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Februar 2009
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Barbara Honigmann, Lou Andreas-Salomé, Detlev Meyer

Die deutsche Schriftstellerin und Malerin Barbara Honigmann wurde am 12. Februar 1949 in Ost-Berlin geboren. Barbara Honigmann ist die Tochter deutsch-jüdischer Emigranten, die das Dritte Reich im britischen Exil überlebten und 1947 nach Ost-Berlin kamen, um am Aufbau eines neuen Deutschland mitzuhelfen. Nach ihrem Abitur studierte Honigmann ab 1967 an der Humboldt-Universität das Fach Theaterwissenschaft, der Abschluss erfolgte 1972. In den folgenden Jahren arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg und an der Volksbühne sowie am Deutschen Theater in Ost-Berlin. Seit 1975 ist sie freie Schriftstellerin. 1984 reiste sie aus der DDR aus Honigmann ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Seit 2007 ist sie korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Aus: Das Gesicht wiederfinden

Jede der Parteien weiß sich indiesem Glaubenskrieg im Besitz der jeweils einzig richtigen Religion, Idee, Überzeugung, und sie sind gerade gut genug, in ihrem Namen Blutbäder anzurichten. Montaigne aber ist sich ziemlich sicher, daß es nicht die Ideen, die Überzeugungen und Religionen sind, die Blut-bäder anrichten, sondern einzelne Menschen, Leute wie du und ich; jeder haßt seinen Nächsten so gut er kann. Und weil für ihn »jeder Mensch die Gesamtheit des Menschseins in sich trägt«, zieht er sich zurück, um eines dieser schwer verständlichen Wesen –nämlich sich selbst – zu erforschen, und kommt dabei zu interessanten und ungewohnten Schlüssen: »Ordnung halten ist eine glanz- und lichtlose Tugend. Eine Festung stürmen, eine Gesandtschaft führen, ein Volk regieren, das sind Taten, die auffallen; schelten, lachen, verkaufen, bezahlen, lieben, hassen und mit den Seinen und mit sich selbst ein Gespräch führen – bei alldem behutsam und gerecht bleiben, nicht locker lassen, sich nicht untreu werden – das ist etwas Selteneres, Schwierigeres und weniger Außerordentliches. Deshalb stellen die zurückgezogenen Leben, obwohl es nicht so scheint, ebenso schwierige und harte Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, wie die anderen Leben, vielleicht nochschwierigere. (…) Ich kann mir leicht den Sokrates an Alexanders Stelle vorstellen, Alexander an der Stelle von Sokrates kann ich mir nicht denken. Wenn man Alexander fragt, was er versteht, wird ersagen: die Welt unterwerfen, wenn man den Sokrates danach fragt, sowird er sagen: die eigentlichen Aufgaben erfüllen, die uns das menschliche Leben stellt, das ist ein viel umfassenderes, gewichtigeres und berechtigteres Können.« Der Rückzug auf das Familienschloß hat in Wirklichkeit nicht lange gedauert, Montaigne unternahm schon bald wieder ausgedehnte Reisen und ließ sich für zwei Amtszeiten zum Bürgermeister von Bordeaux wählen. Aber der Bruch, den er mit dem Rückzug in die Kontemplation vollzogenhatte, motivierte ihn, bis zu seinem Lebensende an den Essais weiterzuschreiben, die in diesem Sinne unvollendet geblieben sind.“






Barbara Honigmann (Ost-Berlin, 12. Februar 1949)




Die russisch-deutsche Schrifstellerin Lou Andreas-Salomé wurde am 12. Februar 1861 in St. Petersburg geboren und hieß eigentlich Louise. Das von Hugenotten aus Avignon abstammende Geschlecht von Salomé lebte seit Generationen im Baltikum. Im September 1880 reiste Lou von Salomé mit ihrer Mutter – der Vater war am 23. Februar 1879 gestorben – nach Zürich und immatrikulierte sich in der Universität, einer der wenigen Hochschulen, die damals bereits für Frauen zugänglich waren. Nach einem halben Jahr musste sie ihr Studium der Theologie, Philosophie und Geschichte jedoch aufgrund eines Bluthustens aufgeben. In der Hoffnung auf ein zuträglicheres Klima hielten sich Lou von Salomé und ihre Mutter einige Zeit im Seebad Scheveningen auf und brachen im Februar 1882 nach Rom auf. In Rom verkehrten sie mit der fünfundsechzigjährigen deutschen Schriftstellerin Malwida von Meysenbug, die in ihrem Salon regelmäßig Intellektuelle versammelte. Bei ihr lernte Lou von Salomé die miteinander befreundeten Philosophen Paul Rée und Friedrich Nietzsche kennen. Lou, Rée und Nietzsche planten die Errichtung einer „Wohn- und Studiergemeinschaft“ in Berlin, die jedoch scheiterte, als die junge Frau die Heiratsanträge der beiden Männer ablehnte. In der Folgezeit bereiste Lou mit Rée europäische Großstädte und verfasste psychologische und religionsphilosophische Schriften, Rezensionen, Essays, Erzählungen und Romane. Im Frühjahr 1897 fuhr Lou Andreas-Salomé mit Frieda von Bülow von Berlin nach München, wo sie Rainer Maria Rilke begegnete. Der vierzehn Jahre jüngere Student erinnerte sie an ihre eigene Phase des schwärmerischen, wirklichkeitsfremden Fühlens und Denkens. Die beiden wurden ein Liebespaar, und Rainer Maria Rilke ließ sich nachhaltig von Lou Andreas-Salomé beeinflussen. Ab 1903 lebte Lou Andreas-Salomé zusammen mit ihrem Mann, dem Orientalisten Carl Friedrich Andreas, in Göttingen, wo sie 1915 eine psychoanalytische Praxis eröffnete, in der sie bis zu ihrer schweren Krebsoperation 1935 erfolgreich als psychoanalytische Therapeutin wirkte.

