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Freitag, 27. März 2009

Golo Mann, Heinrich Mann

Heute genau vor 100 Jahren, am 27. März 1909, wurde der deutsche Historiker und Schriftsteller Golo Mann als drittes von sechs Kindern Thomas Manns in München geboren. Die ersten Schuljahre waren schwierig für den jungen Golo, besser wurde es erst ab 1923 im Internat Schloss Salem am Bodensee. 1932 promovierte er bei dem Philosophen Karl Jaspers über Hegel. Wie die ganze Familie ist auch Golo 1933 emigriert. Er hielt sich zunächst in Frankreich auf, war Lektor für deutsche Sprache in Paris und arbeitete für die Exilzeitschrift "Die Sammlung". Herausgeber war sein Bruder, der Schriftsteller Klaus Mann, zu dem Golo ein gutes Verhältnis hatte. 1939 ging er zuerst in die USA, dann nach Zürich, um die Redaktion der Exil-Zeitschrift "Maß und Wert" zu übernehmen. Die Exiljahre verliefen abenteuerlich: 1940 floh er mit seinem Onkel Heinrich Mann aus Südfrankreich über die Pyrenäen nach Spanien und fuhr dann von Lissabon aus mit dem Schiff nach New York. 1943 trat er in die US-Armee ein und arbeitete als Nachrichtenoffizier in Washington DC. Ab 1944 sprach er - wie sein Vater - Rundfunkkommentare aus London und dann aus Luxemburg. Nach dem Krieg war er bis 1958 Assistenzprofessor für Geschichte in Kalifornien. Die Wende brachte seine "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts", erstmals erschienen 1958. Fortan lebte er in der Bundesrepublik oder in Zürich, war zeitweise Professor in Münster und Stuttgart, wurde Mitherausgeber der Propyläen Weltgeschichte, hatte mit dem "Wallenstein" (1971) seinen zweiten Bestseller-Erfolg. Bis zu seinem Tod arbeitete Golo Mann ohne Bindung an eine Institution als Historiker und Publizist.


Aus: Wallenstein

„Er kam aus Italien und war vorher in Frankreich gewesen. Einige sagen, auch in Spanien, oder in England, aber das ist nicht wahr. Die Bildungsreise, wie sie zur Erziehung böhmischer Edelleute gehörte, konnte wohl auch England einschließen oder Spanien oder beide Königreiche; sie tat es in Fällen, von denen wir wissen, aber nicht in diesem. Übrigens wissen wir von Albrecht Wallensteins Grand Tour überhaupt nicht viel. Er schrieb keine Briefe, jedenfalls sind keine da; und an wen hätte er schreiben sollen? Von seinen späteren Gesprächen sind viele überliefert; aber die handeln nur von Krieg und Staatsgeschäften, nie, fast nie, von der eigenen Menschlichkeit. Genoß er erste Lieb' und Freundschaft, so liegen sie im Dunkeln; vielleicht genoß er keine. Man legte wenig Gewicht auf das, was wir Gefühle nennen, um die Wende des 16. zum17. Jahrhundert. Die, welche man gleichwohl erlebte und für welche es die uns geläufigen Namen nicht gab, verschloß man in sich, vertraute sie allenfalls dem Beichtvater, dem geistlichen Berater an, der seinerseits in Schweigsamkeit geübt sein mußte. Wurden Tagebücher geführt, das kam vor, so hielten sie Begebenheiten und äußere Beobachtungen fest, nicht Reflexionen, viel weniger Selbstreflexionen. Ausnahmen gibt es, die gibt es immer, und wir werden im Lauf unserer Erzählungen noch ein paar von ihnen kennen lernen. Aber Wallenstein gehört zu ihnen nicht. Stellt er eine Ausnahme dar, so eher in der anderen Richtung; das heißt, er trieb später die Verschwiegenheit über das, was In seiner Seele vorging und was ihn zu dem gemacht hatte, was er war, noch weiter als der Durchschnitt seiner Standesgenossen.“







Golo Mann (27. März 1909 – 7. April 1994)




