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Sonntag, 22. Februar 2009

Arnon Grunberg, Hugo Ball

Der niederländische Schrifsteller Arnon Grünberg wurde am 22. Februar 1971 in Amsterdam. Geboren. Arnon Grünberg besuchte zunächst die Amsterdamer Montessori-Schule, von 1982 bis 1988 das Vossius-Gymnasium in Amsterdam. Von diesem wurde er als „asoziales Element“ verwiesen, und er beendete daher seine Schullaufbahn. Danach war er u. a. als Apothekenhelfer, Tellerwäscher und Verleger tätig und gründete er seinen eigenen Verlag (Kasimir). 1994 erschien Blauer Montag, ein internationaler Bestseller. Sein nächstes Buch war Statisten und 1998 publizierte er De heilige Antonio. Phantomschmerz erschien 2000. Grünberg bekam dafür den AKO-Preis, einer der wichtigsten literarischen Preise in den Niederlanden. Unter dem Pseudonym Marek van der Jagt veröffentlichte er zwei Romane und Amour Fou. 2002 empfing er in Deutschland den NRW-Literatur-Preis für sein Werk.

Aus: Tirza (Übersetzt von Rainer Kersten)

„Jörgen Hofmeester steht in der Küche und schneidet Thun.sch für das Fest. In der Linken hält er den rohen Fisch. Er schwenkt das Messer, wie er es im Kurs »Sushi und Sashimi selber machen« gelernt hat, den er vor fünf Jahren zusammen mit seiner Frau belegte. Nicht zu viel Druck ausüben, das ist das Geheimnis.
Die Tür in den Garten steht halb offen. Es wird ein warmer Abend, wie Tirza gehofft hat. Seit ein paar Tagen verfolgt sie den Wetterbericht, als hinge der Erfolg ihrer Party ausschließlich vom Wetter ab.
In ein paar Stunden werden die Gäste den Garten in Beschlag nehmen. Pflanzen werden zertreten, junge Leute werden auf der Holztreppe zum Wohnzimmer hocken, andere sich auf den vier Gartenstühlen rekeln, die Hofmeester damals beim Einzug gekauft hat. Wieder andere werden in den kleinen Schuppen vordringen, wo Hofmeester nach Partys schon öfter leere Bierflaschen gefunden hat, halbvolle Weingläser neben dem Rasenmäher, Fläschchen mit exotischen Namen neben der Kettensäge, mit der er im Herbst und Frühling an Sonntagen den Apfelbaum stutzt. Einmal auch eine ungeöffnete Tüte mit Chips, die jemand dort vergessen hatte und die er geistesabwesend aufaß.
Tirza hat schon häufiger Partys gegeben, doch dieser Abend ist etwas Besonderes. Wie Lebensläufe können auch Feste gelingen oder nicht. Obwohl Tirza nichts gesagt hat, spürt Hofmeester, daß viel von diesem Abend abhängt. Tirza, seine Jüngste, die Wohlgeratenste. Ausgezeichnet gelungen, sowohl innerlich als auch äußerlich.
Hofmeester hat die Ärmel hochgekrempelt. Um sein Hemd nicht zu bekleckern, trägt er eine Schürze, die er einmal zum Muttertag gekauft hat. Für seine Verhältnisse wirkt er heute männlich. Seit sechs Tagen hat er sich nicht rasiert. Er kam nicht dazu. Gleich nach dem Aufstehen überfielen ihn Gedanken, die ihm noch nie so gekommen waren: Pläne, Erinnerungen an die Kinder, als sie noch kaum krabbeln konnten, Ideen, die ihm zu dieser Morgenstunde brillant erschienen. Gleich will er sich schnell noch rasieren. Repräsentativ und charmant möchte er aussehen. So will er die Gäste empfangen: ein Mann, der nicht umsonst gelebt hat.“






Arnon Grunberg (Amsterdam, 22. Februar 1971)




Der deutsche Lyriker und Schrifsteller Hugo Ball wurde 1886 in Pirmasens geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Soziologie und einer abgebrochenen Dissertation über Nietzsche begann er 1910 eine Regieausbildung bei Max Reinhardt. 1912 wurde er Dramaturg und Regisseur an den Münchner Kammerspielen und gehörte zum Kreis des «Blauen Reiter». 1915 emigrierte er mit Emmy Hennings in die Schweiz. In den Jahren 1916/17 war er der führende Kopf der Züricher Dada-Bewegung und zusammen mit Emmy Hennings, Hans Arp, Richard Huelsenbeck und Tristan Tzara der Mitbegründer des Cabaret Voltaire, in dem die Veranstaltungen der Dadaisten stattfanden. Schon 1917 verließ er den Dada-Kreis und wendete sich später wieder dem Katholizismus zu. Er starb 1927 in Gentilino bei Lugano.



Ein und kein Frühlingsgedicht

Ein Doppeldecker steigt aus jeder Flasche
Und stößt sich heulend seinen Kopf kaputt.
Der Übermensch verzehrt die Paprikagoulasche,
Zerbröselnd Semmeln, rülpsend in den Kälberschutt.

Den Gästen hängt der Kiefer bis zur Treppe,
Dort hinterlist'ge Fallen tätlich legend.
Aus dem Aburte schlitzt Lolô die Tangoschneppe,
Verpestend mit dem Lockendampf die Absinthgegend.

Denn siehe, ich bin bei euch alle Tage
Und meine schmettergelbe Lusttrompete packt euch an.
Der umgekippten Erektionen Frühlingsklage
Buhlt veilchenblau im Bidet mit dem Schwan(n).



Die Erfindung

Als ich zum ersten Male diesen Narren
Mein neues Totenwäglein vorgeführt,
War alle Welt im Leichenhaus gerührt
Von ihren Selbstportraits und anderen Schmarren.

Sie sagten mir: nun wohl, das sei ein Karren,
Jedoch die Räder seien nicht geschmiert,
Auch sei es innen nicht genug verziert
Und schließlich wollten sie mich selbst verscharren.

Sie haben von der Sache nichts begriffen,
Als daß es wurmig zugeht im Geliege
Und wenn ich mich vor Lachen jetzt noch biege,

So ist es, weil sie drum herum gestanden,
Die Pfeife rauchten und den Mut nicht fanden,
Hineinzusteigen in die schwarze Wiege.







Hugo Ball (22. Februar 1886 – 14. September 1927)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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