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Montag, 5. Januar 2009

Umberto Eco, Friedrich Dürrenmatt

Der italienische Kritiker, Essayist, Schriftsteller und Semiologe Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria geboren. Im Alter von 22 Jahren erwarb er den Hochschulabschluß an der Universität Turin mit einer Magisterarbeit über die Lehre der Ästhetik des Thomas von Aquin; 1956 erschien der Band „Die Frage der Ästhetik beim Heiligen Thomas“. Nachdem Eco von 1954 bis 1959 als Kulturredakteur beim staatlichen Fernsehen RAI tätig war, lehrte er in den sechziger Jahren zuerst an der Philosophischen Fakultät der Universtiät Mailand, später an der Fakultät für Architektur der Universität Florenz und schließlich am Politechnikum in Mailand. Umberto Eco war außerdem Mitglied der Gruppe 63, in deren Kreis er sich als brillanter und herausragender Theoretiker erwies.
Von 1959 bis 1975 arbeitete er als Senior Editor im Verlagshaus Bompiani. Im Jahre 1975 wurde er als Professor für Semiotik an die Universität Bologna berufen, wo er eine lebhafte und streitbare Schule gründete. 1980 debütierte Eco mit dem aufsehenerregenden Roman „Der Name der Rose“, der ein internationaler Erfolg wurde und 1986 mit Sean Connery in der Hauptrolle in die Kinos kam. Seitdem ist Umberto Eco einer der meistgelesenen Romanautoren der Gegenwart, und auch die folgenden Romane „Das Foucaultsche Pendel “, „Die Insel des vorigen Tages“ und „Baudolino“ sind Bestseller in der ganzen Welt.

Aus: Im Namen der Rose

„Wir traten in die dritte Seitenkapelle. Der Sockel des steinernen Altars gemahnte wirklich an ein Ossarium, eine Reihe von Totenschädeln mit leeren Augenhöhlen ließen den Betrachter erschauern. Unter den Schädeln häuften sich, in wunderbarem Relief aus dem Stein gehauen, zahllose Gebebeine. William wiederholte leise die Worte, der er von Alinardus vernommen (vierter Schädel von rechts, drück in die Augen?(, führte zwei gespreizte Finger in die tiefen Augenhöhlen des entsprechenden Totenkopfes, und sogleich ertönte ein dumpfes Knirschen. Der Altar bewegte sich. Langsam drehte er sich um einen verborgenen Zapfen und gab eine dunkle Öffnung frei. Im Schein der Lampe erkannten wir feuchte Stufen. Wir stiegen behutsam hinunter, nachdem wir uns kurz beraten hatten, ob wir den Eingang hinter uns schließen sollten. Lieber nicht, hatte William gemeint, denn wer weiß, ob wir ihn hinterher wieder öffnen könnten. Und dass uns jemand zufällig entdecken würde, sein wohl auszuschließen, denn wer um diese Zeit hierher käme, kenne gewiss den Mechanismus und werde sich nicht von einem geschlossen Eingang abhalten lassen.
Nach zehn bis zwölf Stufen gelangten wir in einen schmalen Gang, in dessen Seitenwänden sich waagerechte Nischen auftaten, wie ich sie später in vielen Katakomben sah. Doch es war das erste Mal, dass ich ein Ossarium betrat, und mir pochte das Herz bis zum Hals vor Schauder. Die Gebeine zahlloser Mönche waren im Lauf der Jahrhunderte hier versammelt worden, aus der Erde gegraben und aufgehäuft in den Nischen, ohne dass man versucht hätte, sie gemäß ihrer natürlichen Ordnung im Körper zu legen. Einige Nischen enthielten nur winzige Knochen, andere nur Schädel, säuberlich zu Pyramiden gestapelt. Wahrlich ein schreckenerregender Anblick, zumal im flackernden Wechselspiel von Schatten und Licht, das meine Lampe hervorrief, während wir uns Schritt für Schritt durch den Gang vorantasteten. In einer Nische sah man nur Hände, unzählige Knochenhände, die Finger unentwirrbar verschränkt zu einem reglosen Totenreigen. Ein Schrei entfuhr mir, als ich plötzlich zwischen all diesen Gebeinen etwas Lebendiges wahrzunehmen vermeinte, ein Pfeifen und rasches Huschen im Dunkel.“






