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Freitag, 20. März 2009

Friedrich Hölderlin, Jens Petersen

Der deutsche Lyriker Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Im Alter von zwei Jahren verlor er seinen Vater; sieben Jahre später starb auch der zweite Mann seiner Mutter. Die Mutter konnte sich nichts anderes vorstellen, als dass ihr ältester Sohn evangelischer Pfarrer würde. Deshalb besuchte Hölderlin die Lateinschule in Nürtingen und dann die evangelischen Klosterschulen (Gymnasien) in Denkendorf (Württemberg) und Maulbronn. Während des Studiums an der Universität Tübingen, als Stipendiat im Tübinger Stift, schloss er mit den zukünftigen Philosophen Hegel und Schelling Freundschaft.
Aufgrund der begrenzten Mittel der Familie und seiner Weigerung, eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen, war Hölderlin zunächst als Hauslehrer für Kinder wohlhabender Familien tätig. So wurde er 1793/94 Hauslehrer bei Charlotte von Kalb in Waltershausen im Grabfeld. 1794 besuchte er die Universität Jena, um dort Fichtes Vorlesungen zu hören; er lernte während dieses Aufenthaltes Goethe, Schiller und Fichte kennen. Auch soll er die Bekanntschaft Friedrich von Hardenbergs gemacht haben. Im Mai 1794 lernte Hölderlin in Jena Isaac von Sinclair kennen. Sie bewohnten ab April 1795 ein Gartenhäuschen in Jena. Im Juni 1795 verließ er die Universitätsstadt fluchtartig und kehrte nach Nürtingen zurück. 1796 wurde er Hauslehrer der Kinder von Jakob Gontard, einem Frankfurter Bankier. Hier begegnete er dessen Frau Susette, die seine große Liebe werden sollte. Susette Gontard ist das Modell für die Diotima seines Briefromans Hyperion.
Als Gontard von der Beziehung seiner Frau zum Erzieher des Sohnes erfuhr, musste Hölderlin seine Tätigkeit im Haus des Bankiers beenden und flüchtete nach Homburg zu seinem Studienfreund Isaac von Sinclair. Hölderlin befand sich in einer schwierigen finanziellen Situation und war auf die materielle Unterstützung seiner Mutter angewiesen. Schon damals wurde bei ihm das Leiden an einer schweren „Hypochondrie” festgestellt, ein Zustand, der sich nach seinem letzten Treffen mit Susette Gontard 1800 verschlechtern sollte.1807 kam er zur Pflege in den Haushalt Ernst Zimmers, eines Tübinger Tischlers und Bewunderers des Hyperion. Unter dem Namen „Scardanelli“ schrieb er weiterhin eigentümlich formale Gedichte. In den folgenden 36 Jahren wohnte Hölderlin im Haus Zimmers in einer Turmstube oberhalb des Neckars (Hölderlinturm), versorgt von der Familie Zimmer bis zu seinem Tod 1843.


Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm' ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.



Menons Klagen um Diotima (Fragment)

IX

So will ich, ihr Himmlischen! denn auch danken, und endlich
Atmet aus leichter Brust wieder des Sängers Gebet.
Und wie, wenn ich mit ihr, auf sonniger Höhe mit ihr stand,
Spricht belebend ein Gott innen vom Tempel mich an.
Leben will ich denn auch! schon grünts! wie von heiliger Leier
Ruft es von silbernen Bergen Apollons voran!
Komm! es war wie ein Traum! Die blutenden Fittiche sind ja
Schon genesen, verjüngt leben die Hoffnungen all.
Großes zu finden, ist viel, ist viel noch übrig, und wer so
Liebte, gehet, er muß, gehet zu Göttern die Bahn.
Und geleitet ihr uns, ihr Weihestunden! ihr ernsten,
Jugendlichen! o bleibt, heilige Ahnungen, ihr
Fromme Bitten! und ihr Begeisterungen und all ihr
Guten Genien, die gerne bei Liebenden sind;
Bleibt so lange mit uns, bis wir auf gemeinsamem Boden
Dort, wo die Seligen all niederzukehren bereit,
Dort, wo die Adler sind, die Gestirne, die Boten des Vaters,
Dort, wo die Musen, woher Helden und Liebende sind,
Dort uns, oder auch hier, auf tauender Insel begegnen,
Wo die Unsrigen erst, blühend in Gärten gesellt,
Wo die Gesänge wahr, und länger die Frühlinge schön sind,
Und von neuem ein Jahr unserer Seele beginnt.








Friedrich Hölderlin (20. März 1770 – 7. Juni 1843)
Der Hölderlinturm in Tübingen




Der deutsche Schriftsteller und Arzt Jens Petersen wurde am 20. März 1976 in Pinneberg geboren. Nach seinen Studien in München, Lima, New York, Florenz und Buenos Aires lebt Jens Petersen nun als Mediziner in Zürich. Literarisch trat er bisher mit Erzählungen in verschiedenen Anthologien hervor. Für sein Romanprojekt Die Haushälterin erhielt er bereits 2003 ein Literaturstipendium der Stadt München, 2005 dann den Aspekte-Literaturpreis, den Bayerischen Kunstförderpreis, den Kranichsteiner Literatur-Förderpreis und 2007 den Evangelischen Buchpreis.

Aus: Im Auge des Jägers

„Es war der Dritte in diesem Jahr, keine hohe Zahl. Der erste war ein Dicker gewesen, die zweite eine Frau. Seit fünfundneunzig, als ihm ein Kater ins Schußfeld geraten war, hatte es keine Zwischenfälle mehr gegeben; Kater mochte er seitdem nicht.
Was mochte Fred überhaupt?
Früher hatte er gern gebumst, war gern mit dem Wagen gefahren, hatte bei Boxkämpfen manchmal vor Freude oder Wut geschrien ... er trank einen Schluck aus der Wasserflasche und legte an.
Tom. Wollte der alte Mutzke nicht Toms Zimmer streichen? Hatte Mutzke ihm das nicht letzte Woche versprochen, als sie bei Trine Skat gekloppt und gezecht hatten? Diesem Kerl würde er gelegentlich was erzählen. Große Töne spucken; nach drei, vier Korn die Segel streichen: Schön! Aber seine Versprechen nicht zu halten ... wie war das damals mit dieser rostigen Anhängerkupplung gewesen? Hatte Mutzke da auch behauptet, er könnte vielleicht was drehen?
Im Souterrain des Nachbarhauses erschien die Zielperson. Er atmete aus, hielt zwei Sekunden die Luft an und drückte ab. Dann schob er das Gewehr in die stoffgefütterte Posterrolle, stand auf, nahm seine Einkaufstüten und fuhr mit dem Lift nach unten.
Die Straßenlaternen brannten schon, aber der seit Tagen vorhergesagte schwere Schauer war ausgeblieben. Daß manche
Menschen mit Unsinn wie der Wetterkunde ihr Geld verdienten, hätte ihn früher in die Weissglut getrieben.
Und jetzt?
Über einen wie Mutzke ärgerte er sich. Was sonst aufs Tapet kam: ein neuer Krieg am Zeitungsstand beim U-Bahn-Schacht; ein Typ, dessen riesiger Köter gegen die Fahrplantafel schiss; die Jungs mit ihren Springerstiefeln, brennende Kippen im Mund, Runen an Waggonfenster kritzelnd, Sitzpolster zerschlitzend: all das nahm er hin wie den Eintritt der Nacht.“







Jens Petersen (Pinneberg, 20. März 1976)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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