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Mittwoch, 21. Januar 2009

Ludwig Thoma, Egon Friedell

Der deutsche Schrifsteller Ludwig Thoma wurde am 21. Januar 1867 als fünftes von acht Kindern in Oberammergau geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters wurde der siebenjährige Thoma in Landstuhl (in der damals bayerischen Pfalz), Neuburg/Donau, Burghausen , München und Landshut/Isar in Schulen und Internate geschickt. Die Schwierigkeiten mit Lehrern und Geistlichen, das bescheidene Leben der Mutter und die Entwicklung zur Individualität schilderte er in den "Lausbubengeschichten" und der "Tante Frieda" (1905 und 1907). Nach dem Referendariat in München eröffnete er 1894 in Dachau eine Anwaltspraxis. 1897 verlegte sie an den Marienplatz in München und verkaufte sie. Seit 1895 schrieb er für Zeitungen, zunächst für die "Augsburger Abendzeitung" , später für die "Münchner Neuesten Nachrichten" und den "Miesbacher Anzeiger" sowie für die Zeitschriften "Jugend" , "März" und "Süddeutsche Monatshefte". 1897 erschien sein erster Erzählungsband ("Agricola. Bauerngeschichten" ), Im März 1900 gewann ihn der junge Verleger Albert Langen als Redakteur der 1896 in München gegründeten satirischen Wochenzeitung "Simplicissimus" . Bis 1921 schrieb er für den "Simpl" 832 Artikel, Gedichte und Geschichten. Den ersten Bühnenerfolg hatte er 1901 in München mit der Komödie "Die Medaille" . Gleichzeitig schrieb er für Ernst von Wolzogens Berliner Kabarett "Überbrettl" . Als "Peter Schlemihl" veröffentlichte er im "Simplicissimus" satirische Gedichte, die ihn in ganz Deutschland bekannt machten.

Aus: Lausbubengeschichten

„Von meinem Zimmer aus konnte ich in den Vollbeckschen Garten sehen, weil die Rückseite unseres Hauses gegen die Korngasse hinausging.
Wenn ich nachmittags meine Schulaufgaben machte, sah ich Herrn Rat Vollbeck mit seiner Frau beim Kaffee sitzen, und ich hörte fast jedes Wort, das sie sprachen.
Er fragte immer: "Wo ist denn nur unser Gretchen so lange?", und sie antwortete alle Tage: "Ach Gott, das arme Kind studiert wieder einmal."
Ich hatte damals, wie heute, kein Verständnis dafür, daß ein Mensch gerne studiert und sich dadurch vom Kaffeetrinken oder irgend etwas anderem abhalten lassen kann. Dennoch machte es einen großen Eindruck auf mich, obwohl ich dies nie eingestand.
Wir sprachen im Gymnasium öfters von Gretchen Vollbeck, und ich verteidigte sie nie, wenn einer erklärte, sie sei eine ekelhafte Gans, die sich bloß gescheit mache.
Auch daheim äußerte ich mich einmal wegwerfend über dieses weibliche Wesen, das wahrscheinlich keinen Strumpf stricken könne und sich den Kopf mit allem möglichen Zeug vollpfropfe.
Meine Mutter unterbrach mich aber mit der Bemerkung, sie würde Gott danken, wenn ein gewisser Jemand nur halb so fleißig wäre wie dieses talentierte Mädchen, das seinen Eltern nur Freude bereite und sicherlich nie so schmachvolle Schulzeugnisse heimbringe. Ich haßte persönliche Anspielungen und vermied es daher, das Gespräch auf dieses unangenehme Thema zu bringen.
Dagegen übte meine Mutter nicht die gleiche Rücksicht, und ich wurde häufig aufgefordert, mir an Gretchen Vollbeck ein Beispiel zu nehmen.
Ich tat es nicht und brachte an Ostern ein Zeugnis heim, welches selbst den nächsten Verwandten nicht gezeigt werden konnte.
Man drohte mir, daß ich nächster Tage zu einem Schuster in die Lehre gegeben würde, und als ich gegen dieses ehrbare Handwerk keine Abneigung zeigte, erwuchsen mir sogar daraus heftige Vorwürfe.“






Ludwig Thoma (21. Januar 1867 – 26. August 1921)
Porträt von Thomas Baumgartner





Der deutsche Schriftsteller, Kulturphilosoph und Journalist Egon Friedell wurde am 21. Januar 1878 in Wien geboren. Er immatrikulierte sich noch vor der Reifeprüfung an der Berliner Universität für die Fächer Philosophie, Germanistik und Naturwissenschaften. Im Herbst 1897 wechselte er nach Heidelberg. Im selben Jahr konvertierte Friedell zum evangelisch-lutherischen Glauben. 1899 kehrte Egon Friedell nach Wien zurück und promovierte 1904 mit einer Dissertation zum Thema "Novalis als Philosoph". Der 1908 entstandene Einakter "Goethe" verschaffte dem Schriftsteller Renomee im deutschsprachigen Raum und Friedell, der bereits eine Vielzahl von Artikeln und Kurzgeschichten geschrieben hat, avancierte spätestens jetzt zu einer festen Größe der Wiener Kaffeehaus- und Theaterszene. Nachdem er zwischenzeitlich unter dem Künstlernamen "Friedländer" publiziert hatte, ließ er 1916 seinen ursprünglichen Familiennamen "Friedmann" auch amtlich auf "Friedell" ändern und arbeitete unter diesem Namen bis 1924 als Journalist und Theaterkritiker für das "Neue Wiener Journal" und andere Zeitungen. Einem Ruf Max Reinhardts folgend, war Friedell in den Jahren 1919 bis 1927 abwechselnd als Regisseur, Dramaturg und Schauspieler am "Deutschen Theater" in Berlin sowie am Wiener "Burgtheater" tätig. Ende der zwanziger, Anfang der dreissiger Jahre entstand sein dreibändiges Werk "Kulturgeschichte der Neuzeit", mit dem Egon Friedell international bekannt wurde.

Aus: Kulturgeschichte der Neuzeit (über Peter Altenberg)

„Peter Altenberg galt als der Typus des Dekadenten. Aber sein Feminismus war nicht Schwäche, sondern Stärke, nämlich eine erhöhte und bisher unerreichte Fähigkeit, sich in das weibliche Seelenleben zu versetzen. Alle früheren Dichter hatten sich zur Frau als mehr oder minder glückliche Deuter gestellt, er aber erlebte sie in sich selbst in der vollkommensten Weise, und wenn er sie schilderte, so las er gar nicht in einer fremden Seele, sondern in seiner eigenen. Sie sind die unheilbaren Träumerinnen und Idealistinnen, die grossen Enttäuschungen des Lebens, die wie verwunschene Märchenprinzessinen durch den Alltag wandern: Melanchonikerinnen wegen ihrer eigenen Unvollkommenheiten, wegen der Unvollkommenheiten der Männer, wegen der Unvollkommenheiten der ganzen Welt. Und in ihrem uferlosen, überspannten, hysterischen und im Grunde lebensunfähigen Idealismus wünschen sie nichts sehnlicher, als daß der Mann sie ins Vollkommene idealisiere, daß er in ihnen erblicke, was sie nicht sind, daß er ein Romantiker sei. Ein solcher Romantiker war Peter Altenberg. Er erblickte überall „Märchen des Lebens“, Melusinen und Dornröschen. Und jede bescheidene Kornblume war für ihn die blaue Blume der Romantik.“







Egon Friedell (21. Januar 1878 – 16. März 1938)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 19:14

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