zeitverschiebungs-Kräfte am jeweils Ersten des Monats durch einen besonderen Klapp-Blick die entsprechende Seite aufzuschlagen.”







Kathrin Schmidt (Gotha, 12. März 1958)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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