Aus: Ruth

„Ruth hatte sich langsam erhoben. Auf ihrem Gesicht prägte sich ein grenzenloses Befremden aus, – Zweifel, Unglaube, ja Entsetzen prägten sich darauf aus. Ihr war, als müsse sie nach einem Entfernten, – nach Erik rufen, – ihn zu ihrer Hilfe rufen gegen einen Unverstandenen, Unbekannten. Aber er – er war es ja gerade, der da vor ihr stand–. Erik sah den Wechsel in ihren Zügen, die Selbstbeherrschung verließ ihn. Er fühlte nur noch Angst, – die Angst, sie zu verlieren.»Ruth!« rief er, »verzeih, daß du vor mir gekniet hast. Ich will es tun vor dir. Nur sei mein! Nicht nur mein Kind mehr, – du bist kein Kind mehr, – ein Weib, – mein Weib!«In diesem Augenblick wurde die Tür vom Flur aus aufgerissen. Jonas erschien auf der Schwelle. Er trat nicht ein. Er warf die Tür wieder ins Schloß. Man hörte ihn sich entfernen.»Jonas!« murmelte Ruth halb bewußtlos, »–wir müssen, – er hat gehört, – wir müssen nach Jonas sehen.«Während sie es sagte, ertönte ein dumpfer Fall. Erik sprang auf. Ruth war schon bei der Tür. Sie öffnete sie. Im Flur lag Jonas am Boden, – lang hingestreckt. Mit dem Kopf war er im Fallen gegen den Mantelständer geschlagen. Über seine linke Schläfe träufelte Blut.“






Lou Andreas-Salomé (12. Februar 1861 – 5. Februar 1937)




Der deutsche Lyriker und Schrifsteller Detlev Meyer wurde 1950 in Berlin geboren. Er studierte Bibliotheks- und Informationswissenschaften in Berlin und Cleveland, Ohio. Danach war er Bibliothekar in Toronto und Entwicklungshelfer in Jamaika. Er lebte als freier Journalist und Autor in Berlin, Detlev Meyer war einer der wenigen offen schwulen Autoren in Deutschland. Seine Themen waren das Leben in und mit der Szene sowie die Bedrohung durch Aids, der Krankheit, deren Folgen er selbst am Ende erlag. Er blieb aber kein „Autor der Szene“, sondern fand weiter darüber hinaus ein Publikum. Meyer war PEN-Mitglied und erhielt zahlreiche Literaturstipendien.



Groschen

Dieses Gedicht
möchte
ins Gewicht fallen
oder wenigstens
aus der Reihe
dem Rahmen

nicht
in jemandes Wort
oder
gar
unter den Tisch
und die Räuber

auch nicht
vom Stengel
oder
jemandem zur Last
in den Rücken

wie Schuppen von den Augen
möchte es
jemandem in den Schoß

aber lieber doch:

ins Gewicht
das Gedicht

und aus allen Wolken





Reisevorbereitung

Ich packe in meinen Koffer das Virus.

Ich packe in meinen Koffer das Virus und die
Verrentung.

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung
und einen Designersarg.

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung
einen Designersarg und einen verstorbenen Lover.

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung
einen Designersarg einen verstorbenen Lover und
zwei Krücken.

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung
einen Designersarg einen verstorbenen Lover, zwei
Krücken und drei Talkshowauftritte.

Toll, das packe ich auch alles in meinen Koffer.
Ich leg aber noch eine unglückliche Kindheit dazu.
So viel Platz muß sein!






Detlev Meyer (12. Februar 1950 – 30. Oktober 1999)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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