Der deutsche Schrifsteller Heinrich Mann wurde als ältester Sohn des Speditionskaufmanns und späteren Senators Heinrich Mann und dessen Frau Julia, geborene Bruns, am 27. März 1871 in Lübeck geboren. Heinrich Mann, der ältere Bruder von Thomas Mann, ging 1889 vorzeitig vom Gymnasium ab. Er begann eine Buchhändlerlehre in Dresden, die er gleichfalls nicht zu Ende führte. Ohne Abschluss blieb auch sein Volontariat beim S. Fischer Verlag in Berlin in den Jahren 1890 und 1891 sowie sein Studium an der Berliner Universität. Ab 1891 war Heinrich Mann als freier Schriftsteller tätig. Nach dem Tode des Vaters 1891 siedelte die Familie 1893 nach München über. 1894 erschien sein erster Roman "In einer Familie", der sich mit moralischen Vorstellungen und dem Innenleben beschäftigt. Im Jahre 1918 erschien sein erfolgreichstes Werk Der Untertan, dessen Vorabdruck in einer Illustrierten bei Kriegsbeginn 1914 abgebrochen werden musste. Es wurde in den ersten Wochen nach Erscheinen fast hundertausendmal verkauft.Er verließ Deutschland 1933 kurz vor dem Reichstagsbrand im Februar und emigrierte über Sanary-sur-Mer nach Nizza, wo er bis 1940 seinen Wohnsitz hatte. Wegen seiner nochmaligen Unterzeichnung des Dringenden Appells am 14. Februar 1933 schlossen ihn die Nationalsozialisten aus der Akademie der Künste aus, und im August 1933 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt; Mann stand auf der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs von 1933. In den Jahren von 1935 bis 1938 verfasste er den zweibändigen historischen Roman Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre. Im Jahr 1939 heiratete er Nelly Kröger. Heinrich und Nelly Mann flohen mit Golo Mann und dem Ehepaar Werfel 1940 über Spanien und Portugal in die USA. 1949 wurde er zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin gewählt, starb jedoch 1950 noch vor der geplanten Rückkehr nach Deutschland in Santa Monica (in der Nähe, in Pacific Palisades, lebte auch sein Bruder Thomas mit Familie); dort wurde er auch begraben. 1961 wurde seine Urne nach Deutschland überführt und auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beigesetzt.

Aus: Die Jugend des Königs Henri Quatre

„Etwas später trat die Königin Jeanne zum reformierten Bekenntnis über. Das war ein beträchliches Ereignis - nicht nur für ihr kleines Land, das sie nach Kräften protestantisch machte. Es vermehrte den Mut und den Einfluß der neuen Religion überall. Sie hatte es aber getan, weil ihr Gatte Antoine bei Hof und im Felde immer noch mehr Geliebte nahm. Da er reformiert gewesen und aus Schwäche wieder katholisch geworden war, machte sie es umgekehrt. Ihr Glaubenswechsel geschah vielleicht aus Frömmigkeit, besonders aber um herauszufordern: ihren treulosen Mann, den Hof in Paris, alle, die sie kränkten oder ihr im Wege waren. Ihr Sohn sollte einmal groß werden, und das konnte er nur an der Spitze protestantischer Heere, der Ehrgeiz seiner Mutter erkannte es früh.
Als die Reise nach Paris endlich nahe bevorstand, umarmte Jeanne ihren Sohn und sagte: «Wir reisen, aber du darfst nicht denken, daß es zum Vergnügen ist. Denn wir werden in eine Stadt kommen, wo fast alle gegen die Religion und gegen uns sind. Vergiß es niemals! Du bist jetzt sieben Jahre alt und hast Verstand. Weißt du noch, daß wir schon einmal zu Hofe gingen? Du warst ganz klein und erinnerst dich nicht. Vielleicht, daß dein Vater sich entsinnen würde, wenn er nicht so vieles, was einst war, vergessen und verloren hätte.»
Sie versank in schmerzliches Träumen. Er zog sie am Arm und fragte: «Was gab es denn damals bei Hofe?»
«Der selige König lebte noch. Er fragte dich, ob du sein Sohn sein wolltest. Du zeigtest auf deinen Vater und antwortetest, der sei dein Herr Vater. Darauf fragte der selige König dich, ob du dann sein Schwiegersohn werden wolltest. Du erwidertest , und seither geben sie dich bei Hofe als den Verlobten der königlichen Prinzessin aus; damit wollen sie uns fangen. Ich sage es dir, damit du nicht alles glaubst und ihnen nicht traust.»






Heinrich Mann (27. März 1871 – 12. März 1950)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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