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Donnerstag, 8. Januar 2009

Waldtraut Lewin, Juan Marsé

Die deutsche Schriftstellerin und Dramaturgin Waldtraut Lewin wurde am 8. Januar 1937 in Wernigerode geboren. Nach dem Schulabschluss studierte Waldtraut Lewin von 1951 bis 1961 Germanistik, Latein und Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1964 machte sie ihren Abschluss als Diplomphilosophin. Von 1961 bis 1973 war Waldtraut Lewin als Musikdramaturgin, Opernübersetzerin und Regisseurin am Landestheater Halle tätig. 1970 wurde sie für ihr musikalisches Schaffen mit dem Händelpreis des Rates des Bezirks Halle geehrt. 1973 übernahm sie eine Stelle als Opernregisseurin und Chefdramaturgin für Musiktheater am Volkstheater Rostock. Während ihrer Tätigkeit als Dramaturgin übersetzte sie insgesamt sechzehn italienische Opern Georg Friedrich Händels und schrieb das Libretto für die erste ostdeutsche Rockoper. 1971 veröffentlichte Waldtraut Lewin mit Herr Lucius und sein schwarzer Schwan ihren ersten Roman. Sechs Jahre später gab sie ihre Stelle in Rostock auf um sich fortan als freiberufliche Autorin nur noch der Schriftstellerei zu widmen. Seit 1978 lebt sie als freischaffende Autorin von Romanen, Novellen, Jugendromanen, historischen Jugendromanen, Hörspielen, Libretti, Drehbüchern und Sachbüchern.

Aus: Goethe

“"Rätin, er lebt!"
Die Konstellation war glücklich: die Sonne stand im Zeichen der Jungfrau und kulminierte für den Tag; Jupiter und Venus blickten sie freundlich an, Merkur nicht widerwärtig, Saturn und Mars verhielten sich gleichgültig; nur der Mond, der soeben voll ward, übte die Kraft seines Gegenscheins um so mehr, als zugleich seine Planetenstunde eingetreten war. Er widersetzte sich daher meiner Geburt, die nicht eher erfolgen konnte, als bis diese Stunde vorübergegangen."
Es herrscht helle Aufregung im Haus am Hirschgraben zu Frankfurt an diesem 28. August 1749. Die junge Frau des Hauses liegt in den Wehen, es ist ihr erstes Kind und die Geburt ist alles andere als einfach. Schon am 25. August hatten die Schmerzen eingesetzt und immer noch hat die Quälerei kein Ende.
Unruhig geht Johann Caspar Goethe in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Nicht auszudenken, wenn seiner Frau etwas zustoßen sollte! Sie sind gerade ein Jahr miteinander verheiratet und Catharina Elisabeth ist einundzwanzig Jahre jünger als ihr Mann. Johann Caspar liebt seine Frau, seine "Caja", wie er sie nennt, aber ein bisschen väterlich ist sein Verhältnis zu ihr wohl auch. Immerhin hat er mit einer Heirat gewartet, bis er achtunddreißig Jahre alt war. Da war man schon fast ein "Hagestolz", ein eingefleischter Junggeselle.
Die Schreie Elisabeths dringen bis in sein Arbeitszimmer. Caspar Goethe ist am Ende mit den Nerven. Er ist ein Mann, der bekannt ist für seinen Ernst, für seine gravitätische Würde. Aber nun möchte er am liebsten fort, einfach aus dem Haus laufen, bis alles vorbei ist. Jedoch wenn er an die durchdringenden Augen seiner Schwiegermutter denkt, die seit zwei Tagen hier im Hause ist und ihrer Tochter in diesen Stunden beisteht, kommt ihm diese Idee nicht sehr glücklich vor. Mit seinen Schwiegereltern, den Textors, darf es sich Caspar auf keinen Fall verderben. Das sind hoch angesehene Frankfurter Bürger. Der Vater seiner Frau hat das Amt eines Stadtschultheißen, das heißt, er ist Bürgermeister und außerdem, genau wie Johann Caspar selbst, Jurist. Die Mutter nun gar ist eine Person, die ihre Ahnenreihe bis auf den berühmten mittelalterlichen Maler Lucas Cranach zurückführen kann. Und: Sie hat Haare auf den Zähnen. Caspar hat ziemlichen Respekt vor ihr, vor ihrer scharfen Zunge, ihrem Witz und vor allem vor dem Blick dieser Augen.”