Umberto Eco (Allasandria, 5. Januar 1932)





Der Schweizer Dramatiker Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Schweizer Dorf im Kanton Bern, geboren. Sein Vater war protestantischer Pfarrer des Dorfes. Noch in Konolfingen begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manche seiner Stücke, verfasste Skizzen, zum Teil ganze Bühnenbilder. 1976 und 1985 wurden seine Bilder in Neuchatel, 1978 auch in Zürich ausgestellt. Trotzdem begann er im Jahr 1941 Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik zu studieren, zunächst in Zürich, aber schon nach einem Semester in Bern. Er hatte es mit dem Studium nicht besonders eilig und entschied sich wohl schon 1943, nicht die akademische, sondern die schriftstellerische Laufbahn einzuschlagen. Sein erstes veröffentliches Stück entstand 1945/46: Es steht geschrieben. 1947 fand die Urraufführung statt. 1950 entstand sein Theaterstück Die Ehe des Herrn Mississippi, mit dem er seinen ersten grossen Erfolg auf den bundesdeutschen Bühnen verzeichnen konnte. Weltweiten Erfolg erzielte er mit seiner Komödie Der Besuch der alten Dame. Die Physiker, er bezeichnete dieses Werk ebenfalls als Komödie, wurde das erfolgreichste Theaterstück in der Theatersaison 1962/63 und 1982/83. Dürrenmatt erhielt etliche Preise für sein Schaffen, das neben Theaterstücken, Detektivromanen, Erzählungen und Hörspielen auch Essays und Vorträge umfasst. Da wäre zum Beispiel 1959 der Mannheimer Schillerpreis, 1960 der Grosse Preis der Schweizerischen Schillerstiftung und 1977 die Buber-Rosenzweig-Medaille in Frankfurt. 1969 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia verliehen und er erhielt Ehrenpomotionen in Jerusalem und Nizza. In den sechziger Jahren stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges.

Aus: Der Verdacht

„... Es haftet dieser Gestalt, die ungezählte Opfer auf dem Ruhigen Gewissen hat, etwas Legendenhaftes und Illegales an, als ob sich auch die Nazis ihrer geschämt hätten. Und doch lebte Nehle, und niemand hat je gezweifelt, daß er existierte, nicht einmal die ausgekochtesten Atheisten; den an einen Gott, der die teuflischen Qualen ausheckt, glaubt man am schnellsten. So haben wir denn dazumal in den Konzentrationslagern immer von ihm gesprochen, wenn auch mehr wie von einem Gerücht als von einem der bösesten und unbarmherzigsten Engel in diesem Paradies der Richter und Henker... Die wenigen Häftlinge, die Torturen überstanden, wurden von der SS niedergemacht, als die Russen kamen, die dafür an den Wärtern die Gerechtigkeit vollzogen und sie aufknüpften: Nehle jedoch befand sich nicht unter den Galgenvögeln. Er mußte vorher das Lager verlassen haben. Der Mann, der mich Schmerzen hat spüren lassen, war verschwunden. Mir wurde diese unerhörte Ehre zuteil. Er hat mich operiert. Auch ich habe mich auf den blutigen Schragen gelegt, sah Nehles Messer und Zangen im Lichte des Scheinwerfers schattenhaft über mir und tauchte dann unter in die unendlich abgestuften Spiegelkabinette der Schmerzen... Auch ich ging zu ihm in der Hoffnung, doch noch einmal davonzukommen, doch noch einmal dieses gottverfluchte Lager zu verlassen... Als ich als einziger eine sinnlose Magenresektion überstand, ließ er mich gesundpflegen und schickte mich nach Buchenwald zurück, das ich jedoch nach endlosen Transporten nie erreichen sollte ...“






Friedrich Dürrenmatt (5. Januar 1921 – 14. Dezember 1990)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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