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Dienstag, 10. Februar 2009

Bertolt Brecht, Johan Harstad

Der deutsche Dichter und Schrifsteller Berthold Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Der Sohn eines zum Fabrikdirektor aufgestiegenen Arbeiters studierte Literatur, Philosophie und Medizin an den Universitäten München und Berlin. 1919/20 schrieb er Theaterkritiken für die Zeitung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und verfasste erste Stücke. Der Erfolg des 1922 in München uraufgeführten Trommeln in der Nacht brachte Brecht den Kleist-Preis ein. 1924 übersiedelte er nach Berlin, wo er Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin wurde. Bestimmend für sein Leben und Schaffen wurde die Hinwendung zum Marxismus. Er versuchte, seine Dichtung in den Dienst der kommunistischen Bewegung zu stellen, ohne aber selbst je der Partei beizutreten. Mit der Dreigroschenoper begann Brechts Zusammenarbeit mit dem Komponisten Kurt Weill. Die Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahogonny, eine Parodie auf die Auswüchse des Kapitalismus, rief 1930 einen der grössten Theaterskandale der Weimarer Republik hervor. Kurz nach Hitlers Machtübernahme ging Brecht in die Emigration. Er lebte zuerst in der Schweiz, liess sich aber schon im Dezember 1933 in Dänemark nieder, wo er mit Unterbrechungen bis 1939 lebte. Über Schweden, Finnland und die Sowjetunion gelangte er schliesslich 1941 nach Kalifornien, wo er sich bis 1947 aufhielt. Im Exil entstanden die berühmten Meisterwerke, darunter Leben des Galilei, das Antikriegsstück Mutter Courage und ihre Kinder, das sogenannte "Volksstück" Herr Puntila und sein Knecht Matti, sowie die Parabelstücke Der gute Mensch von Sezuan und Der Kaukasische Kreidekreis. 1948 kehrte Brecht zunächst in die Schweiz, ein Jahr später nach Deutschland zurück.


Entdeckung an einer jungen Frau

Des Morgens nüchterner Abschied, eine Frau
Kühl zwischen Tür und Angel, kühl besehn
Da sah ich: eine Strähn in ihrem Haar war grau
Ich konnt mich nicht entschließen mehr zu gehn

Stumm nahm ich ihre Brust, und als sie fragte
Warum ich, Nachtgast, nach Verlauf der Nacht
Nicht gehen wolle, denn so war's gedacht
Sah ich sie unumwunden an und sagte

Ist's nur noch eine Nacht, will ich noch bleiben
Doch nütze deine Zeit, das ist das Schlimme
Daß du so zwischen Tür und Angel stehst

Und laß uns die Gespräche rascher treiben
Denn wir vergaßen ganz, daß du vergehst
Und es verschlug Begierde mir die Stimme





Über die Verführung von Engeln

Engel verführt man gar nicht oder schnell.
Verzieh ihn einfach in den Hauseingang
Steck ihm die Zunge in den Mund und lang
Ihm untern Rock, bis er sich naß macht, stell
Ihn das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock
Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen
Dann halt ihn fest und laß ihn zweimal kommen
Sonst hat er dir am Ende einen Schock.

Ermahn ihn, daß er gut den Hintern schwenkt
Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen
Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen
Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt —

Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht
Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.






Schlechte Zeit für Lyrik

Ich weiß doch: nur der Glückliche
Ist beliebt. Seine Stimme
Hört man gern. Sein Gesicht ist schön.

Der verkrüppelte Baum im Hof
Zeigt auf den schlechten Boden, aber
Die Vorübergehenden schimpfen ihn einen Krüppel
Doch mit Recht.

Die grünen Boote und die lustigen Segel des Sundes
Sehe ich nicht. Von allem

Sehe ich nur der Fischer rissiges Garnnetz.
Warum rede ich nur davon
Daß die vierzigjährige Häuslerin gekrümmt geht?
Die Brüste der Mädchen
Sind warm wie ehedem.

In meinem Lied ein Reim
Käme mir fast vor wie Übermut.