Waldtraut Lewin (Wernigerode, 8. Januar 1937)





Der spanische Schriftsteller Juan Marsé (eigentlich Juan Faneca Roca) wurde am 8. Januar 1933 in Barcelona geboren. Er war ein schlechter Schüler und begann als Jugendlicher in einem Juweliergeschäft zu arbeiten Seine ersten Erzählungen veröffentlichte er 1958 in den Zeitschriften Ínsula und El Ciervo. Ein Jahr darauf erhielt er bereits seinen ersten literarischen Preis, den „Sésamo de cuentos“ für seine Erzählung „Nada para morir“. 1960 erschien sein erster Roman, Encerrados con un solo juguete. Von 1959 bis 1962 lebte er in Paris, wo er als Spanischlehrer, Übersetzer und Laborgehilfe am Institut Pasteur tätig war. Anschließend kehrte er nach Barcelona zurück und war er in der Werbebranche sowie als Verfasser von Filmdrehbüchern tätig; als Journalist war er Chefredakteur der Zeitschriften Boccaccio und Por favor. Die 1990er Jahre brachten seinen internationalen Durchbruch als Schriftsteller: 1990 erhielt er den Literaturpreis „Premio Ateneo de Sevilla“ für den Roman El amante bilingüe (der später auch verfilmt werden sollte); 1994 wurden ihm für El embrujo de Shanghai der „Premio de la Crítica“ und der „Aristeion-Preis“ zugesprochen.

Aus: Das rote Strumpfband auf dem braunen Schenkel (Übersetzt von Hans-Gerd Koch und Susanne Schüssler)

“Nach dem Abendessen, während sie gelangweilt in einen sauren Apfel biß, brachte Nieves den Müll hinunter auf die Straße. Sie trug ihren Bademantel und hochhackige schwarze Schuhe mit zwei schmalen, gekreuzten Riemen über den Zehen. Sie warf die Mülltüte und den Apfel in den Eimer und blieb eine Weile mit verschränkten Armen stehen, um einem prächtigen Kater zuzuschauen, der im Rinnstein saß und sich das Geschlecht leckte. Noch nie hatte sie einen Kater so etwas mitten auf der Straße tun sehen.
Als sie wieder in den Hausflur trat, versperrte ihr ein Mann den Weg, der ein Küchenmesser gezückt hielt.
»Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
»Schreien Sie nicht, dann passiert Ihnen nichts.«
»Ich habe kein Geld bei mir ...«
»Ich will kein Geld.« Der Mann trat hinter sie, und sie spürte schwach seinen Atem. Außerdem spürte sie die Messerspitze auf einer ihrer Hinterbacken.
»Gehen Sie zur Treppe und steigen Sie hinauf.«
Nieves gehorchte. Ihre Knie zitterten; sie verlor einen Schuh und tastete auf dem Boden, bis sie ihn wieder am Fuß hatte.
»Schöne Schuhe haben Sie«, sagte er.
»Bitte tun Sie mir nichts.«
»Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten.«
»Wohin bringen Sie mich?«
»In Ihre Wohnung. Ich weiß, daß Sie allein leben. Wir könnten den Aufzug nehmen, aber das werden wir nicht tun. Im Aufzug müßte ich Sie auf der Stelle vergewaltigen. Außerdem leide ich an Klaustrophobie.«
»Ich wohne im vierten Stock, im sechsten eigentlich.«
»Ich weiß. Gehen Sie.«
»Ich mache, was Sie wollen, aber bitte tun Sie mir nichts.«
Sie hatte sein Gesicht kaum gesehen, aber doch bemerkt, daß er sehr jung war. Ein hochgeschossener Junge, mit großen Händen und einer Stirnlocke. Die Messerklinge war ungefähr zwanzig Zentimeter lang.
»Werden Sie brav sein«, fragte er, als sie im dritten Stock waren, »und nett zu mir auch?«
»Ja, ja.«
Sie hoffte, auf der Treppe einem der Nachbarn zu begegnen, damit der Vergewaltiger erschrak und das Weite suchte. Aber nein. Schwer atmend betraten sie die Wohnung und gingen ins Wohnzimmer. Es war eine kleine Wohnung, stickig und unaufgeräumt, mit einem kleinen Balkon zur Straße; das einzige Licht kam vom Fernseher, der ohne Ton lief, und von einer Stehlampe neben dem Sofa."






Juan Marsé (Barcelona, 8. Januar 1933)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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