In mir streiten sich
Die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum
Und das Entsetzen über die Reden des Anstreichers.
Aber nur das zweite
Drängt mich zum Schreibtisch







Bertolt Brecht (10. Februar 1898 – 14. August 1956)




Der norwegische Schriftsteller Johan Harstad wurde am 10. Februar 1979 in Stavanger geboren. Harstadt wuchs in Stavanger im südwestnorwegischen Rogaland auf, studierte Literaturwissenschaft an der Universität Trondheim (Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens) und lebt heute in Oslo. Erste kürzere Texte veröffentlichte er 2000 in Gyldendals Debütanthologie Postboks 6860. 2001 erschien sein erstes selbständiges Werk, die Kurzprosasammlung Herfra blir du bare eldre (dt. Von hier an wirst du nur noch älter). Bereits ein Jahr später (2002) lagen unter dem Titel Ambulanse (dt. Rettungswagen) elf zum Teil längere Kurzgeschichten vor, die ins Französische und zum Teil auch ins Deutsche übersetzt wurden. 2005 verließ er mit seinem Romandebüt Buzz Aldrin, hvor ble det av deg i alt mylderet? (dt. Buzz Aldrin wo warst du in all dem Durcheinander) die kurzen Formen.Der Autor arbeitet nebenher als Grafik-Designer und mit unterschiedlichen Film- und Musikprojekten. Unter anderem entwirft er die Buchumschläge für seine Bücher selbst.

Aus: Buzz Aldrin, wo warst du in all dem Durcheinander (Übersetzt von Ina Kronenberger)

Der Mensch, den du liebst, besteht zu 72,8 Prozent aus Wasser, und es hat seit Wochen nicht geregnet. Hier stehe ich, mitten im Garten, die Füße fest auf dem Boden. Ich habe mich über die Tulpen gebeugt, Handschuhe an den Händen, Arbeitsschuhe an den Füßen, eine kleine Heckenschere zwischen den Fingern, es ist früh am Morgen, April 1999, und es wird langsam wärmer, irgendwas tut sich, ich habe es gemerkt, als ich heute in der Dämmerung aus dem Auto gestiegen bin und das Tor zur Gärtnerei aufgemacht habe, die Luft war milder, hatte rundere Ecken bekommen, ich konnte endlich die Winterstiefel wegstellen und gegen die blauen Joggingschuhe eintauschen. Ich stehe im hinteren Garten bei den Blumen, mühsam gepflanzt, dicht an dicht in ihren Beeten und Kästen herangewachsen, der Boden hebt sich, wölbt sich grün, und ich lehne mich zurück, in den letzten Tagen hatten wir Sonne, eine hochstehende Sonne, aber jetzt sind Wolken von der Nordsee herangezogen, Kumuluswolken, und die Sonne verschwindet in kurzen Abständen, zuerst nur sekundenlang, dann vergeht jedesmal mehr Zeit, bis sie wieder durchkommt, ich lehne mich zurück, halte das Gesicht nach oben, kneife die Augen zusammen. Ich stehe da und warte. Und dann sehe ich ihn, irgendwo dort oben, dreihundert, vielleicht tausend Meter über mir, den ersten Tropfen, der sich löst, zu mir herunterschießt, es wird gleich regnen, in wenigen Sekunden wird es in Strömen gießen, und es wird nie mehr aufhören, so wird es sich zumindest anfühlen, als wäre der Ballon endlich geplatzt, und ich sehe nach oben, ein einziger Tropfen auf dem Weg zu mir, auf direktem Kurs, die Geschwindigkeit nimmt zu, und das Wasser muß bei diesem Tempo seine Form verändern, der erste Tropfen fällt, und ich rühre mich nicht, bis ich spüre, daß er mich mitten auf der Stirn trifft, zur Seite wegexplodiert und sich in winzige Fragmente teilt, die auf meiner Jacke landen, auf den Blumen unter mir, den Schuhen, den Gartenhandschuhen. Ich senke den Kopf. Und es beginnt zu regnen."







Johan Harstad (Stavanger, 10. Februar 1979)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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